Sina Schielke

Sina Schielke

Sina Schielke (* 19. Mai 1981 in Herdecke, Deutschland) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, die mehrmals Deutsche Meisterin, Junioreneuropameisterin sowie mit der Staffel Juniorenweltmeisterin und Vizeeuropameisterin im Sprint war.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von 1999 bis 2004 war sie Mitglied beim Leichtathletikverein LG Olympia Dortmund, seit 2005 startete sie für den TV Wattenscheid 01 Leichtathletik. Sie hatte bei einer Größe von 1,69 m ein Wettkampfgewicht von 58 kg.

Sportliche Erfolge

Sina Schielke wurde 1999 dreifache Junioreneuropameisterin und zur Juniorsportlerin des Jahres gewählt. Im folgenden Jahr gewann sie bei den Juniorenweltmeisterschaften, für die sie auf eine eventuelle Staffelteilnahme bei den Olympischen Spielen 2000 verzichtete, den Vizeweltmeistertitel über 200 Meter und siegte mit der Staffel. 2001 gelang ihr der Durchbruch zu auch international bemerkenswerten Zeiten (100 m: 11,24 s, 200 m: 22,78 s), sie gewann ihren ersten Deutschen Meistertitel in der Halle, belegte zwei dritte Plätze bei den Deutschen Freiluft-Meisterschaften und war bei den U-23-Europameisterschaften mit dem Europameistertitel über 100 m und Platz zwei über 200 m erfolgreich.

Im selben Jahr begann eine lange Reihe von Verletzungen. Ein Muskelfaserriss vor den Weltmeisterschaften in Edmonton im Jahr 2001 verhinderte eine Teilnahme und die etwaige Mitgliedschaft in der dortigen Goldstaffel. 2002 steigerte sie sich beim DLV-Meeting in Dortmund auf ihre Bestzeit von 11,16 s und besiegte dabei die Weltmeisterin des kommenden Jahres Kelli White. Der nächste Muskelfaserriss vor den Europameisterschaften in München bedeutet zwar diesmal nicht das Aus für das Großereignis der Saison, ließ sie aber nur ins Halbfinale über 100 m kommen; mit der Staffel gewann sie hinter den Französinnen Silber. Das Jahr 2003 begann mit dem Sieg bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in der neuen Bestzeit von 7,19 s, wurde jedoch durch Verletzungen nur wenig erfolgreich. Bei ihrem Comeback im Sommer 2004 erreichte sie wieder ihre alte Leistungsstärke (100 m: 11,21 s), vor Olympia trat aber eine hartnäckige Plantarsehnenverletzung auf. Das Resultat war ein Ausscheiden im Vorlauf in Athen im Einzel und der Staffel, die anschließende lange Verletzungspause verlängerte sich durch den Riss der Plantarsehne im Juni 2005.

In der Hallensaison 2007 kehrte Sina Schielke zum wiederholten Mal auf die Laufbahn zurück und auch eine starke Bronchitis vor den Deutschen Meisterschaften konnte nicht den Gewinn des Meistertitels verhindern. Bei den Halleneuropameisterschaften in Birmingham schied sie dann aber mit enttäuschenden 7,38 s im Vorlauf aus. In der Freiluftsaison fand ihre Verletzungskarriere eine Fortsetzung, einem bemerkenswerten Sieg über die Europarekordlerin Christine Arron im B-Lauf des Europacups in München in 11,21 s folgte die Absage der Deutschen und der Weltmeisterschaften wegen Problemen mit den Faszien, eine Operation folgte im August. Überraschend verzichtete Sina Schielke auf ihre Olympiateilnahme, weil sie schwanger wurde und im Juli 2008 ihre Tochter zur Welt brachte. Vater ist der deutsche Hürdenläufer Thomas Goller. Erstmals gelang es der Sprinterin nicht auf international konkurrenzfähigem Niveau zurückzukehren, unter anderem durch eine langwierige Kehlkopfentzündung in der Vorbereitung behindert verschob sie mehrfach ihren Einstand in die Freiluftsaison, um in wenigen Rennen chancenlos gegen die nationale Konkurrenz zu sein. Als Ende 2009 wieder Achillessehnenschmerzen auftraten, beendete Sina Schielke ihre sportliche Karriere und begann eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau [1].

