Semillon

Semillon

Sémillon ist eine weiße Rebsorte. Sie ist mit 34.000 ha Anbaufläche weltweit (Stand 1998) die achthäufigste weiße Sorte und gehört zu den besonders edlen Sorten, obwohl sie sehr ertragreich ist. 12.283 Hektar standen im Jahr 2005 allein in Frankreich. Weil Sémillon aufgrund der dünnen Schale für Edelfäule anfällig ist, können Süßweine wie der Sauternes daraus hergestellt werden.

Aromen: Zitrone, Apfel, Aprikose, Honig

Abstammung: unklar, es handelt sich um eine alte französische Sorte (Sauternes)

Inhaltsverzeichnis

Anbaugebiete in Frankreich

Sie ist mit Muscadelle und Sauvignon Blanc an den großen Süßweinen des Bordeaux wie Sauternes und Barsac, Cérons, Loupiac, Sainte-Croix-du-Mont und Cadillac beteiligt. Ähnliches gilt fûr die Süßweine der Weinbauregion Sud-Ouest mit ihren Appellationen Bergerac, Monbazillac, Montravel und Saussignac. Darüber hinaus findet die Sorte Verwendung in den Weißweinen von Rosette, Côtes de Duras, Côtes de Blaye, Côtes de Bourg und Graves sowie im Schaumwein Crémant de Bordeaux. In der Provence ist sie im Rebsortenmix der Appellationen Côtes de Provence, Coteaux Varois en Provence und Coteaux d'Aix-en-Provence zugelassen.

In Jahr 2008 schlossen sich 17 Weingüter des Bordeaux, darunter so namhafte wie Château d'Yquem, Château Olivier, Château Suduiraut und Château La Tour Blanche in einem Gemeinschaftsprojekt zusammen, mit dem Ziel, bei knapper werdendem Rebmaterial eigene Klone nachzuziehen.[1]

Andere Weinbauländer

Weitere Anbaugebiete sind Chile (1.727 Hektar, Stand 2006) [2], Argentinien, Südafrika (1.129 Hektar, Stand 2007) [3], Australien (6752 Hektar, Stand 2007) [4] und Israel und Kalifornien (allein in Kalifornien → Weinbau in Kalifornien 414 Hektar, Stand 2007 [5]).

Siehe hierzu auch die Artikel Weinbau in Frankreich, Weinbau in Australien, Weinbau in Argentinien, Weinbau in Chile, Weinbau in Südafrika und Weinbau in den Vereinigten Staaten sowie die Liste der Rebsorten.

Ampelographische Sortenmerkmale

In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:

  • Die Triebspitze ist offen. Sie ist weißwollig bis fast filzig behaart, grünlich mit leicht rötlichem Anflug. Die gelben, bronzefarben gefleckten und leicht blasigen Jungblätter sind nur leicht wollig behaart.
  • Die mittelgroßen Blätter sind fünflappig und tief gebuchtet. Die Stielbucht ist Lyren-förmig offen. Das Blatt ist stumpf gezahnt. Die Zähne sind im Vergleich zu anderen Rebsorten mittelweit gesetzt.
  • Die walzenförmige Traube ist mittelgroß, geschultert und dichtbeerig. Die rundlichen Beeren sind mittelgroß und von goldgelber Farbe, die bei Vollreife der Beeren ins leicht rosafarbene wechselt. Die Beeren verfügen über eine dünne Schale und haben im Geschmack eine leichte Muskatnote.

Die Rebsorte reift ca. 20 Tage nach dem Gutedel und gilt somit im internationalen Vergleich fast noch als früh reifend.

Die Sorte ist kaum anfällig gegen den Echten Mehltau und den Falschen Mehltau, neigt kaum zur Verrieselung und kommt gut mit der Trockenheit in den Sommermonaten zurecht. In feuchten Jahren werden die Beeren häufig von der Rohfäule befallen. Werden die Beeren jedoch erst im Herbst vom Schimmelpilz Botrytis cinerea befallen, entsteht die für die edelsüßen Dessertweine erforderliche Edelfäule.

Trotz allgemein mittelhoher Erträge sind sie mit 80 - 90 Hektoliter/Hektar meist noch zu hoch, so daß durch eine gezielte Reberziehung eine Ertragsminderung durchgeführt werden muss, um gute Weinqualitäten zu erzielen.

Synonyme

Aufgrund der weiten Verbreitung ist die Rebsorte Sémillon auch unter den Synonymen Barnawartha Pinot (in Australien), Blanc doux, Blanc Sémillon, Boal (in Portugal am Douro), Boal no Douro, Chevrier, Colombard, Colombarride, Colombier, Daune verte, Dausne, Féher semillon, Goulon blanc, Goulu blanc, Greengrape (in Südafrika in Anspielung auf das satte Grün des Blattwerks), Groendruif, Gros sémillon, Hunter River Riesling, Madeira (in Australien), Maisois blanc, Malaga (im Département Lot), Mancès blanc, Mansois blanc, Marcillac, Monsois blanc, Petit sémillon, Sauternes, Semijon, Semilão, Semilhão, Sémilion, Sémillon blanc, Sémillon crucillant, Semillon Féher, Sémillon muscat, Semillon picolo, Sémillon roux, Semillon white, Sercial (in Australien) und Sotern bekannt.

Einzelnachweise

  1. http://www.decanter.com/news/226273.html von Anson Jane, in Decanter.com, Bordeaux: Semillon shortage threatens future vintages, veröffentlicht am 8. April 2008
  2. CATASTRO VITICOLA NACIONAL 2006 (PDF), vom SAG Chile, Veröffentlicht 2007, in spanischer Sprache
  3. http://www.suedafrika-wein.de/Book_2008_web.pdf Southafrican Wine Industry Statistics, Veröffentlicht im Juni 2008
  4. https://www.awbc.com.au/winefacts/data/free.asp?subcatid=102 Statistik des Australian Government
  5. California Grape acreage 2007 Crop (PDF), vom California Department of Food and Agriculture, Sacramento, Veröffentlicht im April 2008

Weblinks

Literatur

  • Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-0123633-18. 
  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München, 2003, ISBN 3-7742-0914-6. 
  • Dagmar Ehrlich: Das Rebsorten ABC, Reben und ihre Weine. 1. Auflage. Hallwag (Gräfe und Unzer Verlag), München, 2005, ISBN 3-7742-6960-2. 

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