Septuāgintā

Septuāgintā

Die Septuaginta ist die altgriechische Übersetzung der hebräischen heiligen Schriften, der hebräischen Bibel und die älteste durchgehende Bibelübersetzung überhaupt. Sie ist das Werk jüdischer Schriftgelehrter aus Alexandria im Umfeld des Hellenistischen Judentums.

Inhaltsverzeichnis

Name

Die Septuaginta (lateinisch für 70) leitet ihren Namen von der Aristeaslegende ab (s.u.), nach der im ägyptischen Alexandria im 3. vorchristlichen Jahrhundert 72 jüdische Gelehrte die Tora (5 Bücher Mose) in 72 Tagen aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzt hätten. Die Zahl 72 wurde auf 70 abgerundet und wird oft in abkürzender Schreibweise als LXX notiert (LXX = siebzig; siehe römische Zahlen). „Septuaginta“ oder „LXX“ bezeichnet aber nicht lediglich die Übersetzung der Tora, sondern bezieht sich stets auf das gesamte griechische Alte Testament.

Septuaginta und die Kurzform LXX sind die lateinischen Bezeichnungen. Im Griechischen wird ein ganz ähnlicher Titel verwendet: ΚΑΤΑ ΤΟΥΣ ΕΒΔΟΜΗΚΟΝΤΑ (Kata tous Hebdomêkonta = „nach den Siebzig“).

Die Aristeasbrieflegende

Diese Legende über die Entstehung der Septuaginta geht auf den sogenannten Aristeasbrief zurück, der als Entstehungszeit einer Übersetzung der Tora aus dem Hebräischen ins Griechische die Regierungszeit Ptolemaios II. (285-246 v.Chr.) angibt. Nachdem Demetrius von Phaleron, der angebliche Vorsteher der Bibliothek von Alexandria, die jüdische Tora in seine griechische Bibliothek aufnehmen wollte, habe der jüdische Hohepriester Eleazar auf Bitten des Ptolemäerkönigs die besagten 72 jüdischen Gelehrten (je 6 aus den 12 Stämmen Israels) nach Alexandria entsandt. Diese hätten hebräische Schriftrollen des Pentateuch (der fünf Bücher Mose) mit sich geführt und deren Übersetzung auf der Insel Pharos innerhalb von 72 Tagen vollendet. Demetrius habe den Text aufgezeichnet. Der Verfasser des Briefes gibt an, an den Vorgängen teilgehabt zu haben. Bevor die Übersetzung dem König präsentiert wurde, sei sie der jüdischen Gemeinde vorgestellt und von dieser akzeptiert worden.

Die Geschichte im Aristeasbrief wurde bereits von Flavius Josephus aufgegriffen, und Philo von Alexandria weitete die Legende dahin aus, dass alle 72 Gelehrten in unabhängiger Arbeit zu einer identischen Übersetzung gekommen seien. Bis zum 1. Jh v. Chr. wurden auch die anderen Bücher der hebr. Bibel ins Griechische übersetzt.

Heute wird zumeist angenommen, der Aristeasbrief sei in Wahrheit erst zwischen 150 und 100 v. Chr. entstanden, und die darin dargebotene Geschichte besitze im Einzelnen keinen historischen Wert. Dass die Übersetzung der Tora im alexandrinischen Umfeld erfolgte, wird allerdings für wahrscheinlich gehalten.

Übersetzungsgeschichte

Der Text der Septuaginta geht nicht auf einen einzigen Übersetzer oder eine einzige Übersetzergruppe zurück. Vielmehr weichen Stil und Genauigkeit der Übersetzung in den einzelnen Büchern so weit voneinander ab, dass eine unabhängige Entstehung der einzelnen Teile der Übersetzung angenommen werden muss. In der Regel wurde ein biblisches Buch von einem Übersetzer bearbeitet.

Als erstes wurde um 250 v. Chr. – in der Regierungszeit von Ptolemaios II. – nur der Pentateuch übersetzt. Die übrigen Bücher folgten nach und nach. Im Vorwort zur griechischen Übersetzung von Jesus Sirach (ca. 132 v. Chr.) ist die Rede von einer griechischen Übersetzung „des Gesetzes, der Propheten und der übrigen Bücher“. Aus dieser Aussage geht hervor, dass zu dieser Zeit das gesamte Alte Testament in seiner damaligen Gestalt - der Umfang der „übrigen Bücher“ (Ketubim) war womöglich noch fließend - in griechischer Übersetzung vorlag.