Den Weg von einem der größten deutschen Leichtathletiktalente zur vermutlich meistverletzten Sportlerin der Dekade kommentierte die Sportlerin damit, dass sie zu früh zu schnell gemacht wurde,[2] woraus ihre spätere Verletzungsanfälligkeit resultierte.

Titel

  • 1999: Junioren-Europameisterin (100 m, 200 m, 4 x 100 m)
  • 2000: Vize-Junioren-Weltmeisterin (200 m), Juniorenweltmeisterin (4 x 100 m)
  • 2001: Deutsche Hallenmeisterin (60 m), U23-Europameisterin (100 m), U23-Vize-Europameisterin (200 m), Deutsche Meisterin (4 x 100 m)
  • 2002: Deutsche Meisterin (100 m, 4 x 100 m), Vize-Europameisterin (4 x 100 m)
  • 2003: Deutsche Hallenmeisterin (60 m)
  • 2004: Deutsche Meisterin (100 m, 200 m, 4 x 100 m)
  • 2007: Deutsche Hallenmeisterin (60 m)

Persönliche Bestleistungen

Sonstiges

Sina Schielke brachte ein Laufbuch für Frauen heraus, war Fernsehgast bei der Anke-Engelke-Show und hatte vereinzelte Fotoshootings. Die Fotostrecken in der Maxim und vor allem die Nacktfotos für das Dezemberheft 2005 des Playboy sowie das Septemberheft 2007 der Max verschafften ihr breitere Aufmerksamkeit.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Sina Schielke startet neue Karriere"
  2. „Immer noch schön, auch wieder schnell"

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sina Schielke — Informations Discipline(s) 100 mètres, 200 mètres …   Wikipédia en Français

  • Sina Schielke — (born May 19, 1981 in Herdecke) is a German sprinter, often praised for her looks as well as her sprinting ability. Her personal bests are 11.16 seconds in the 100 metres dash, 22.78 in the 200 metres dash, and 7.19 seconds in the indoor 60… …   Wikipedia

  • Schielke — Sina Schielke (* 19. Mai 1981 in Herdecke, Deutschland) ist eine deutsche Leichtathletin, die mehrmals deutsche Meisterin, Junioreneuropameisterin sowie mit der Staffel Juniorenweltmeisterin und Vizeeuropameisterin im Sprint war.… …   Deutsch Wikipedia

  • Sina (Vorname) — Sina ist sowohl ein weiblicher als auch ein männlicher Vorname. Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre erfreute er sich in Deutschland besonderer Beliebtheit, nachdem Nastassja Kinski in der vielbeachteten Tatort Episode Reifezeugnis von… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Deutschen Meister im 60-Meter-Lauf bzw. im 50-, 55- oder 70-Meter-Lauf — Die Liste der Deutschen Meister im 60 Meter Lauf bzw. im 50 , 55 oder 70 Meter Lauf enthält alle Leichtathleten und Leichtathletinnen, die den kürzesten Sprintwettbewerb bei den vom Deutschen Leichtathletik Verband veranstalteten Deutschen… …   Deutsch Wikipedia

  • Olympische Sommerspiele 2004/Teilnehmer (Deutschland) — GER    …   Deutsch Wikipedia

  • Championnats d'Europe juniors d'athlétisme 1999 — Infobox compétition sportive Championnats d Europe juniors d athlétisme 1999 Éditions 15e Lieu Riga (  Lettonie) …   Wikipédia en Français

  • Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften 2004 — Die 104. Deutschen Leichtathletik Meisterschaften wurden im Braunschweiger Eintracht Stadion ausgetragen. Disziplin Männer[1] Frauen[1] 100 m Ronny Ostwald (ASV Köln) Sina Schielke (LG Olympia Dortmund) 200 m …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Hallen-Leichtathletik-Meisterschaften — Die Deutschen Leichtathletik Hallenmeisterschaften sind ein jährlich stattfindender Hallen Sportwettbewerb. Veranstalter ist der Deutsche Leichtathletik Verband. Inhaltsverzeichnis 1 Hallen DM 2007 2 Hallen DM 2008 3 Hallen DM 2009 4 Siehe auch 5 …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Leichtathletik-Hallen-Meisterschaften — Die Deutschen Leichtathletik Hallenmeisterschaften sind ein jährlich stattfindender Hallen Sportwettbewerb. Veranstalter ist der Deutsche Leichtathletik Verband. Inhaltsverzeichnis 1 Hallen DM 2007 2 Hallen DM 2008 3 Hallen DM 2009 4 Siehe auch 5 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”