Siegfried Trotnow

Siegfried Trotnow

Siegfried Trotnow (* 25. Januar 1941 in Skrzeczon (Oberschlesien); † 5. April 2004 in Erlangen) war ein deutscher Gynäkologe und Reproduktionsmediziner. Der Mediziner hatte entscheidenden Anteil an der Etablierung der In-vitro-Fertilisation (IVF) in Deutschland.

Leben

Siegfried Trotnow besuchte das Gymnasium in Bad Segeberg, bevor er in Kiel, Marburg und Erlangen Medizin studierte. Ab 1970 war in der Universitäts-Frauenklinik in Erlangen tätig. Im Jahre 1974 wurde er Facharzt, seine Habilitation folgte drei Jahre später. 1980 wurde er zum Professor ernannt. Ab 1985 war er Chefarzt im Krankenhaus Nordwest in Frankfurt am Main. Am 5. April 2004 erlag Siegfried Trotnow einer Krebserkrankung.

Werk

Ab 1978 beschäftigte sich Siegfried Trotznow in einer Arbeitsgruppe, die Georg Bregulla bereits Mitte der 1960er Jahre begründet hatte, mit Möglichkeiten zur künstlichen Befruchtung. Am 25. Juli 1978 kam in Oldham in England Louise Joy Brown zur Welt, der erste in vitro gezeugte Mensch. Die englischen Mediziner informierten die Fachwelt nicht über Details ihrer Methode. Fünf weitere Kinder wurden auf diese Art in Großbritannien, Australien und den USA geboren, bevor am 16. April 1982, nach dreijähriger Vorbereitung, das erste deutsche „Retortenbaby“ das Licht der Welt erblickte. Dieser Leistung waren zwölf gescheiterte Versuche vorausgegangen. Die letztlich erfolgreichen Bemühungen der deutschen Forscher Tatjana Kniewald, Safaa Al-Hasani und Siegfried Trotnow waren ohne finanzielle Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft realisiert worden und waren nach Bekanntgabe der Geburt von einer großen Medienresonanz begleitet So wurde der mittels In-vitro-Fertilisation gezeugte Junge auf dem Titelblatt der Illustrierten „Quick“ abgebildet.


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