Sprache

Die Sprache der Septuaginta bewegt sich im Rahmen der damals gängigen griechischen Alltagssprache, der Koine. Allerdings weist die Septuaginta zahlreiche „Hebraismen“ auf (griechische Formulierungen, die der Syntax der hebräischen Übersetzungvorlage nachgebildet wurden). Je nach Buch ist die Dichte dieser Hebraismen aber sehr unterschiedlich. Einige Bücher der Septuaginta sind ausgesprochen ausgangssprachlich übersetzt und weisen viele Hebraismen auf (z.B. das Richterbuch, die Samuel- und Königsbücher), andere dagegen sind recht frei übertragen und weisen daher eine bessere griechische Stilistik auf (z.B. Genesis und Exodus).

Aufnahme im Neuen Testament

Die Schriftsteller des Neuen Testaments nehmen nur in einigen Büchern (Lukasevangelium, Apostelgeschichte) den hebraistischen Stil der Septuaginta auf. Ansonsten hat das Griechisch im Neuen Testament für jeden der Schriftsteller einen typischen, eigenen Charakter, da es sich um griechische Originaltexte und nicht um Übersetzungen handelt. Die oft vorgenommene Zusammenfassung des Septuaginta-Griechisch und des Griechisch des Neuen Testaments unter dem Stichwort Bibelgriechisch ist daher nicht sachgemäß.

Viele der Zitate des Alten Testaments, die sich im Neuen Testament finden, sind der Septuaginta entnommen, wobei Abweichungen im Detail oft darauf hinweisen, dass die Schriftsteller aus dem Gedächtnis zitierten.

Verhältnis zum Text der hebräischen Bibel

Die Septuaginta ist eine Übersetzung der hebräischen Bibel. Bemerkenswert ist, dass die Septuaginta an zahlreichen Punkten vom heute gebräuchlichen hebräischen Bibeltext, dem Masoretischen Text, abweicht. Der auffallendste Unterschied ist dabei zunächst der unterschiedliche Umfang des Kanons: Der Masoretische Text hat viele der in der Septuaginta vertretenen Schriften nicht in seinen Kanon aufgenommen (zu Einzelheiten s.u.). Es gibt aber auch zahlreiche Abweichungen bei den identischen Büchern, wobei Art und Umfang der Abweichungen von Buch zu Buch unterschiedlich sind. Große Unterschiede finden sich etwa im Buch Jeremia, wo der Text der Septuaginta eine grundlegend andere Anordnung hat als der heute gebräuchliche hebräische Text und um etwa ein Siebtel kürzer ist. In den Samuelbüchern hat die Septuaginta oft Lesarten, die sich mit den Qumranfunden decken; es fehlen aber auch ganze Textabschnitte im Vergleich zum längeren Masoretischen Text. Letzteres gilt in kleinerem Umfang auch für das Buch Exodus. Gering sind die Unterschiede dagegen z. B. im Buch Jesaja: Hier fehlen nur wenige Verse des masoretischen Textes im griechischen Text.

Eine seit der Reformationszeit verbreitete Erklärung der Unterschiede war, dass sich die Übersetzer um 200 v. Chr. viele Freiheiten herausgenommen hätten bzw. den Text sogar verfälschend und entstellend wiedergegeben hätten. Diese Sichtweise wird seit den Qumranfunden allerdings kaum mehr vertreten. Denn die Qumranrollen bezeugen sehr oft einen hebräischen Bibeltext, der von der heute bekannten hebräischen Fassung (Masoretischer Text) abweicht, aber mit der Septuaginta übereinstimmt. Das legt die Annahme nahe, dass die Übersetzer der Septuaginta auf Basis einer anderen, älteren Textgrundlage gearbeitet haben. Der Grund für die Unterschiede ist demnach in der hebräischen Textgeschichte zu suchen: Die hebräischen Texte wurden nach ihrer Übersetzung ins Griechische noch verändert und haben erst nach 200 v. Chr. ihre heute bekannte Fassung bekommen. Diese These bestätigt sich auch durch Beobachtungen am Masoretischen Text, so etwa daran, dass die zusätzlichen Abschnitte der masoretischen Samuelbücher literarkritisch als spätere Einfügungen oder die zusätzlichen Texte des masoretischen Jeremiasbuchs als systematische und gezielte Ergänzungen erkennbar sind.

