Sein oder Nichtsein (1983)

Sein oder Nichtsein (1983)
Filmdaten
Deutscher Titel Sein oder Nichtsein
Originaltitel To Be or Not to Be
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1983
Länge 108 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Alan Johnson
Drehbuch Ronny Graham,
Thomas Meehan
Produktion Mel Brooks
Musik John Morris
Kamera Gerald Hirschfeld
Schnitt Alan Balsam
Besetzung

Sein oder Nichtsein ist eine Wiederverfilmung des gleichnamigen Klassikers von 1942. Der satirische Film spielt im Warschau vor und während des Zweiten Weltkrieges.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Polen, Sommer 1939, am Vorabend des deutschen Überfalles auf Polen. Das Ehepaar Frederick und Anna Bronski sind die Stars des "Bronski-Theaters" in Warschau, doch ihre Ehe kriselt unter ihrem Beruf, da Anna wesentlich mehr offene Anerkennung erntet als Frederick. Dann muß Frederick Bronski auf Druck des polnischen Außenministeriums auch noch seine neue Revue absagen, in der er eine Hitlerparodie gibt; statt dessen gibt er "Höhepunkte aus Hamlet". Der junge polnische Armeepilot Andre Sobinski schwärmt für Anna und verabredet sich mit ihr hinter der Bühne, mit Hamlets Monolog "Sein oder Nichtsein" als Stichwort, aber diese klammheimlichen Treffen gehen nicht ohne die Aufmerksamkeit Bronskis vonstatten (wenngleich er auch den Grund nicht erkennt).

Als die Nazis nur wenige Tage später in Polen einmarschieren, wird auch das Bronski Theater von der Nazidiktatur betroffen, und muss durch dessen Einfluss mehr und mehr ihrer besten Stücke aus dem Programm streichen. Frederick und Anna Bronski werden aus ihrer Villa vertrieben, die zum Hauptquartier der Gestapo umfunktioniert wird, und müssen sich eine kleine Wohnung mit Annas Gardrobier Sascha teilen.

In England hingegen geht der polnische Widerstand weiter, sowohl militärisch als auch moralisch, mit dem bekannten Professor Siletski als Vertreter des letzteren. In Wirklichkeit ist Siletski aber ein hochrangiger deutscher Agent, der mit einer Namensliste nach Warschau kommt, um den polnischen Widerstand zu vernichten. Andre, der aus Polen entkommen konnte, kehrt im Auftrag der Royal Air Force und des MI5 in seine besetzte Heimat zurück, um Siletski abzufangen, und bittet Anna um Hilfe. Das gesamte Ensemble des Bronski-Theaters versucht, die Nazis um Gestapochef Erhardt mit einem Verwirrspiel hereinzulegen und dem Verräter die Liste zu entreißen. Die größte Rolle bei dieser Aktion fällt Frederick Bronski zu, der mithilfe seiner Verkleidungen und seines schauspielerischen Könnens, gemischt mit einer Portion Verzweiflung und der ständig drohenden Gefahr der Enttarnung, sowohl Siletski (der bei der Sache umkommt) als auch Erhardt ein Schnippchen schlagen muss und dabei auch seine Ehe mit Anna wieder kittet.

Als Adolf Hitler nach Warschau kommt, soll das Bronski-Theater der versammelten Nazi-Prominenz eine Extravorstellung geben. Nun muss die Truppe ihre ganze Schauspielkunst aufbringen, um die Flucht nach England zu organisieren. Obwohl sich einige schwerwiegende Hindernisse auftun (wie etwa, dass die jüdische Garderobierin des Theaters ihre gesamte Bekanntschaft im Theatergebäude versteckt hat), gelingt am Ende allen die Flucht. Die Bronski-Truppe erhält als Belohnung die Erlaubnis, in England spielen zu dürfen, und Andre hat seine Leidenschaft für Anna zurückgesteckt - doch gibt es einen anderen Besucher, der sich mitten im "Sein oder Nichtsein" aus dem Saal begibt ...

Kritik

Stefanie Dieckmann bezeichnete den Film als „unerfreulich, und das noch zurückhaltend formuliert.“ Das Verhältnis, das "Sein oder Nichtsein" zu der berühmten Vorlage von 1942 unterhalte, sei weder eines der Nachahmung noch eines der Überbietung, sondern eine Mischung von beidem: in manchen Momenten sklavische Kopie, in anderen (den meisten) bemüht, witziger, spannender, mit einem Wort: besser zu sein als das Original.

Das Internationale Filmlexikon dagegen urteilte, es sei eine Wiederverfilmung, „die zwar stellenweise in Klamauk ausartet, insgesamt jedoch dem tragikomischen Stoff gerecht wird.

Reclams Filmführer urteilt: Trotz „nicht immer geschmackssicheren Effekten ... entstand wiederum eine Komödie, die auf akzeptable Weise mit dem Entsetzen Scherz treibt.“. [Der Film] „wirkt ... eher wie eine Hommage an Lubitsch als wie eine typische Brooks-Komödie.“ [1]

Trivia

  • Im Soundtrack-Album, jedoch nicht im Film selbst, erscheint das Musikvideo Hitler Rap. Es kam eigenständig auf den 12. Platz der US-Single Charts im Februar 1984.
  • Charles Durning wurde für seine Darstellung von Gruppenführer Ehrhardt für den Oscar als bester Nebendarsteller nominiert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dieter Krusche: Reclams Filmführer / Mitarb.: Jürgen Labenski und Josef Nagel. - 13., neubearb. Aufl. - Philipp Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-010676-1, S. 715

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