Sender Bleßberg

Sender Bleßberg
Sender Bleßberg
Funkübertragungsstelle Eisfeld 3
Sender blessberg.JPG
Basisdaten
Ort: Bleßberg
Eigentümer: Deutsche Funkturm
Geographische Lage: 50° 26′ 50″ N, 11° 0′ 19″ O50.44722222222211.005277777778Koordinaten: 50° 26′ 50″ N, 11° 0′ 19″ O
Geländeniveau: 865 Meter üb. NN
Verwendung: Fernmeldeturm, nicht öffentlich zugänglich
Bauzeit: 1970–1976
Technische Daten
Höhe: 195,1 Meter
Baustoff: Stahlbeton
Sendeturm, Aussichtsturm und Wanderheim
Sendeanlagen auf dem Bleßberg

Auf dem Bleßberg betreibt die Deutsche Telekom AG den Sendeturm Sonneberg-Bleßberg für UKW, Richtfunk und digitales Fernsehen.

Dieser entstand als Ersatz für einen ca. 70 Meter hohen Stahlfachwerkturm in den Jahren 1970–1976.

Als Antennenträger kommt ein freistehender Stahlbetonturm zum Einsatz. Dieser Turm, der über keine für die Öffentlichkeit regulär zugänglichen Bereiche verfügt, ist 195 m hoch, wovon der Schaft eine Höhe von 107,5 m beträgt. In 35 m und 45 m Höhe besitzt der Turm zwei Richtfunkplattformen und in 55 m Höhe eine Plattform zum Schutz der Richtfunkantennen vor herabfallenden Eisbrocken.

Daneben existieren noch zwei kleinere Richtfunkmasten, der Mobilfunkbetreiber E-Plus und Vodafone, auf dem Bleßbergplateau.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Turm wurde Mitte der 1970er Jahre auf dem Bleßberg in der DDR errichtet. Hauptgrund für den Bau war wohl die exponierte Lage des Berges, da dieser die Verbreitung des DDR-Programmes nach Nordbayern ermöglichte.

Zuvor stand ein ca. 70 Meter hoher Stahlfachwerkturm auf dem Plateau. Errichtet wurde dieser um die 1960er Jahre. Ab 1962 trug der Mast eine Rundstrahlantenne im UHF Band IV (Kanal 33). Darunter waren UKW und Band III (Kanal 12) Antennenfelder. Er stand ca. 30 Meter nördlich hinter dem alten Sendegebäude, was heute als Gaststätte und Herberge genutzt wird.

Bis Anfang der 1990er Jahre liefen die Kanäle E12 und E33 mit je 30 kW. Mit der Umstellung auf DAB wurde der E12 abgeschaltet. Am 27. Oktober 1995 erhielt der Turm einen neuen GfK-Zylinder, der nun die Antennen für E33 und E44 enthielt. Der alte DDR GfK-Zylinder mit der UHF-Sendeantenne des VEB Funkwerk Köpenick war kurz vorher bereits demontiert worden. Die neue Antenne war höher belastbar als die alte DDR-Antenne. Bei der Montage der neuen Antenne gab es Probleme. Der Kunststoffzylinder wurde bei der Montage am Flansch beschädigt und die Antenne musste wieder auf dem Boden abgelegt werden. Nach der Reparatur wurde die Antenne dann einige Wochen später erfolgreich mit dem sowjetischen Lastenhubschrauber Mil Mi-10 K montiert.

Die beiden Kanäle E33 (MDR) mit 330 kW und E44 (ARD) mit 100 kW liefen bis zur Umstellung auf DVB-T am 1. Juli 2008 in horizontaler Rundstrahlung.

Frequenzen und Programme

Analoges Radio (UKW)

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.

Frequenz 
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
91,7 MDR 1 Radio Thüringen MDR_THUE D6F1 Suhl 100 ND H
96,9 MDR JUMP MDR_JUMP D3C2 20 D (340°-70°, 100°-110°, 170°-180°, 260°) H
95,2 MDR Figaro MDR_____ / FIGARO__ D3C3 20 D (350°-180°, 260°-300°) H
94,2 Deutschlandradio Kultur DKULTUR_ D220 100 ND H
102,7 Antenne Thüringen AT-SUED_
ANT.THUE
D7F8 (regional), 
D3F8
Süd 60 ND H
106,7 Landeswelle Thüringen LW_SUED_
LANDESW.
D7F9 (regional), 
D3F9
Süd 60 D (130°-100°) H

Digitales Radio (DAB)

Aus Kostengründen und Vorbereitung des bundesweiten Neustart von DAB+ wurde der Sendebetrieb am 4. Januar 2010 eingestellt.

DAB wurde in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.

Block Programme ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
12B 
Thüringen 1 
(D__00015)
0,5 D Bleßberg, Altenburg (Weißer Berg), Dingelstädt (Hockelrain), Eisenach (Stadt), Eisenberg (Heimstättensiedlung), Erbenhausen, Geismar (Hülfensberg), Gera-Ronneburg, Gießübel, Greiz, Heiligenstadt (Dorotheenhof), Ilmenau (Kickelhahn), Inselsberg (Thüringer Wald), Jena (Oßmaritz-Cospoth), Keula, Kulpenberg (Bad Frankenhausen), Lobenstein (Sieglitzberg), Meiningen, Pleß (Breitungen), Remda/Saalfeld (Großer Kalmberg), Ronneburg, Saalfeld (Kulm), Schleid (Rockenstuhl), Schmiedefeld (Lichte), Steinbach-Hallenberg, Suhl (Erleshügel), Triptis, Weimar (Ettersberg)

Digitales Fernsehen (DVB-T)

Die DVB-T-Ausstrahlungen vom Mitteldeutschen Rundfunk am Bleßberg laufen seit 1. Juli 2008 und sind im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.

Kanal Frequenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
(MBit/s)
SFN
21 474 ARD national (MDR) 10 ND V 64-QAM 2/3 1/4 19,91 Bleßberg, Windischholzhausen-Hopfenberg (Erfurt), Großer Ettersberg (Weimar), Kernberge (Jena), Saalfeld (Kulm)
27 522 ARD regional (MDR) Thüringen 10 ND V 64-QAM 2/3 1/4 19,91 Bleßberg, Windischholzhausen-Hopfenberg, Großer Ettersberg, Kernberge, Saalfeld, Gera-Roschütz
50 706 ZDFmobil 20 ND V 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Bleßberg, Großer Inselsberg, Windischholzhausen-Hopfenberg, Großer Ettersberg, Kernberge, Saalfeld

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