Sean Penn

Sean Penn
Penn bei der 81. Oscarverleihung im Jahr 2009

Sean Justin Penn [ʃɔːn pɛn] (* 17. August 1960 in Santa Monica, Kalifornien) ist ein vielfach preisgekrönter US-amerikanischer Schauspieler sowie Filmregisseur und Drehbuchautor. Als Schauspieler wurde er 2004 und 2009 mit einem Oscar ausgezeichnet und gilt als einer der herausragendsten Charakterdarsteller des zeitgenössischen US-amerikanischen Films.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Sein Vater Leo Penn war Regisseur, seine Mutter Eileen Ryan Schauspielerin. Für Sean Penn war dadurch schon in frühester Kindheit klar, dass er ebenfalls Schauspieler werden würde. Penns jüngerer Bruder, der am 24. Januar 2006 verstorbene Chris Penn, war ebenfalls ein international bekannter Schauspieler. Sein älterer Bruder Michael Penn ist Musiker.

Gemeinsam mit seinem Bruder Chris und seinen Freunden Charlie Sheen, Emilio Estevez (den Söhnen von Martin Sheen) und Rob Lowe drehte er in seiner Jugend zahlreiche Super-8-Kurzfilme. Nach der High School nahm er Schauspielunterricht und arbeitete nebenbei am Group Repertory Theatre in Los Angeles, allerdings nicht als Darsteller, sondern als Laufbursche und Assistent.

Sein Debüt gab er am Broadway in dem Stück Heartland. Schon bald wurde auch Hollywood auf Penn aufmerksam. Für seinen ersten Kinofilm Die Kadetten von Bunker Hill stand er 1981 neben Tom Cruise vor der Kamera. Aufgrund seines akribischen Perfektionismus und der extremen Vorbereitung auf seine Rollen wurde er (in Anlehnung an Robert De Niro als einen der bekanntesten Vertreter des Method Acting) auch als „Sean De Niro“ bezeichnet.[1]

Erste Erfolge hatte er mit der High-School-Komödie Ich glaub’, ich steh’ im Wald sowie mit Dennis Hoppers sozialkritischem Polizeifilm Colors – Farben der Gewalt. Seinen endgültigen Durchbruch schaffte er mit Filmen wie Carlito’s Way, für den er eine Golden-Globe-Nominierung erhielt, oder dem filmischen Appell gegen die Todesstrafe Dead Man Walking von Tim Robbins, der ihm eine Oscar-Nominierung einbrachte. 1999 und 2001 wurde er für Woody Allens Komödie Sweet and Lowdown und das Behindertendrama Ich bin Sam von Nick Cassavetes jeweils für einen Academy Award nominiert.

Auch als Regisseur machte sich Penn einen Namen.[2] 2000 verfilmte er den Dürrenmatt-Roman Das Versprechen (The Pledge) mit Jack Nicholson, 2007 die Reportage Into the Wild von Jon Krakauer. Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 drehte er mit zehn anderen Regisseuren Beiträge für den Episodenfilm 11'09"01 – September 11. Für seine Schilderung der persönlichen Tragödie eines alleinstehenden alten Mannes, die dem Anschlag gegenübergestellt wird, wurde er sehr kritisiert.

Robin Wright Penn und Sean Penn

Penn gilt als Kritiker Hollywoods und als öffentlichkeitsscheu. Um seine zwei Kinder abseits des Starrummels aufziehen zu können, zog er in den 1980er Jahren von Los Angeles nach San Francisco. Lange Zeit blieb er aus Protest gegen die Filmindustrie den Oscar-Verleihungen fern. Als er 2004 für Mystic River seine vierte Nominierung erhielt, zeigte er sich versöhnlich und erschien auf Wunsch seines Freundes Clint Eastwood zur Verleihung. Entgegen den meisten Erwartungen erhielt er den Oscar als bester Hauptdarsteller und zeigte sich sichtlich gerührt. [3]

Im Mai 2008 bekleidete er das Amt des Jurypräsidenten bei den 61. Filmfestspielen von Cannes. Im folgenden Jahr erhielt er für sein Porträt des Harvey Milk in Gus Van Sants Filmbiografie Milk seinen zweiten Oscar als Bester Hauptdarsteller.

1985 sorgte Penn für Aufsehen, als er die Popsängerin Madonna heiratete und einen Fotografen verprügelte. Madonna widmete ihm ihr Album True Blue. 1987 kam er nach einer Schlägerei für einen Monat ins Gefängnis. Seine Ehe mit Madonna wurde 1989 geschieden. Sean Penn war von 1996 bis 2010 mit der Schauspielerin Robin Wright Penn verheiratet, mit der er zwei Kinder hat.[4] Seinen ersten Sohn Hopper Jack benannte er nach Dennis Hopper und Jack Nicholson.

Außerdem war er ein enger Freund des Autors und Dichters Charles Bukowski und gehörte bei der Beisetzung des Schriftstellers zu den Sargträgern.

Gesellschaftliches Engagement

Sean Penn engagierte sich gegen die Bush-Regierung unter anderem aufgrund der Irak-Invasion (dritter Golfkrieg) und der Bedrohung des Irans. Er ist Mitglied von „Not in our Name“ (NION), einer Gemeinschaftsbewegung kultureller Größen, die sich gegen Krieg und Repressalien ausspricht.

Sean Penn ist Mitglied und Unterstützer der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd, welche sich unter Anderem gegen Wal-, Hai-, Robbenjagd einsetzt.

Anfang 2011 wurde Sean Penn von Hugo Chavez - dem Präsidenten von Venezuela - als möglicher US-Botschafter in dem südamerikanischen Land vorgeschlagen. Chavez sprach von Penn als einem "Freund".[5]

Filmografie

als Darsteller

als Regisseur

Auszeichnungen

Sean Penn während der Dreharbeiten zu Milk (2008)

Academy Awards (Oscar)

  • 1995: Nominierung bester Hauptdarsteller (Dead Man Walking)
  • 2000: Nominierung bester Hauptdarsteller (Sweet and Lowdown)
  • 2001: Nominierung bester Hauptdarsteller (Ich bin Sam)
  • 2004: Bester Hauptdarsteller (Mystic River)
  • 2009: Bester Hauptdarsteller (Milk)

Golden Globe

  • 1994: Nominierung für die beste männliche Nebenrolle in Carlito’s Way
  • 2004: Bester Schauspieler im Drama Mystic River
  • 2009: Nominierung bester Hauptdarsteller im Drama Milk

Berlinale

Internationale Filmfestspiele von Cannes

Internationale Filmfestspiele von Venedig

Chlotrudis Award

  • 1996: Chlotrudis Award bester Schauspieler für Dead Man Walking
  • 2001: Nominierung bester Schauspieler für Sweet and Lowdown

Weblinks

 Commons: Sean Penn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ähnlich: „Als Schauspieler ist Sean Penn der Einzige, der Robert De Niro beerben könnte.“, Georg Seeßlen: Sean Penn - Der Landstreicher in epd Film 1.2008, S. 16 ff.
  2. Seeßlen, a. a. O.: „Regietalent“.
  3. Seeßlen, a. a. O.
  4. „Robin Wright + Sean Penn: Scheidung, ganz friedlich“, in: süddeutsche.de, abgerufen am 5. August 2010.
  5. Chávez wünscht sich Hollywood-Stars als US-Botschafter,in: Spiegel Online, 5. Januar 2011.

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