Schweißzange

Schweißzange
Punktschweißzange

Punktschweißzangen sind Werkzeuge zum Widerstandsschweißen. Sie werden benutzt, um dünne Bleche mit Hilfe von elektrischem Strom miteinander zu verschweißen. Hauptsächlich werden Stahlbleche verschweißt, aber auch andere metallische Werkstoffe können miteinander verschweißt werden. Entsprechend dem zu verschweißenden Material und der Blechdicke müssen an der Steuerung der Schweißstromquelle verschiedene Stromstärken eingestellt werden. Auch bieten moderne Steuerungen die Wahl zwischen unterschiedlichen Nahtprogrammen, welche in der Anzahl der Impulse, der Form der Schweißnaht und der Elektrodenkraft variieren.

Punktschweißzangen werden vor allem an mobilen Widerstandsschweißeinrichtungen angewendet. Die Bewegung der Punktschweißzangen kann entweder von Hand oder mittels Schweißroboter erfolgen.

Punktschweißzangen müssen zwei Aufgaben erfüllen:

  • das Aufbringen der notwendigen Elektrodenkräfte (im Bereich einiger kN)
  • die Leitung des Schweißstromes (im Bereich bis etwa 20 kA).

Zur Erzeugung der Elektrodenkräfte werden entweder pneumatische oder elektromotorische Krafterzeugungssysteme eingesetzt. Pneumatische Systeme sind preiswerter als elektromotorische. Elektromotorische Systeme ("Servozangen") haben gegenüber den pneumatischen den Vorteil, während des Schweißvorganges ein gesteuertes Nachsetzen der Elektroden durchführen zu können. Damit kann die Ausbildung der Schweißlinse positiv beeinflusst werden.

Es gibt zwei prinzipielle Ausführungsformen der Stromversorgung: Kabelzange und Trafozange. Bei der Kabelzange erfolgt die Zufuhr des Schweißstromes von einem gesondert angebrachten Schweißtransformator aus über Hochstromkabel mit Querschnitten bis etwa 400 mm². Bei der Trafozange ist der Schweißtransformator Bestandteil der Punktschweißzange; dann sind die Zuleitungen zur Schweißzange entsprechend dünner.

Gemeinsam mit den Stromzuleitungen werden im so genannten Schlauchpaket Kühlwasserleitungen, Druckluftleitungen und Steuerleitungen zur Punktschweißzange zugeführt. Deshalb sind die Punktschweißzangen und Schlauchpaket entsprechend schwer aufgebaut. Handbetriebene Punktschweißzangen werden deshalb meist an einen Auslegerkran (Lastausgleichshilfe) gehängt. Somit kann man trotz des Gewichtes der Punktschweißzange und der Kabelstränge zur Stromversorgung, Druckluftversorgung und Wasserkühlung relativ komfortabel arbeiten.

Ein Kurzschlussstrom von 20 kA und eine Leistungsaufnahme von 60 kVA sind keineswegs ungewöhnlich. Dabei ist die Betriebsspannung jedoch niedrig und für Menschen ungefährlich. Bis auf einen Augenschutz und normale Arbeitshandschuhe zum Schutz vor Glutspritzern ist keine besondere Sicherheitsausrüstung erforderlich.

Wegen der Emission starker magnetischer Felder ist es unerlässlich, vor einem Einsatz alle magnetisch empfindlichen Geräte aus der Umgebung der Punktschweißzangen zu entfernen. Hierzu gehören insbesondere Armbanduhren.

Das Schweißen von Aluminiumblechen stellt höhere Anforderungen an Stromstärke und Elektrodenkraft und führt zu einem erhöhten Verschleiß der Elektroden. Deshalb wird Aluminium seltener mit Punktschweißzangen geschweißt. Stattdessen werden alternative Fügeverfahren, z. B. Nieten, Durchsetzfügen, Laserschweißen eingesetzt.


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