Sendeschluss

Sendeschluss

Sendeschluss nennt sich der Zeitpunkt, ab dem ein Radio- oder Fernsehsender kein Programm mehr sendet.

Man unterscheidet den turnusgemäßen Sendeschluss (zum Beispiel über die Nachtstunden, jahreszeitlich oder wenn einem Sender nur ein Zeitfenster zugeteilt wurde) von einem vorübergehenden oder endgültigen Sendeschluss, nach dem der Betrieb eingestellt oder an einen anderen Betreiber übergeben wird.

Während die TV-Sender im deutschsprachigen Raum heute meist durchgehend senden, ist ein Sendeschluss über Nacht oder eine Pause am frühen Nachmittag in anderen Ländern (bspw. in Skandinavien) weiterhin üblich.

Inhaltsverzeichnis

Deutschland

Während es im Hörfunkbereich bei der ARD, von einigen Ausnahmen abgesehen, seit den 1950er Jahren keinen Sendeschluss mehr gibt, gab es ihn im Bereich des deutschen Fernsehens bis Anfang der 1990er Jahre, d.h. das Programm endete am späten Abend bzw. am frühen Morgen. Ausnahmen stellen beispielsweise Lang- und Mittelwellensender dar, die während der Nachtstunden in Folge von Auflagen des Wellenplans nicht betrieben werden dürfen, da sie andere Sender über Gebühr stören würden. Einer dieser Sender war bis 1989 der einstige Langwellensender Erching des Deutschlandfunks.

Beim Fernsehen wurden ursprünglich zum Programmschluss sogenannte „letzte Nachrichten“ verlesen (vor allem bei den Dritten Programmen), gefolgt von Tafeln mit der Programmvorschau des folgenden Tages. Danach erschien entweder sofort aufgrund der Abschaltung oder manchmal nach einem kurzzeitig vorher noch eingeblendeten Testbild des Senders der so genannte „Schnee“ bzw. das „Rauschen“.

Ab April (ZDF) bzw. Mai (ARD) 1985 wurde die Nationalhymne gespielt. Im Bayerischen Fernsehen wird nach dem Sendeschluss und vor der Space Night, die Bayernhymne, die Deutsche Nationalhymne sowie die Europahymne zu unkommentierten Bildern aus Bayern, Deutschland bzw. der EU gespielt. Im Hörfunk spielt Bayern 1 diese Hymnen vor der Aufschaltung des ARD-Nachtexpress nach den Nachrichten um Mitternacht.

Heutzutage gibt es nur noch bei Spartensendern wie beispielsweise, KI.KA und dem inzwischen eingestellten ZDFtheaterkanal, einen Sendeschluss. KI.KA sendet von 6 Uhr bis 21 Uhr,[1] zwischen 21 Uhr und 6 Uhr wird entweder ZDFneo oder eine Nachtschleife mit Bernd dem Brot[2] ausgestrahlt. Der ZDFtheaterkanal sendete von 9 bis 2 Uhr am Folgetag, in der sendefreien Zeit war nur eine Informationstafel zu sehen, die auf den Programmbeginn um 9 Uhr hinwies. Beim Nachfolgesender ZDFkultur gibt es keinen Sendeschluss.

Österreich

In Österreich sendet der ORF erst seit 1995 durchgehend. Zum Programmschluss wurde die Nationalhymne seit Beginn des Sendebetriebs gesendet. Danach folgte der sogenannte „Schnee“, zeitweise war zuvor noch kurzzeitig ein Testbild oder Schwarzbild zu sehen.

Schweiz

Der Ende 2008 abgeschaltete Mittelwellensender Beromünster machte kurz nach 23 Uhr Sendeschluss.

Europäische Hörfunksender

Manche Hörfunksender, die nicht 24 Stunden in Betrieb sind, spielen vor Sendeschluss eine Nationalhymne. So kann man kurz nach Mitternacht auf der von Radio Monte Carlo genutzten Langwellenfrequenz 216 kHz die Nationalhymne von Monaco hören. Dieser Brauch ist auch bei durchgehend betriebenen Sendern, also unabhängig vom Sendeschluss, zu beobachten. Häufig erfolgt auch eine Durchsage in der Form „Wir schalten nach den Nachrichten den Sender auf der Frequenz xy bis morgens um z Uhr ab“. Der Langwellensender von Europe 1 und der Mittelwellensender der Stimme Russlands machen auch jeden Abend Sendeschluss (ersterer um 1 Uhr, letzterer um Mitternacht).

Einzelnachweise

  1. programm.ARD.de: KI.KA-Programm
  2. Digitalfernsehen.de-Forum: Wieder Bernd nach Sendeschluss auf Ki.Ka

Siehe auch

Weblinks


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