Sender Freiburg-Lehen

Sender Freiburg-Lehen
Sendemast des Senders Freiburg-Lehen

Der Sender Freiburg-Lehen ist eine Sendeanlage des Südwestrundfunks im Bereich Ultrakurzwelle(UKW) und Mittelwelle (MW). Der 92 Meter hohe Sendemast befindet sich im Freiburger Ortsteil Lehen. Der Rundfunksender Freiburg ging 1926 in Betrieb und gehört damit zu den ältesten Sendestandorten Deutschlands. Der Sender Freiburg-Lehen ging am 20. Dezember 1933 in Betrieb. Die Reste der Masten, auf denen einst eine Reusenleitung zur Speisung des Sendemastes verlegt war, sind noch heute zu sehen. Von diesem Standort aus werden weitere Sendeanlagen (Feldberg/Schwarzwald, Blauen, Wannenberg und Hohe Möhr) und über 100 Fernsehfüllsender betrieben. Zusätzlich gibt es an der Sendeanlage St. Chrischona bei Basel eine Zusammenarbeit mit der Swisscom zum Betrieb weiterer UKW-Sender.

Inhaltsverzeichnis

Aktuelle Technik

Der Sendemast ist als dreiseitig abgespannter Stahlgittermast ausgeführt und besitzt einen quadratischen Querschnitt mit einer Kantenlänge von 1,2 m sowie ein Gesamtgewicht von 20 t. Die UKW-Antennen befinden sich im oberen Viertel des Antennenmastes, der selbst als Antenne für die Mittelwelle dient. Die Anpassung und Speisung dieser Mittelwellenantenne erfolgt am isolierten Fußpunkt über eine abstimmbare Anpaßschaltung. Sowohl die UKW als auch der Mittelwellensender verfügen über automatische Reserveanlagen, um einen unterbrechungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Die größeren Sendeanlagen die von dem Sender Lehen aus betreut werden, werden über rechnergestützte Fernwirksysteme angesteuert.

Aktuell abgestrahlte Programme

Programm Frequenz ERP
(kW)
SWR Cont.Ra 828 kHz 10
SWR2 91,1 MHz 0,5
baden.fm 94,7 MHz 0,5
SWR3 99,2 MHz 0,5
SWR1 BW 107,0 MHz 0,5


Geschichte

1926 wurde der Sender in Stuttgart-Feuerbach durch eine neue Sende-Anlage in Degerloch ersetzt. Da trotz dieses Senders die Versorgung im Raum Freiburg nicht sichergestellt war, wurde auch in Freiburg ein Sender aufgebaut. Im Jahre 1926 ging der Sender erstmals in Betrieb; bis 1933 wurde aus dem Dachgeschoss der städtischen Gewerbeschule an der Kirchstraße im Freiburger Stadtgebiet, gesendet. Ab dem 20. Dezember 1933 wurde dieser Sender durch die neue Sendeanlage mit einem 107 m hohen Holzturm ersetzt. Diese Sendeanlage war am jetzigen Standort westlich der Ortschaft Lehen. Sie war bis zum 21. April 1945, als sie von der Wehrmacht gesprengt wurde, in Betrieb. Im Oktober 1945 nahm an derselben Stelle der heutige selbststrahlende Stahlgittermast mit einer Höhe von 92 m seinen Betrieb auf. Im Jahre 1948 wurde die Sendeanlage von der Post an den Südwestfunk (SWF) übergeben. Am 23. Mai 1989 wurden die neuen Betriebsgebäude eingeweiht.

Technische Geschichte

Jahr Senderart Leistung Programm
Sendeanlage in der Gewerbeschule
28.11.1926 Mittelwelle 520 kHz 0,25 kW Programm der „Süddeutschen Rundfunk AG Stuttgart
30.06.1929 Mittelwelle 527 kHz   Grund: Prager Wellenplan
28.10.1933     Das Programm aus Frankfurt wurde übernommen.
14.01.1934 Einstellung des Sendebetriebs Grund: Luzerner Wellenplan
Sendeanlage in Freiburg Lehen
20.12.1933 Mittelwelle 1157 kHz im Gleichwellenbetrieb mit dem Frankfurter Muttersender im „Südwestdeutschen Gleichwellennetz“ 5-8 kW
15.01.1929 Mittelwelle 1195 kHz 5-8 kW Grund: Luzerner Wellenplan
23.06.1939 Mittelwelle 1294 kHz im Gleichwellenbetrieb mit Sender Dornbirn 5-8 kW Es wurde wieder das Stuttgarter Programm ausgestrahlt.
15.04.1945 Einstellung des Sendebetriebs Grund: Nach häufiger werdenden Ausfällen der Stromversorgung wurde nach dem Zusammenbruch des Überlandnetzes der Betrieb eingestellt.
21.04.1945 Sprengung des Antennenturms durch die Wehrmacht
Oktober 1945 Wiederaufnahme des Sendebetriebs mit einem selbststrahlenden Stahlgittermast
1946 Mittelwelle 1240 kHz 5-8 kW
1947 Mittelwelle 827 kHz 5-8 kW
1948 Übergabe der Sendeanlage von der Post an den SWF
August 1948 Mittelwelle 827 kHz 18-20 kW
September 1953 Doppelsender mit
2 * 20 kW zusammengeschaltet zu 40 kW
25.11.1976

UKW 91,10 MHz
UKW 94,70 MHz
UKW 99,20 MHz

jeweils 500 W Alle 3 Programme des SWF
23.11.1978 Mittelwelle 828 kHz Grund: Internationaler Genfer Wellenplan; SWF 1 und Sondersendungen
Oktober 1984 UKW 102,00 MHz, später 100,7 Ein zusätzliches Regionalprogramm kommt hinzu.
26.09.1986 UKW 102,00 MHz, später 100,7 Einstellung des Regionalprogramms, anstelle davon ein Gastarbeiterprogramm
3.09.1988 50 kW das Regionalprogramm „Radio Breisgau“ kommt hinzu
10 kW Reduzierung der Sendeleistung

Quellen

  • Festschrift des SWF zur Inbetriebnahme der neuen Betriebsgebäude im Jahr 1989
  • Publikumsinformation Südwestfunk Sender Freiburg Lehen

Weblinks

48.0133957.79368

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Freiburg-Lehen — Lehen (Freiburg im Breisgau) Stadtkreis Freiburg im Breisgau (FR) Baden Württemberg, Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Sender Freiburg — Luftbild vom Fernmeldeturm auf dem Totenkopf Der Sender Freiburg auf dem Totenkopf ist ein weithin sichtbarer, 155 Meter hoher Stahlbetonturm der Deutschen Funkturm. Dieser Fernmeldeturm diente als Grundnetzsender für die Fernsehprogramme ZDF… …   Deutsch Wikipedia

  • Sender Lehen — Lehen (Freiburg im Breisgau) Stadtkreis Freiburg im Breisgau (FR) Baden Württemberg, Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Lehen (Freiburg) — Lehen (Freiburg im Breisgau) Stadtkreis Freiburg im Breisgau (FR) Baden Württemberg, Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Lehen im Breisgau — Lehen (Freiburg im Breisgau) Stadtkreis Freiburg im Breisgau (FR) Baden Württemberg, Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Lehen (Freiburg im Breisgau) — Lehen Freiburg im Breisgau Stadtkreis Freiburg im Breisgau (FR) Baden Württemberg, Deutschland …   Deutsch Wikipedia

  • Freiburg (Baden) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Freiburg (Breisgau) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Freiburg Breisgau — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Freiburg i.B. — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”