Siegfried Translateur

Siegfried Translateur

Salo Siegfried Translateur (* 19. Juni 1875 in Bad Carlsruhe, Oberschlesien; † 2. März 1944 im KZ Theresienstadt) war ein deutscher Komponist, Kapellmeister und Musikverleger.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach seiner Ausbildung in Breslau, Wien und Leipzig ging Translateur um die Jahrhundertwende als Kapellmeister nach Berlin. Dort gründete er 1911 den Musikverlag „Lyra“, der nach der Aufnahme seines Sohnes Hans als Teilhaber in „Musikverlag Lyra Translateur & Co“ umbenannt wurde. Er verlegte sowohl eigene Werke (vorwiegend Märsche und Walzer), als auch die anderer Komponisten.

Als eines seiner bekanntesten Werke gilt der Walzer Wiener Praterleben, der in den 1920er Jahren durch das Berliner Sechstagerennen als Sportpalastwalzer populär wurde.

Translateur wurde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten als „Mischling“ (Halbjude) eingestuft, aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen und musste den Verlag als „nichtarische Firma“ liquidieren.

Später wurde Translateur nach Theresienstadt deportiert, wo er im Frühjahr 1944 zu Tode kam.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Verordnungsblatt für Groß-Berlin; 3. Jg. Nr. 10; Ausgabetag 27. Juni 1947 ist auf Seite 141 unter der Überschrift "Todeserklärungen" eingetragen: "14 II 424/46 - 1. Meta Translateur, geb. Seelmann, geboren 25. April 1874 in Stolp, 2. Komponist Salo, gen. Siegfried Translateur, geboren 19. Juni 1875, zuletzt wohnhaft Berlin-Wilmersdorf, Güntzelstraße 15. Todestag: Zu 1. 14. November 1944, zu 2. 1. März 1944." Amtsgericht Charlottenburg 14.II. Sam 10/47.

Weblinks


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