Sepik

Sepik
Sepik
Lage des Sepik

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DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Sandaun, Ostsepik (Papua-Neuguinea), Papua (Indonesien)
Flusssystem Sepik
Abfluss über Sepik → Pazifischer OzeanVorlage:Infobox Fluss/QUELLE_fehlt
Quellhöhe 2.170 mVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung ca. 20 km nordwestlich der Ramu-Mündung in die Bismarcksee
-3.8423316311549144.538879394530

3° 50′ 32″ S, 144° 32′ 20″ O-3.8423316311549144.538879394530
Mündungshöhe mVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 2.170 m
Länge 1.126 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 100.243 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen

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Kleinstädte Ambunti, Angoram
Schiffbar fast auf ganzer Länge

Der Sepik (deutsch „Kaiserin Augusta-Fluss“[1]) ist der längste Fluss der Insel Neuguinea (Ozeanien). Der Großteil des Flusses fließt durch die Provinzen Sandaun und Ostsepik in Papua-Neuguinea. Ein kleiner Teil fließt durch die indonesische Provinz Papua.

Der Sepik (ausgesprochen „sii-pick“) ist eines der großen Flusssysteme der Welt. Er hat ein riesiges Einzugsgebiet und ist umgeben von Landschaftsarten wie Sümpfen, tropischem Regenwald und Bergen. Biologisch gesehen ist der Fluss wahrscheinlich das größte unvergiftete Frischwasserreservoir im asiatisch-pazifischen Raum.

Inhaltsverzeichnis

Quelle, Lauf und Mündung

Der Fluss entspringt in der Victor-Emanuel-Gebirgskette der Hochländer von Papua-Neuguinea. Aus seinem Oberlauf im Gebirge nahe Telefomin fließt der Sepik in nordwestliche Richtung und verlässt das Gebirge bei Yapsei. Von hier aus bahnt er sich seinen Weg in das indonesische Papua, um von dort aus den Großteil seines Verlaufs entlang der großen Niederung in nordöstlicher Richtung zu beginnen. Auf dem Weg zum Meer bekommt der Sepik einige Zuflüsse aus den Bewani- und Torricelli-Bergen im Norden und dem neuguineischen Hochland im Süden.

Der Sepik verläuft ähnlich mäandrierend wie der Amazonas und mündet schließlich in die Bismarcksee. Im Gegensatz zu vielen anderen großen Flüssen hat der Sepik kein Delta, sondern mündet direkt ins Meer, etwa 100 km östlich von Wewak. Der Fluss ist außerdem auf einem Großteil seiner Länge schiffbar.

Die Gesamtlänge des Flusses beträgt 1.126 km und hat ein Einzugsgebiet von mehr als 100.000 km².[2] Der Fluss hat auf dem Großteil seiner Länge aufgrund seiner 5-10 km breiten Mäander bis zu 70 km breite Überschwemmungsgebiete geschaffen, was die Bildung von Sümpfen zur Folge hatte.[3] In diesen Überschwemmungsgebieten gibt es ungefähr 1.500 Seen, die größten davon sind die Chambri-Seen.

Das Sepikbassin ist eine große unberührte Naturlandschaft, da es dort keine großen Siedlungen gibt und weder Bergbau noch Forstwirtschaft im Einzugsgebiet des Flusses betrieben wird.

Geschichte

Die indigene Bevölkerung hat jahrtausendelang entlang des Flusses gelebt, der ihnen als Grundlage für Nahrung, Transport und Kultur diente.

Entdeckung und Erforschung

Der australische Anthropologe Ernest Chinnery am mittleren Sepik

Der erste europäische Kontakt mit dem Fluss fand 1885 statt, als Deutsche als Teil des Aufbaus der Kolonie Deutsch-Neuguinea die Gegend erkundeten. Der Fluss wurde von Otto Finsch Kaiserin Augusta getauft, zu Ehren der deutschen Kaiserin. Beim Entdecken des Flusses schiffte Finsch von der Mündung aus etwa 50 km flussaufwärts.[4]

1886 und 1887 wurden weitere deutsche Expeditionen mit Dampfschiffen unternommen, und mehr als 600 km Flusslauf wurden erforscht. Die Kaiserin-Augusta-Fluss-Expedition 1912/13, eine deutsche wissenschaftliche Expedition zur Erforschung des Sepik, seiner Ufer und Nebenflüsse sowie des angrenzenden Umlands, wurde vom Reichskolonialamt, dem Preußischen Unterrichtsministerium, dem auch die Berliner Museen unterstanden und der Deutschen Kolonialgesellschaft finanziert und ausgerichtet.[5] Die Expeditionsteilnehmer sammelten Exemplare der heimischen Tier- und Pflanzenwelt, studierten die heimischen Stämme und fertigten die ersten Karten der Gegend an. Angoram wurde als Basis für weitere Expeditionen gegründet. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden die Expeditionen eingestellt.

Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm die australische Regierung die Treuhandschaft über die deutsche Kolonie, und gründete das Territorium Neuguinea unter dessen Jurisdiktion die Sepikregion fiel. In dieser Periode gründeten die Australier Ambunti als Ausgangspunkt für weitere Expeditionen.

1935 reiste Sir Walter McNicoll, der neue Administrator des Territorium Neuguinea den Fluss hinauf um die Einheimischen und das Inland kennenzulernen.[6]

Der Zweite Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkrieges kontrollierte die meiste Zeit Japan die Region um den Sepik. Gegen Ende des Krieges waren die Japaner vollständig umzingelt nachdem Hollandia in Niederländisch-Neuguinea während den Operationen „Reckless“ (dt. rücksichtslos) und „Persecution“ (dt. Verfolgung) 1944 von den Alliierten erobert wurde und Aitape während des Feldzuges im August 1944 fiel. Die australische Armee führte einen harten Kampf, um die verbliebenen japanischen Truppen zu besiegen.

Im Juli 1945 drängten die Australier die japanische Armee bis zum Dorf Timbunke (etwa auf mittlerer Höhe des Sepiks) zurück. Nachdem ein Flugzeug der RAAF 10 km außerhalb von Timbunke landete, verdächtigten die Japaner die Dorfbewohner mit den Australier kollaboriert zu haben und töteten 100 von ihnen.[7] Die Japaner kapitulierten schließlich im September 1945 bei Wewak.

Sepikkunst

Sägefisch-Maske vom Mittelsepik aus dem Ethnologisches Museum, Berlin-Dahlem

Die Stämme entlang des Flusses sind bekannt für ihre besonderen Schnitzereien und kunstvollen Männlichkeitsrituale die das Einkerben von krokodilsartigen Figuren in das Flussufer beinhalten.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Deutsches Koloniallexikon. Hrsg. von Heinrich Schnee. - Leipzig: Quelle & Meyer 1920. - 3 Bde
  2. [1]
  3. [2]
  4. Adrian Lipscomb, et al.: Papua New Guinea, 6, S. pp. 249-252, Lonely Planet February 1998, ISBN 0-86442-402-7
  5. Thomas Menzel: Die Kaiserliche Marine und die Kaiserin-Augusta-Fluß-Expedition 1912/13 Bundesarchiv (abgerufen 30. März 2009)
  6. J.K. McCarthy: Patrol into yesterday, S. pp. 139-149, Melbourne: F.W Cheshire Pty Ltd 1963, ISBN 0701503270
  7. Chapter Seven: Voices from Asia and the Pacific. In: War Compensation Forum. Abgerufen am 7. November 2011.

Weblinks

 Commons: Sepik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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