Wichtige Handschriften

Eine der ältesten Handschriften, die die Septuaginta vollständig enthält, ist der Codex Sinaiticus aus dem 4. nachchristlichen Jahrhundert. Dieser Codex ist eine griechische Bibelausgabe mit Altem und Neuem Testament und bietet für das Alte Testament den Text der Septuaginta. Gleiches gilt für den ebenfalls aus dieser Zeit stammenden Codex Vaticanus und den etwas später zu datierenden Codex Alexandrinus.

Weitere Entwicklung

Judentum

Gebrauch der Septuaginta

Die Septuaginta wurde zur Gebrauchsbibel der hellenistischen Juden und wurde im Synagogengottesdienst verwendet. Allerdings verlor sie nach der Tempelzerstörung (70 n. Chr.) mehr und mehr an Einfluss. Denn nach dem Verlust seiner zentralen Kultstätte konzentrierte sich das Judentum auf seine Heilige Schrift als Zentrum der Religion. In diesem Zusammenhang kam eine breite Bewegung auf, die den hebräischen Text als kanonische Norm durchzusetzen versuchte und darum bemüht war, einen einheitlichen hebräischen Text herzustellen (den Masoretischen Text) und die anderen hebräischen Texttypen sowie die griechische Übersetzung außer Gebrauch zu bringen. Da diese Bemühungen im Laufe der ersten nachchristlichen Jahrhunderte Erfolg hatten, versiegte im Judentum die Überlieferung verschiedener hebräischer Texttypen (wie sie noch in Qumran zu finden sind) zugunsten des Masoretischen Textes ebenso wie die Überlieferung der Septuaginta.

Revisionsarbeit an der Septuaginta

Bereits um die Zeitenwende herum lassen sich die Anfänge dieser Konzentration auf den masoretischen Texttypus beobachten: Aus dieser Zeit sind jüdische Revisionen der Septuaginta erhalten, die den Septuagintatext an den Wortlaut des entstehenden Masoretischen Texttypus annähern. Das älteste erhaltene Dokument dieser Revisionsarbeit ist die griechische Zwölfprophetenrolle, die in einer Höhle in Nahal Hever am Toten Meer gefunden wurde. Sie hat den Septuaginta-Text in Form der sogenannten Kaige-Rezension (die außerdem noch für das Richterbuch und für Teile der Samuel- und Königebücher erhalten sind).

Eine andere Möglichkeit der Angleichung an den hebräischen Text bestand in Neuübersetzungen, wie sie später unter anderen Aquila[1], Symmachos und Theodotion unternahmen. Alle drei Übersetzer zeichnen sich gegenüber der Septuaginta durch eine große Nähe zum masoretischen Text aus; besonders Theodotion benutzte dabei die Septuaginta als Vorlage und steht ihr recht nahe. Leider sind diese Neuübersetzungen, die Origenes in seine Hexapla aufnahm, nur bruchstückhaft überliefert. Sie sind eines der letzten Zeugnisse dafür, wie das antike Judentum am Alten Testament in griechischer Sprache arbeitete, bevor der hebräische Text in seiner masoretischen Form zum allein gültigen Kanon wurde.

Christentum

Alte Kirche

Da ein Großteil des Urchristentums aus dem griechischsprachigen Judentum hervorging (die sogenannten Hellenisten; vgl. Apostelgeschichte 6), verwundert es nicht, dass das Alte Testament von den Verfassern des Neuen Testamentes meist nach der Septuaginta zitiert wurde. Auch die meisten Kirchenväter zitierten das Alte Testament nach der Septuaginta, denn nur wenige Kirchenväter waren des Hebräischen überhaupt mächtig. Zudem wurde so die christlicherseits postulierte Einheit des Alten Testaments mit dem auf Griechisch abgefassten Neuen Testament stärker deutlich.

