Senden (Westfalen)

Senden (Westfalen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Senden
Senden (Westfalen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Senden hervorgehoben
51.8572222222227.482777777777859
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Coesfeld
Höhe: 59 m ü. NN
Fläche: 109,31 km²
Einwohner:

20.778 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 190 Einwohner je km²
Postleitzahl: 48308
Vorwahlen: 02597, 02598, 02536
Kfz-Kennzeichen: COE
Gemeindeschlüssel: 05 5 58 044
Gemeindegliederung: 4 Stadtteile
Webpräsenz: www.gemeinde-senden.de
Bürgermeister: Alfred Holz (parteilos)
Lage der Gemeinde Senden im Kreis Coesfeld
Nordrhein-Westfalen Kreis Recklinghausen Kreis Unna Hamm Kreis Borken Kreis Steinfurt Münster Kreis Warendorf Olfen Rosendahl Senden Billerbeck Dülmen Ascheberg Havixbeck Coesfeld Nottuln Lüdinghausen NordkirchenKarte
Über dieses Bild

Senden ist eine Gemeinde im Münsterland und gehört zum Kreis Coesfeld im Land Nordrhein-Westfalen in der Bundesrepublik Deutschland. Ihr Wappen zeigt eine stilisierte, grüne Linde auf silbernen Grund, überzogen von einem schrägrechten, roten, vierlätzigen Turnierkragen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde Senden liegt im Osten des Kreises Coesfeld direkt vor den Toren der Stadt Münster und wird von der Stever durchflossen. Außerdem liegt sie am Dortmund-Ems-Kanal. Der niedrigste Punkt der Gemeinde beträgt 54 m ü. NN, der höchste 91 m ü. NN, der Ortskern befindet sich auf 59 m ü. NN.

Nachbargemeinden

Senden grenzt (im Uhrzeigersinn, beginnend im Südosten) an Ascheberg, Nordkirchen, Lüdinghausen, Dülmen, Nottuln und Havixbeck (alle Kreis Coesfeld), sowie an die kreisfreie Stadt Münster.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen:

Sehenswertes

Im nordöstlichen Ortsteil Venne in unmittelbarer Nähe des Dortmund-Ems-Kanals befindet sich das Naturschutzgebiet Venner Moor - ein ehemals trockengelegtes Moor, das erfolgreich renaturiert wurde. Besonders im Frühjahr und Herbst zeigt sich seine ganze Vielfalt.

Geschichte

Senden wird erstmals um 890 in einem Heberegister des Klosters Werden an der Ruhr urkundlich als Sendiaon erwähnt, in demselben Register werden auch Basinseli (Bösensell) und Bredenbeki erwähnt.

Archäologische Funde weisen jedoch auf eine kontinuierliche Besiedlung bereits um 700 n. Chr. hin. Weitere Funde datieren aus der Alt- und Mittelsteinzeit. Ottmarsbocholt wird um 980, Venne 1230 erstmals urkundlich erwähnt. Die ehemals selbstständigen Gemeinden Bösensell, Ottmarsbocholt, Senden und Venne wurden im Rahmen der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975 zur Gemeinde Senden vereinigt.[2]

Das Schloss Senden (eher Haus Senden), auf einer großen Insel gelegen, ging um 1350 an die Herrn von Senden, um 1400 an die von Droste zu Kakesbeck.

Politik

Gemeinderat

Sitzverteilung seit der Kommunalwahl 2009:

CDU SPD Grüne FDP Linke Gesamt
18 6 5 4 1 34

Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975

In der Liste[3][4][5][6][7] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.

Jahr CDU SPD Grüne1 FDP Linke UWGS
1975 55,6 21,5 2,9 18,6
1979 53,9 26,0 4,1 16,0
1984 60,0 23,0 11,7 5,3
1989 53,3 25,7 13,1 7,9
1994 54,5 26,0 15,0 4,5
1999 60,1 23,8 11,0 5,0
2004 55,1 23,1 13,8 8,0
2009 52,3 19,5 15,0 10,7 2,5

1 Grüne: 1984 und 1989: Grüne, ab 1994: B’90/Grüne

Bürgermeister

  • 1975–1999: Franz Böckenholt, CDU
  • seit 1999: Alfred Holz, parteilos

Wappen

Das Wappen wurde am 3. Oktober 1966 genehmigt und nach der kommunalen Neugliederung am 15. September 1975 bestätigt.

Blasonierung: „In Silber eine stilisierte grüne Linde, überzogen von einem schrägrechten roten vierzähnigen Turnierkragen.“

Die Linde soll daran erinnern, dass es sich bei Senden um einen alten Gerichtsort handelt; mit ihr wird gleichzeitig auf das Siegel eines Sendener Frei- und Gografen aus dem Jahre 1652 zurückgegriffen, das einen Baum zeigt. Der Turnierkragen ist dem Siegel der Herren von Senden, genannt Benekamp, entnommen. Rot und Silber sind die Farben des Geschlechts von Droste, das seit über 500 Jahren auf Haus Senden sitzt.[8]

Vereine

VfL Senden 38 e.V.

