Sinalco

Sinalco
Unternehmenslogo

Sinalco ist eine kohlensäurehaltige Limonade und nach eigenen Angaben die älteste Marke alkoholfreier Erfrischungsgetränke in Europa.

Sinalco wird heute, mit Ausnahme der Schweiz, von der Duisburger Hövelmann-Gruppe international in rund 50 Ländern vertrieben. In der Schweiz ist Sinalco seit der Aufteilung der Markenrechte Mitte der 1990er Jahre eine eigene Marke und wird heute von der Ramseier Suisse AG hergestellt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Werbe-Signet Bilz-Brause, vor 1905
Fassadenwerbung für Sinalco/Bilz in Berlin, 1909

Im Jahr 1902 entwickelte der Detmolder Kaufmann und Getränkefachmann Franz Hartmann gemeinsam mit dem bekannten Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz in Oberlößnitz (heute Stadtteil von Radebeul) aus Südfrüchten und einheimischen Obstarten ein natürliches Fruchtgetränk. Basierend auf dem Grundgedanken, dass die im Obst enthaltenen Mineralsalze und Fruchtsäuren gesundheitsfördernd seien und der Fruchtzucker seine Energie direkt an das Blut weitergäbe, entstand die erste „Bilz-Brause“, die „Bilz-Limetta“.[1] Im gleichen Jahr entwickelte sich Bilz-Brause dank einer groß angelegten Werbekampagne zur ersten internationalen alkoholfreien Getränkemarke europäischen Ursprungs.

Schnell kam es auch zu Nachahmern - um dieser Entwicklung vorzugreifen wurde 1905 per Preisausschreiben nach einem griffigen und schützbaren Markennamen für die Limonade gesucht. So entstand der Markenname Sinalco (von lateinisch sine alcohole, ohne Alkohol), der 1907 geschützt wurde.[2] Im selben Jahr schafft es Sinalco zur Weltmarke zu avancieren, da das Unternehmen als eine der ersten Getränkemarken in die ganze Welt einschließlich Südamerika und Nahost exportierte.

Bereits 1903 hatte Hartmann nach einem Entwurf des Architekten A. Hanke an der Bahnhofstraße 2 in Detmold ein Verwaltungs- und Produktionsgebäude errichten lassen. Die Produktionsfläche erstreckte sich bis zur Sedanstraße und wurde später ständig erweitert. Seit 1987 stehen die neobarocken Gebäude unter Denkmalschutz.

1937 wurde ein weiterer Meilenstein der Markengeschichte gelegt: Das markante Sinalco Logo, der rote Punkt mit dem schräg stehenden Schriftzug.[3] In den 1950er Jahren wurde die bekannte Formflasche für Sinalco eingeführt.[4] Bis Ende der 1970er Jahre war die Marke national wie international erfolgreich. In Deutschland wurde "Sinalco" zum Teil als Gattungsname für Limonade verwendet, und das Getränk war in 150 Ländern der Erde erhältlich. Der legendäre Jingle „Die Sinalco schmeckt“, der auf dem Flohwalzer basiert, fand 1979 das erste Mal Verwendung.

Während der zwei Weltkriege war Sinalco gezwungen seine Produktion und den Export aufgrund fehlender Rohstoffe und unterbrochener Geschäftsbeziehungen einzustellen. Nach dem Tod der Eigentümerfamilie übernahm im Jahre 1970 die Dortmunder Actien-Brauerei Sinalco und 1981 gingen die Markenrechte an die Schweizer Sibra Holding, der späteren Brauerei Cardinal. Mit der 1991 erfolgten Übernahme von Cardinal durch die Schweizer Feldschlösschen-Gruppe erfolgte ein weiterer Besitzerwechsel. 1997 verkaufte Feldschlösschen die internationalen Markenrechte an die deutsche Hövelmann-Gruppe, die 1994 bereits die deutschen Markenrechte erwarb. Hövelmann gründete die Deutsche Sinalco GmbH Markengetränke & Co. KG in Duisburg-Walsum und belebte die Traditionsmarke Sinalco neu. Die Markenrechte für die Schweiz und Liechtenstein verblieben bei Feldschlösschen. Diese verkaufte 2002 die Schweizer Marke Sinalco an die Pomdor AG,[5] die sich 2005 mit der Granador AG zur Unidrink AG (2008 in Ramseier Suisse AG umbenannt) zusammenschloss.[6]

2005 feierte das Unternehmen im Rahmen der Drinktec in München mit vielen internationalen Gästen sein 100-jähriges Bestehen. In Deutschland wurde die Feier mit einer Festrede vom amtierenden Bundeskanzler eröffnet.

2009 füllte die Hövelmann-Gruppe 1,4 Millionen Hektoliter der Limonade ab.[7]

In Österreich wurde von der Privatbrauerei Schnaitl zu Beginn 2009 begonnen, die Marke wieder in der Gastronomie zu platzieren.[8]

Seit Juni 2011 gehört die staatl. Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH zur deutschen Sinalco[9].

Produkte

in der Schweiz

  • Sinalco Original (seit 1905)
  • Sinalco Original Zero (seit 2007)
  • Sinalco Red (seit 2005)
  • Sinalco Ice Tea (seit 2009)[10]
  • Sinalco Cola (seit 2009)
  • Sinalco Cola Zero (seit 2009)

Neben den Getränken gibt es noch in Zusammenarbeit mit Halter auch Bonbons.

international[11]

  • Sinalco (verschiedene Geschmacksrichtungen)
  • energi s
  • Ice Tea
  • Sinalco Sport (Zucker- und Kohlesäurefrei)
  • Aquintéll (Mineralwasser)
  • sinetta
  • Bitter Range
  • Sinco

Neben den Getränken gibt es noch in Zusammenarbeit mit Halter auch Bonbons.

Literatur

  • Rainer Müller-Broders: Sinalco – Eine alkoholfreie Erfolgstory. In: AK-Express, Nr. 127, April-Juni 2008, S. 4–14 (Onlineversion bei www.ingus-fhh.de)
  • Judith Pfannenmüller: Globale Brause made in germany. In: w&v, Nr. 34, 21. August 2008, S. 26/27

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Friedrich Eduard Bilz (1842–1922)
  2. Markenregister Sinalco
  3. Markenregister Sinalco Logo
  4. Markenregister Sinalco Flasche
  5. Feldschlösschen, Medienmitteilung vom 18. Juni 2002: „Pomdor übernimmt Sinalco“
  6. sinalco.ch / Ramseier Suisse - Die Geschichte von Sinalco
  7. Stefan Weber: Sine Alcohole In: Süddeutsche Zeitung vom 2. August 2010, S. 19
  8. Sinalco wieder in Österreich abgerufen am 18. August 2010
  9. Lebensmittelpraxis
  10. http://multimedia.photopress.ch/Lightbox.do;jsessionid=72817440BFFE825D811B0FE8651E7110?oid=4032
  11. http://sinalco.com/web/cms_de/front_content.php?idcat=3

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