Auch Streitgespräche mit dem Judentum oder Polemiken gegen das Judentum nahmen in der Regel den Text der Septuaginta als Basis für ihre Auseinandersetzung. Dies trug mit dazu bei, dass sich die Juden von der Septuaginta ab- und dem hebräischen Text zuwandten, führte aber auch dazu, dass Origenes seine große philologische Arbeit (die Hexapla) erstellte, um die Streitfragen über den Text wissenschaftlich zu klären.

Revisionen der Septuaginta

Wie im Judentum, so gab es auch christlicherseits Revisionen des Septuaginta-Textes. Zahlreich überliefert sind hexaplarische Rezensionen, die den Septuaginta-Text (angeregt von der Hexapla des Origenes) an den masoretischen Text annähern. Eine womöglich die Septuaginta als ganze umfassende Rezension (und somit eine Neuedition) ist die antiochenische oder lukianische Rezension, die sich vor allem durch stilistische Glättungen auszeichnet.

Kirchlicher Gebrauch

Die Septuaginta ist in den Ostkirchen auch heute noch die wichtigste Version des Alten Testaments. In Griechenland und Zypern wird sie bis heute im Gottesdienst gebraucht. Die meisten anderen Ostkirchen benutzen ein Altes Testament, das aus der Septuaginta in die jeweilige Landessprache übersetzt ist.

Die Römisch-Katholische Kirche benutzte dagegen über mehr als ein Jahrtausend sowohl die Septuaginta als auch die Vulgata, eine Übersetzung der Bibel durch Hieronymus ins Lateinische. Hieronymus, einer der wenigen guten Hebräischkenner der alten Kirche, veränderte allerdings seinen ursprünglichen Auftrag, die Vulgata ausschließlich auf Grundlage der Septuaginta zu übersetzen, indem er auch den hebräischen Text als Übersetzungsgrundlage heranzog. Dennoch übernahm er viele Lesarten der Septuaginta, was die zahlreichen Übereinstimmungen zwischen Vulgata und Septuaginta gegenüber dem Masoretischen Text erklärt. Ebenfalls übernahm er weitgehend den Kanon der Septuaginta. Dieser Entscheidung folgen katholische Bibeln bis heute (siehe auch Spätschriften des Alten Testaments).

Martin Luther verwendete dagegen das hebräische Alte Testament für seine deutsche Bibelübersetzung und legte seinen (kürzeren) Kanon zugrunde. Septuaginta und Vulgata benutzte er als Hilfsmittel für seine Übersetzung. Einige der zusätzlichen Bücher der Septuaginta und Vulgata gab er seiner Übersetzung als Anhang bei (die sogenannten Apokryphen).

Bedeutung der Septuaginta für die Textkritik

Textkritik des hebräischen Textes

Für die textkritische Arbeit am hebräischen Text ist festzuhalten, dass (entgegen einer immer noch weit verbreiteten Ansicht) dem Masoretischen Text keinesfalls ein genereller Vorzug gegenüber Lesarten der Septuaginta gegeben werden kann. Besonders deutlich wird dies durch die Funde der Schriftrollen vom Toten Meer. Diese stimmen zwar oft mit Masoretischem Text und Septuaginta überein; in etlichen Fällen haben sie jedoch gemeinsam mit der Septuaginta die gleiche Lesart gegen den Masoretischen Text. Dies macht es wahrscheinlich, dass die Septuaginta an diesen Stellen ursprünglichere hebräische Lesarten überliefert hat und erlaubt den Schluss, dass dies auch bei vielen derjenigen Unterschiede zwischen Septuaginta und Masoretischem Text gilt, für die es kein Vergleichsmaterial aus Qumran gibt. Neuere katholische Bibelübersetzungen, wie z. B. die deutsche Einheitsübersetzung, greifen teilweise auf Lesarten der Septuaginta zurück, um einen korrupten (entstellten) oder unklaren hebräischen Text zu korrigieren bzw. zu interpretieren oder um einen ursprünglicheren hebräischen Text wiederzugeben (z. B. in 1. Samuel 1,9).

