Simnel

Simnel

Lambert Simnel (* um 1477; † um 1534) war ein Hochstapler, der behauptete, englischer König zu sein. Zusammen mit Perkin Warbeck war er einer von zwei Betrügern, die die Herrschaft von Heinrich VII. von England (regierte 1485 - 1509) im letzten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts bedrohten.

Leben

Lambert Simnel wurde etwa 1477 geboren. Es gibt, je nach Quelle, verschiedene Angaben über den Vater: Bäcker, Händler oder Orgelbauer. Im Alter von etwa zehn Jahren wurde Simnel Schüler des Priesters Roger Simon (oder auch Richard Symonds), der sich anscheinend entschied, einen König aus dem Jungen zu machen. Er brachte dem Jungen höfliche Manieren bei und er (?) wurde als gutaussehend beschrieben.

Eigentlich wollte Simon Simnel sich als Richard of Shrewsbury präsentieren, des zweitältesten Sohns von Eduard IV. Als er jedoch das Gerücht hörte, dass Edward Plantagenet während seiner Gefangenschaft im Tower von London gestorben sei, änderte er seine Pläne. Der echte Edward war ein Junge im ungefähren Alter Simnels, der Ansprüche auf den Thron hatte, da er Sohn von George Plantagenet, 1. Herzog von Clarence war.

Simon verbreitete das Gerücht, dass Edward aus dem Tower geflüchtet sei und unter seiner Bewachung stehe. Er bekam Unterstützung des Hauses York. Er brachte Simnel nach Irland, wo er ihn dem Earl of Kildare vorstellte. Der Earl wollte die Geschichte unterstützen, in England einmarschieren und König Heinrich überwältigen. Am 24. Mai 1487 wurde Simnel in der Christchurch Cathedral zu Dublin als 'König Edward VI.' gekrönt. Der Earl von Kildare sammelte eine Armee von irischen Soldaten unter dem Kommando von Thomas Geraldine.

Als Heinrich Tudor von dieser Sache hörte, wusste er, dass er den echten Edward von Warwick noch immer im Tower gefangen hielt. Am 2. Februar 1487 präsentierte er den echten Edward in der Öffentlichkeit, um zu beweisen, das der junge Prätendent ein Betrüger sei. Heinrich erklärte auch eine allgemeine Amnestie von allen Anklagen, auch Verrat gegen ihn selbst, mit der Bedingung, dass die Angeklagten zu ihm gebracht würden.

John de la Pole, Earl of Lincoln und geschlagener Nachfolger des vorigen Königs Richard III., folgte der Verschwörung gegen den König und flüchtete nach Flandern. Dort gab er an, dass er an der Flucht des jungen Earl of Warwick teilgenommen habe. Dort traf er auch Lord Lovell, der den fehlgeschlagenen Aufstand des Hauses York 1486 unterstützt hatte. Margarete von Burgund sammelte 2000 flämische Söldner und schiffte sie nach Irland. Dort kamen sie am 5. Mai an. Heinrich war davon informiert und sammelte Truppen.

Simnels Unterstützer, meist bestehend aus flämischen und irischen Truppen, landeten auf Piel Island in der Gegend der Halbinsel Furness in Lancashire am 5. Juni 1487 und wurden von englischen Unterstützern begleitet. Alle lokalen Adeligen außer Thomas Broughton folgten ihnen. Am 16. Juni stießen sie mit Heinrichs Armee in der Schlacht von Stoke zusammen und wurden geschlagen. Der Earl of Kildare wurde gefangengenommen und der Earl of Lincoln und Sir Thomas Broughton getötet. Lord Lovell verschwand und es gab das Gerücht, dass er geflüchtet sei und sich versteckt habe, um Vergeltung zu verhindern. Simon blieb die Todesstrafe aufgrund seines priesterlichen Status erspart, aber er wurde lebenslang in Gefangenschaft genommen.

Heinrich VII. verzieh dem jungen Simnel, vielleicht weil er eine Marionette in den Händen von Erwachsenen war und gab ihm eine Arbeit in der königlichen Küche. Später wurde Simnel königlicher Falkner. Er starb etwa 1534.

Literatur

  • Gordon Smith: Lambert Simnel and the King from Dublin (Online-Version)

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  • Simnel — Sim nel, n. [OF. simenel cake or bread of wheat flour, LL. simenellus wheat bread, fr. L. simila the finest wheat flour. Cf. {Semolina}.] 1. A kind of cake made of fine flour; a cracknel. [Obs.] [1913 Webster] Not common bread, but vastel bread,… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • simnel — sweet cake, c.1200, from O.Fr. simenel fine wheat flour, by dissimilation from V.L. *siminellus, a dim. of L. simila fine flour (see SEMOLINA (Cf. semolina)) …   Etymology dictionary

  • simnel — [sim′nəl] n. [ME simenel < OFr < L simila, finest wheat flour: see SEMOLINA] in England, a) a kind of bread or roll formerly prepared by boiling, or boiling and baking b) a rich fruitcake traditionally eaten in mid Lent or at Easter or… …   English World dictionary

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  • simnel — [13] Simnel, a term now used for a cake made at Easter, originally denoted ‘bread made from fine flour’. It was borrowed from Old French simenel, which itself came from either Latin simila (source of English semolina) or Greek semídālis, both… …   The Hutchinson dictionary of word origins

  • Simnel — n. family name; Lambert Simnel (around 1477 1534), English child impostor who claimed succession to the throne of England …   English contemporary dictionary

  • simnel — [13] Simnel, a term now used for a cake made at Easter, originally denoted ‘bread made from fine flour’. It was borrowed from Old French simenel, which itself came from either Latin simila (source of English semolina) or Greek semídālis, both… …   Word origins

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  • Simnel, Lambert — (c. 1475–c. 1525)    Lambert Simnel, a boy of obscure origins, impersonated Edward PLANTAGENET, earl of Warwick, as part of the first major effort to overthrow HENRY VII and restore the house of YORK.    Little is known of Simnel, whose very name …   Encyclopedia of the Wars of the Roses

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