Sektionschef

Sektionschef

Sektionschef ist eine Bezeichnung für einen hochrangigen Beamten.

Inhaltsverzeichnis

Österreich

In Österreich ist Sektionschef die Verwendungsbezeichnung der Leiter von Sektionen (in Deutschland Abteilungen) in Bundesministerien. Dies entspricht der Amtsbezeichnung Ministerialdirektor im Deutschen Verwaltungsschema.

Seine literarische Berühmtheit verdankt dieser Rang der Figur des Sektionschefs Tuzzi aus Robert Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften, sowie dem Sektionschef Leonidas Tachezy aus Franz Werfels Eine blaßblaue Frauenschrift. In der breiten Öffentlichkeit wurde dieser Rang durch die Figur des Sektionschefs Lafite aus der Sendereihe Die liebe Familie bekannt.

Deutschland

In Teilen Deutschlands war diese Bezeichnung für den höchsten Ranges von Beamten in Ministerien bis etwa 1915 üblich. In Preußen war der Titel auch für Leiter größerer staatlicher Institute gebräuchlich, z. B. dem Gradmessungsbüro in Berlin.

Schweiz

In der Schweiz ist der Sektionschef die Verbindungsstelle zwischen den Angehörigen der Armee in Zivil und den militärischen Amtsstellen. Er ist heute hauptsächlich noch für die Adressverwaltung und Kontrolle der in seiner Gemeinde lebenden militärdienstpflichtigen Personen zuständig. Zusätzlich informiert er über militärische Belange. Da die heutige Schweizerische Armee viel weniger Dienstpflichtige hat und die Bestände allgemein zurückgegangen sind, hat nicht mehr jede Gemeinde einen Sektionschef.

Literatur

  • Ist es ein Versicherungsamt nothwendig? In: Preußische Versicherungszeitschrift. Organ für Recht, Verfassung und Verwaltung der Versicherungs-Gesellschaften, Band 4. Wallmann, Berlin 1870, S. 610–612.
  • Österreichisches Forschungsinstitut für Wirtschaft und Politik: Berichte und Informationen / Österreichisches Forschungsinstitut für Wirtschaft und Politik, Band 25. Salzburg 1970, ISSN 0029-9863, S. 2, 15, 55, 95.
  • Rainer J. Schweizer (Hrsg.): Verwaltung im 21. Jahrhundert. Herausforderungen, Probleme, Lösungswege. Univ.-Verl., Freiburg im Üechtland (Schweiz) 2003, ISBN 3-7278-1431-4 , S. 376. (Kolloquium der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, Band 20)

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