Im Übrigen bietet die Septuaginta oft die einzige Möglichkeit, die Wortbedeutung sonst nicht belegter Vokabeln (Hapax legomena) des hebräischen Textes zu übersetzen, denn im Vergleich zum Althebräischen ist das Altgriechische eine besser überlieferte Sprache mit umfangreicheren Vergleichsmöglichkeiten.

Textkritik der Septuaginta

Ein wesentliches Problem der textkritischen Verwendung der Septuaginta liegt in den verschiedenen Revisionen, denen sie unterzogen wurde (s.o.): Bevor die Septuaginta für die Textkritik des hebräischen Textes eingesetzt werden kann, muss zunächst ihr eigener ursprünglicher Wortlaut hergestellt werden, d.h. es muss Textkritik der Septuaginta erfolgen. Den ursprünglichen Wortlaut der Septuaginta wissenschaftlich fundiert herzustellen, ist die Aufgabe des von Alfred Rahlfs und Rudolf Smend gegründeten Göttinger Septuaginta-Unternehmens, dessen kritische Ausgabe inzwischen für etwa zwei Drittel der Bibelbücher erschienen ist.

Die Bücher der Septuaginta

Kanonische Geltung der zusätzlichen Bücher

Die Septuaginta enthält alle diejenigen Bücher, die zum Kanon der hebräischen Bibel gehören. Diese Bücher sind in den orthodoxen, der römisch-katholischen und allen protestantischen Kirchen als kanonische Bücher anerkannt. (In den Büchern Ester und Daniel finden sich allerdings gegenüber dem hebräischen Text zusätzliche Passagen, die in der römisch-katholischen und in den lutherisch geprägten protestantischen Kirchen nur als abgestuft kanonisch gelten.)

Darüber hinaus enthält die Septuaginta zusätzliche Bücher, die in der Liste mit * gekennzeichnet sind. Diese Bücher genießen in den verschiedenen Kirchen unterschiedliches Ansehen:

  • In der römisch-katholischen sowie den meisten orthodoxen Kirchen gelten als kanonisch bzw. als deuterokanonisch: Tobit, Judit, Sirach und Weisheit; die übrigen zusätzlichen Bücher gelten den orthodoxen Kirchen als abgestuft kanonisch. Die katholische Kirche kennt keine Abstufung der Kanonizität.
  • In den lutherisch geprägten protestantischen Kirchen gelten folgende Bücher als Apokryphen: Judit, Weisheit, Tobit, Sirach, Baruch, 1. und 2. Makkabäer, ebenso die Zusätze zum Ester- und zum Danielbuch (Susanna und Daniel, Vom Bel und Vom Drachen, Gebet Asarjas, Gesang der drei Männer im Feuerofen); in den lutherisch geprägten protestantischen Kirchen außerdem das Gebet Manasses.
  • Nur in einigen orthodoxen Kirchen, dagegen nicht in der römisch-katholischen und nicht in den protestantischen Kirchen werden als kanonisch angesehen: Buch der Oden, 4. Esra, Psalter Salomo, 3. und 4. Buch der Makkabäer, Gebet Manasses (letzteres gilt in lutherischen Kirchen als apokryphe Schrift).
  • In den reformiert geprägten protestantischen Kirchen werden dagegen grundsätzlich nur die Bücher der Hebräischen Bibel anerkannt.

