Sicke

Sicke
Einbringen einer Sicke in ein zylindrisches Rohr aus Blech
Lokomotive SBB Re 450 mit gesickten Seitenwänden
Farbige Kanister aus Stahlblech
5-Liter-Kanister aus Kunststoff

Sicken sind manuell oder maschinell hergestellte rinnenförmige Vertiefungen in Blech, Zylindern, Rohren, Gefäßen, Drähten, Konservendosen usw., die zur Erhöhung der Steifigkeit von Einzelteilen oder Konstruktionen dienen, seltener zur optischen Aufwertung. Häufig werden der Zweck von Versteifung und Design kombiniert (Beispiel: eingeprägte Markennamen in Heckklappen von Pickup-Transportern). Bei älteren Automodellen waren Sicken üblich, heutzutage werden anstatt der Sicken Metallleisten unter den Kotflügel oder unter die Tür geklebt, um die Karosserie zu verstärken.

Die Sicke wird manuell mit Sickenhammer auf Sickenstock oder maschinell mit der Sickenmaschine mit Hilfe zweier Sickenrollen in das Blech gedrückt. Es gibt Sickenrollen für verschiedene Formen. Eine große Bedeutung haben Sicken im Karosseriebau: Dort dienen sie zur Vermeidung von Dröhngeräuschen bei großen, ebenen Blechen, vor allem aber zur lokalen Versteifung der gesamten Karosserie. Ferner können Sicken bei richtiger Auslegung Spannungsspitzen im Blech, hervorgerufen durch Umformprozesse, abbauen. Eine Sonderform spielen so genannte Raffsicken. Diese Sicken dienen dazu, beim Tiefziehen überschüssiges Blechmaterial aufzunehmen und somit Oberflächenstörungen und Faltenbildung zu vermeiden (Verbrauchssicken). Die Wirksamkeit einer Sicke hängt im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab:

  • Lage der Sicke
  • Form
  • Verlauf
  • Radien
  • Anordnung von verschiedenen Sicken zueinander.

Ferner muss geprüft werden, welcher Belastung ein versicktes Blech ausgesetzt ist. Folgende Belastungsarten treten in der Regel auf:

Es gibt keine „ideale“ Sicke, es gelten jedoch einige Grundsätze:

  • Ein gedachter Schnitt durch ein versicktes Blech muss immer mindestens eine Sicke schneiden.
  • Kreuzungen von Diagonal-Sicken sind zu vermeiden, da sie unter Umständen die Steifigkeit herabsetzen und in den Knotenpunkten Spannungsspitzen entstehen (die gern verwendete X-Sicke ist demnach eine konstruktiv ungünstige Lösung).
  • Je ungleichmäßiger eine Sicke verläuft, desto höher ist die Versteifungswirkung.
  • Bleche mit Rechteckumfang sollten mit rund verlaufenden Sicken versehen werden und umgekehrt.

Im Lautsprecherbau wird der äußere bewegliche Rand der Membraneinspannung als Sicke bezeichnet. Sie wird, je nach Anwendungsfall, aus unterschiedlichen Materialien (Papier, Gummi, Textil, etc.) gefertigt. Ihr Querschnitt ist bei Gummi meist halbkreisförmig nach vorn gewölbt, sonst oft im Zickzack gefaltet.

Siehe auch


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