Silenus

Silenus
Silenos mit dem Bacchusknaben (Vatikan)

Silenos oder Seilenos (lateinisch Silenus) ist in der griechischen Mythologie der Sohn des Hirtengottes Pan oder des Hermes und einer Nymphe.

In Nysa soll er von den Nymphen großgezogen und dort König geworden sein. Mit den Nymphen hatte er selbst wieder eine große Zahl von Söhnen, die Silenoi, die ihm an Aussehen geglichen haben sollen: Mischwesen aus einem Mensch und einem Pferd, wobei allerdings kaum eine Ähnlichkeit mit den Kentauren bestand: Silenos hatte eine Stupsnase und den Schwanz, die Hufe und die Ohren eines Pferdes.

Er war der Lehrer des Dionysos in Nysa und mit den Mänaden sein Begleiter bei dessen Umzügen. Silenos soll fast immer betrunken gewesen sein und es mit der Wahrheit nicht sehr genau genommen haben, dennoch wurde er für seine praktische Lebensweisheit und seine prophetischen Gaben gerühmt. Nachdem er von Midas gefangen worden war, indem das Wasser einer Quelle, aus der Silenos zu trinken pflegte, mit Wein vermischt worden war, so dass Silenos einschlafen sollte, erzählte er diesem fünf Nächte lang wundersame Geschichten über ein Land im Westen. Dionysos, besorgt über den Verbleib seines alten Lehrers, sandte einen Boten zu Midas um zu fragen, was dieser für dessen Freilassung verlange. Midas, dem prophezeit worden war, dass er sagenhaften Reichtum anhäufen werde, erbat sich, dass sich alles in seinen Händen in Gold verwandle. Dies geschah nun auch - so dass Midas zu verhungern und zu verdursten drohte…

Silenos erzählt von sich, mit Dionysos Teilnehmer an der Gigantomachie gewesen zu sein, den Enkelados getötet zu haben und die Giganten mit dem Geschrei seines alten Lastesels in Furcht und Schrecken versetzt zu haben.

Siehe auch

Literatur

  • Karl Kerényi: "Die Mythologie der Griechen - Die Götter- und Menschheitsgeschichten", dtv, ISBN 3-423-30030-2
  • Michael Grant und John Hazel: "Lexikon der antiken Mythen und Gestalten", dtv, ISBN 3-423-32508-9
  • Robert von Ranke-Graves: "Griechische Mythologie - Quellen und Deutung", rororo, ISBN 3-499-55404-6

Weblinks

  • Silenus (Silen bei Wilhelm Busch)

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