Liste der Bücher der Septuaginta

ΓΕΝΕΣΙΣ Genesis
ΕΞΟΔΟΣ Exodus
ΛΕΥΙΤΙΚΟΝ Levitikus
ΑΡΙΘΜΟΙ Numeri
ΔΕΥΤΕΡΟΝΟΜΙΟΝ Deuteronomium
ΙΗΣΟΥΣ Josua
ΚΡΙΤΑΙ Richter
ΡΟΥΘ Rut
ΒΑΣΙΛΕΙΩΝ Α wörtlich: Das 1. Buch der Königreiche (1. Buch Samuel)
ΒΑΣΙΛΕΙΩΝ Β wörtlich: Das 2. Buch der Königreiche (2. Buch Samuel)
ΒΑΣΙΛΕΙΩΝ Γ wörtlich: Das 3. Buch der Königreiche (1. Buch der Könige)
ΒΑΣΙΛΕΙΩΝ Δ wörtlich: Das 4. Buch der Königreiche (2. Buch der Könige)
ΠΑΡΑΛΕΙΠΟΜΕΝΩΝ Α wörtlich: Das 1. Buch der ausgelassenen Dinge (1. Buch der Chronik)
ΠΑΡΑΛΕΙΠΟΜΕΝΩΝ Β wörtlich: Das 2. Buch ausgelassenen Dinge (2. Buch der Chronik)
ΕΣΔΡΑΣ Α Das 1. Buch Esdras (in allen anderen Bibelausgaben 3. Buch Esra)
ΕΣΔΡΑΣ Β Das 2. Buch Esdras (in allen anderen Bibelausgaben Esra und Nehemia)
ΕΣΘΗΡ Ester
ΙΟΥΔΙΘ* *Judit
ΤΩΒΙΤ* *Tobit (Tobias)
ΜΑΚΚΑΒΑΙΩΝ Α* *Das 1. Buch der Makkabäer
ΜΑΚΚΑΒΑΙΩΝ Β* *Das 2. Buch der Makkabäer
ΜΑΚΚΑΒΑΙΩΝ Γ* *Das 3. Buch der Makkabäer
ΜΑΚΚΑΒΑΙΩΝ Δ* *Das 4. Buch der Makkabäer
ΨΑΛΜΟΙ Psalmen
ΩΔΑΙ* (darin ΠΡΟΣΕΥΧΗ ΜΑΝΑΣΣΗ) *Oden (mit dem Gebet des Manasse)
ΠΑΡΟΙΜΙΑΙ wörtlich: Sprichwörter (Sprüche Salomos)
ΕΚΚΛΗΣΙΑΣΤΗΣ Kohelet (andere Bezeichnungen: Prediger Salomo, Ecclesiastes)
ΑΣΜΑ Hohes Lied
ΙΩΒ Ijob (Hiob)
ΣΟΦΙΑ ΣΟΛΟΜΩΝΤΟΣ* *Die Weisheit Salomos
ΣΟΦΙΑ ΣΕΙΡΑΧ* *Jesus Sirach (andere Bezeichnung: Ecclesiasticus)
ΨΑΛΜΟΙ ΣΟΛΟΜΩΝΤΟΣ* *Psalmen Salomos
ΩΣΗΕ Hosea
ΑΜΩΣ Amos
ΜΙΧΑΙΑΣ Micha
ΙΩΗΛ Joel
ΟΒΔΙΟΥ Obadja
ΙΩΝΑΣ Jona
ΝΑΟΥΜ Nahum
ΑΜΒΑΚΟΥΜ Habakuk
ΣΟΦΟΝΙΑΣ Zefanja
ΑΓΓΑΙΟΣ Haggai
ΖΑΧΑΡΙΑΣ Sacharja
ΜΑΛΑΧΙΑΣ Maleachi
ΗΣΑΙΑΣ Jesaja
ΙΕΡΕΜΙΑΣ Jeremia
ΒΑΡΟΥΧ* *Baruch
ΘΡΗΝΟΙ* *Klagelieder Jeremias
ΕΠΙΣΤΟΛΗ ΙΕΡΕΜΙΟΥ* *Brief des Jeremia
ΙΕΖΕΚΙΗΛ Ezechiel (Hesekiel)
ΣΩΣΑΝΝΑ* *Susanna und Daniel
ΔΑΝΙΗΛ Daniel (mit Zusätzen)