Der VfL Senden ist der größte Fußballverein der vier Gemeindeteile Senden, Ottmarsbocholt, Bösensell und Venne. Mit über 600 Mitgliedern zählt der Verein auch im zugehörigen Fußballkreis Lüdinghausen zu den mitgliederstärksten Vereinen. Neben der ersten Herrenmannschaft (Kreisliga A Lüdinghausen) stellen sich zwei weitere Herrenteams (Kreisliga B Lüdinghausen) sowie eine Frauenmannschaft (Kreisliga A) dem Seniorenspielbetrieb.

Im Jugendbereich ist der VfL seit Jahren ein erfolgreicher Garant für gute Entwicklung. Von der D-Jugend bis zur B-Jugend spielen die jeweils ersten Mannschaften der einzelnen Altersklassen in der überkreislichen Bezirksliga. Zudem spielen die B-Juniorinnen ebenfalls in der Bezirksliga. Dabei gehen 24 Jugendmannschaften auf die Punktejagd im Juniorenalter.

Regelmäßige Veranstaltungen

Lichtinstallationen beim Sendener Lichterabend 2006
  • Karnevalsumzug in Ottmarsbocholt: Sonntag vor Weiberfastnacht Veranstalter: Junggesellenverein Ottmarsbocholt
  • Maifest im Sendener Ortskern: 1. Samstag und Sonntag im Mai
  • Schützenfest der St.-Johanni-Bruderschaft 1602 Senden. e. V.
  • Sendener Lichterabend: Letzter Samstag im August (im Wechsel mit Street Live)
  • Street Live: Letzter Samstag im August (im Wechsel mit dem Sendener Lichterabend)
  • Sendener Herbst
  • Weihnachtsmarkt in Senden: Samstag vor dem 2. Advent

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Gemeinde Senden ist mit einer eigenen Ausfahrt an die Bundesautobahn 43 angebunden. Die Bundesstraße 235 beginnt im Ortsteil Bösensell und durchquert das Gemeindegebiet von Norden nach Süden.

Der Ortsteil Senden ist über eine Schnellbuslinie (S90/92) an die Nachbarstadt Lüdinghausen und an das Oberzentrum Münster angebunden. Diese Linie wurde 1990 als Vorzeigeprojekt des ÖPNV im Münsterland eingerichtet und ersetzte eine reguläre Buslinie. Das gute Angebot, bei dem die Busse auf einer Teilstrecke beschleunigt über die Autobahn geführt wurden, führte in der Folgezeit zu erheblichem Ansteigen der Fahrgastzahlen und weiteren Taktverdichtungen.

Der Ortsteil Bösensell besitzt einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Münster-Essen, welcher im Halbstundentakt bedient wird. Von Ottmarsbocholt nach Münster verkehrt die Linie R41.

Ansässige Unternehmen

Der Ortsteil Senden besitzt ein Gewerbegebiet im Süden in der Nähe des Dortmund-Ems-Kanals Zu den größeren Unternehmen zählen u. a.:

  • DEGAFOL-Folien GmbH (Stretchfolienproduktion)
  • Degener GmbH Verpackungssysteme (Stretchmaschinen und Folienvertrieb)
  • GEUER INTERNATIONAL GmbH (UMZUG-SERVICE-LOGISTIK-LAGERUNG)
  • Langguth KG (Etikettiermaschinen)


Im Ortsteil Bösensell hat sich in den letzten Jahren eine Reihe von Einrichtungshäusern in direkter Nachbarschaft angesiedelt und damit den Spitznamen „Möbelsell“ geprägt.

Im Gewerbegebiet am Dorn eröffnete am 28. April 2006 Beresa mit seinem neu gebauten Nutzfahrzeug Zentrum Westmünsterland.

Medizinische Versorgung

In Senden gibt es kein Krankenhaus. Die Versorgung wird von Krankenhäusern im nahe gelegenen Münster oder Lüdinghausen gesichert. Seit 1980 verfügt Senden über eine Rettungswache mit einem Rettungswagen (RTW). Seit 2002 ist die Wache rund um die Uhr besetzt. Die Mitarbeiter werden vom DRK K. V. Coesfeld gestellt.

Bildung

Neben zwei Grundschulen besitzt Senden die Edith-Stein-Hauptschule, die Geschwister-Scholl-Realschule und das Joseph-Haydn-Gymnasium. Eine Volkshochschule, eine Musikschule, die Kunstschule sowie die Kunst- und Kulturinitiative Senden (KuKIS) bieten Kurse an.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

  • Paul Mersmann, Bildhauer (1903–1975)
  • Johannes Dörmann, katholischer Theologe und Missionswissenschaftler (1922–2009)
  • Harry Wijnvoord, niederländischer Fernseh- und Hörfunkmoderator (* 1949)

Weblinks

 Commons: Senden (Westfalen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  3. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2009
  4. Wahlprofil des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NW
  5. Wahlergebnisse 1999
  6. Wahlergebnisse 2004
  7. Wahlergebnisse 2009
  8. http://www.kreis-coesfeld.de/15wappen.htm

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