Schweizerischer Bauernverband

Schweizerischer Bauernverband
«Haus des Schweizerbauern» in Brugg, Sitz des Schweizerischen Bauernverbandes

Der Schweizerische Bauernverband (SBV) (französisch Union suisse des paysans, italienisch Unione Svizzera dei Contadini) vertritt die Interessen der Landwirtschaft in der Schweiz und gilt als eine der einflussreichsten Organisationen des Landes.

Inhaltsverzeichnis

Organisation und Ziele

Zusammengesetzt ist der Verband aus Vertretern von 25 kantonalen Berufsorganisationen und von 60 Fachverbänden (22 aus dem Bereich tierische Produktion, 17 aus dem Bereich Pflanzenbau, 5 Genossenschaftsverbände und 16 aus sonstigen Bereichen; Stand Dezember 2003). Der Hauptsitz des SBV befindet sich in Brugg.

Die angeschlossenen Teilverbände vertreten rund 65'000 Bauernbetriebe. Sie wählen 500 Mitglieder für die Delegiertenversammlung, welche die Verbandsziele festlegt und Grundsatzentscheide fällt. Die Delegierten wählen aus ihren Reihen eine hundertköpfige Landwirtschaftskammer; deren Aufgaben sind Einkommenssicherung, Eingaben an Behörden und Aufsicht über die Geschäftsführung. Der Verbandsvorstand besteht aus 18 bis 21 Mitgliedern. Er behandelt die laufenden Verbandsgeschäfte, bildet Fachkommissionen und ernennt die Mitglieder der Geschäftsstelle.

Der SBV setzt sich folgende Ziele: Angebot verschiedener Dienstleistungen für Landwirte, Erhaltung des bäuerlichen Familienbetriebs, angemessenes Einkommen für die Bauern, Einflussnahme auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen, sinnvolle Nutzung des Bodens, Erzeugung von Qualitätsprodukten mittels transparenter Produktionsverfahren und Herkunftsbezeichnungen, Schutz des Kulturlandes und Schonung der Natur.

Zur Erfüllung dieser Ziele betreibt der SBV verschiedene Dienstleistungsbetriebe, diese umfassen die SBV Versicherungen (Vorsorge und Versicherung), Agrisano (Krankenversicherung), die Pensionskassenstiftung der schweizerischen Landwirtschaft (Pensionskasse), die Vorsorgestiftung der schweizerischen Landwirtschaft (berufliche Vorsorge), Agroimpuls (Arbeitsvermittlung), SBV Bildung (Bildungswesen), SBV Treuhand und Schätzungen (Treuhandleistungen, Rechts- und Bewertungsfragen) sowie das LBA Architekturbüro.

Geschichte

Die Gründung des Verbandes erfolgte im Jahr 1897. Der Verbandssitz war zunächst in Bern, doch drei Jahre später wurden die Aktivitäten nach Brugg verlegt, da die Ehefrau des damaligen Verbandspräsidenten Ernst Laur von dort stammte und auf keinen Fall nach Bern ziehen wollte. Eine weitere prägende Person in den Anfangsjahren war Fritz Zaugg. Aus dem kleinen Bauernsekretariat entwickelte sich durch die Schaffung neuer Abteilungen mit der Zeit ein Verband mit über 80 Festangestellten. Direktor der Geschäftsstelle des SBV ist seit 2002 der Freiburger Nationalrat Jacques Bourgeois, Präsident des Verbandes ist der Thurgauer Nationalrat Hansjörg Walter. Letzterer kündigte im Mai 2011 seinen Rücktritt auf November 2012 an.[1][2][3][4]

Der SBV gehört zu den Pionieren des Internets. 1995 begann die Informatikabteilung des Verbandes unter dem Namen agri.ch Internetdienstleistungen anzubieten. Nach einem Management-Buy-out entstand daraus im Jahr 2001 das Unternehmen green.ch, heute der drittgrösste Internetdienstanbieter der Schweiz.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. mgt: Bauernverbandspräsident Hansjörg Walter tritt Ende 2012 zurück. In: Schweizer Bauer (Online). Tamedia AG, 12. Mai 2011, abgerufen am 30. September 2011.
  2. Hans Rüssli: Hansjörg Walter macht weiter - Rücktritt Ende 2012. In: Bauernzeitung (Online). Schweizer Agrarmedien GmbH, 12. Mai 2011, abgerufen am 30. September 2011.
  3. sam: BZS fordert Hansjörg Walters Rücktritt auf Ende 2011. In: Schweizer Bauer (Online). Tamedia AG, 19. Mai 2011, abgerufen am 30. September 2011.
  4. mrs/sda: Bauer gesucht. In: Tagesanzeiger Online. Tamedia AG, 13. Mai 2011, abgerufen am 30. September 2011.

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