Literatur

Textausgaben und Literatur zu Textgeschichte und -kritik

  • Alfred Rahlfs (Hrsg.): Septuaginta, id est Vetus Testamentum Graece iuxta LXX interpretes. Stuttgart 1935 u.a. (Editio altera quam recognovit et emendavit Robert Hanhart, Stuttgart 2006) Handausgabe des vollständigen LXX-Textes
  • Göttinger Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Vetus Testamentum Graecum auctoritate Academiae Scientiarum Gottingensis editum. Göttingen 1924ff. Die große Göttinger kritische Ausgabe der Septuaginta; bisher sind 23 Bände erschienen.
  • Martin Karrer, Wolfgang Kraus (Hrsg.): Septuaginta Deutsch. Bd. 1: Das griechische Alte Testament in deutscher Übersetzung. Stuttgart 2009 ISBN 978-3-438-05122-6; Bd. 2: Erläuterungen zum griechischen Alten Testament in deutscher Übersetzung. Stuttgart 2010 (im Erscheinen)
  • Alfred Rahlfs: Septuaginta: Vetus Testamentum Graecum. Suppl.: Verzeichnis der griechischen Handschriften des Alten Testaments. Band 1,1: Die Überlieferung bis zum VIII. Jahrhundert. Bearb. von Detlef Fraenkel. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004 ISBN 3-525-53447-7
  • E. Tov: Der Text der Hebräischen Bibel. Handbuch der Textkritik. Stuttgart u.a. 1997.
  • Ernst Würthwein: Der Text des Alten Testaments. Eine Einführung in die Biblia Hebraica. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1988 (5.überarbeitete Aufl.) ISBN 3-438-06006-x

Wörterbücher und Konkordanzen

  • J. Lust, E. Eynikel, K. Hauspie: A Greek-English Lexicon of the Septuagint. Stuttgart 2. Aufl. 2003
  • E. Hatch, H. A. Redpath: A Concordance to the Septuagint and the Other Greek Versions of the Old Testament (including the Apocryphal Books). Oxford 1897-1906 (Nachdrucke: Graz 1983; Grand Rapids 1998)
  • Friedrich Rehkopf: Septuaginta-Vokabular. Göttingen 1989

Einführungen und Bibliographien

  • C. Dogniez: Bibliography of the Septuagint. Bibliographie de la Septante (1970-1993). Supplements to Vetus Testamentum 60. Leiden u.a. 1995.
  • K. H. Jobes, M. Silva: Invitation to the Septuagint. Grand Rapids 2000.
  • Michael Tilly: Einführung in die Septuaginta. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2005 ISBN 3-534-15631-5
  • Folker Siegert: Zwischen hebräischer Bibel und Altem Testament. Eine Einführung in die Septuaginta. MJSt 9. Münster 2001.

Aufsätze und Aufsatzsammlungen

  • Kristin De Troyer: Die Septuaginta und die Endgestalt des Alten Testaments. Untersuchungen zur Entstehungsgeschichte alttestamentlicher Texte. UTB 2599. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005 ISBN 3-8252-2599-2
  • Heinz-Josef Fabry, U. Offerhaus (Hrsg.): Im Brennpunkt: Die Septuaginta. Studien zur Entstehung und Bedeutung der Griechischen Bibel. BWANT 153. Stuttgart u.a. 2001
  • Robert Hanhart: Studien zur Septuaginta und zum hellenistischen Judentum. FAT 24. Tübingen 1999
  • Herbert Hunger, Otto Stegmüller, Hartmut Erbse, Max Imhof, Karl Büchner; Hans-Georg Beck, Horst Rüdiger: Die Textüberlieferung der antiken Literatur und der Bibel. dtv wissenschaft, München 1988 (unveränderter Nachdruck der Auflage von 1961).
  • S. Kreuzer, J. P. Lesch (Hrsg.): Im Brennpunkt: Die Septuaginta. Band 2. BWANT 161. Stuttgart u.a. 2004
  • J. Lust: Messianism and the Septuagint. BEThL 178. Leuven 2004
  • Alfred Rahlfs: Septuaginta-Studien I-III. Göttingen 2. Aufl. 1965
  • E. Tov: Die griechischen Bibelübersetzungen. In: ANRW II.20.1 (Berlin u.a. 1987), S. 121-189

Einzelstudien

  • Martin Hengel, Anna Maria Schwemer (Hrsg.): Die Septuaginta zwischen Judentum und Christentum. WUNT 72. Mohr Siebeck, Tübingen 1994
  • S. Jellicoe, Septuagint and Modern Study. Oxford 1968.

Quellen

  • K. Brodersen: Aristeas: Der König und die Bibel, Griech.-Dt. Reclams Universal-Bibliothek 18576. Stuttgart: Reclam 2008. ISBN 3-15-018576-9
  1. Michael Tilly: Aquila. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band XXVIII, Spalten 50-53, Traugott Bautz Verlag 2007(Online-Version)

Weblinks

Textausgaben
Sekundärliteratur, Materialien
Forschungsprojekte

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