Schwadorf (Brühl)

Schwadorf (Brühl)

Schwadorf ist der südlichste Stadtteil von Brühl im nordrhein-westfälischen Rhein-Erft-Kreis und liegt von Feldern umgeben zwischen Brühl und Walberberg in der Ebene. Er hat 1714 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2006).

Geschichte

Erstmals wurde der Ortsname als Suaventhorp 1109 erwähnt. Der mittelalterliche Ursprung waren die Grundherrschaften Comarhof und Strauchshof. Die Güter gehörten zur Grundherrschaft des Kölner Kanonikerstifts St. Severin.

1558 wütete die Pest in Schwadorf. In Napoleonischer Zeit gehörte Schwadorf zum Kanton Brühl.

Bauwerke

Struchshof
  • Wasserburg „Schallenburg“: Der Namen weist auf die Kölner Patrizierfamilie Schall von Bell als ursprüngliche Besitzer hin. Bekanntestes Mitglied der Familie Schall von Bell war Adam Schall von Bell, Jesuit und Chinamissionar. Das heutige Gebäude geht auf das 16. und 17. Jahrhundert zurück.
  • Katholische Pfarrkirche St. Severin; Die Kirche ersetzte einen 1875 abgerissenen mittelalterlichen Vorgängerbau. Hinter dem Altar ein hölzerner „Kalvarienberg“ aus der Zeit um 1500.
  • Der Struchshof in Schwadorf

Der Struchshof wurde auch Strughshof, Strauchshof und Comarhof genannt. Comar: aus Ko = Kuh und mar = kleiner Tümpel. Das Maar oder Märchen stellte stets einen kleinen, runden Tümpel dar, der mehr oder weniger versumpft war. Der Struchshof ist nicht identisch mit dem Severins-Fronhof!

Nach der Landes-Description (Beschreibung) von 1670 gab es in Schwadorf, außer 20 Hausmanns-Häusern drei Gutshöfe: die Schallenburg, den Weyerhof und den Kruffts-Hof, der einem Kölner Canonicus namens Krufft gehörte. Dieser Hof war an Gerhard Strugh verpachtet, nach diesem wurde er in Schwadorf als „Strauchshof“ bezeichnet. Diese Bezeichnung erscheint archivarisch erstmals 1712.

Am 11. August 1755 starb der Witwer Johann Hommelsheim, der „villicus (Verwalter) im Struchshoff“. Seine Nachfolger als Struchshalfen waren die Eheleute Franz Mager und Margaretha Hommelsheim, die Tochter der Eheleute Johann Hommelsheim und Elisabeth Struck „ex Strughoff“.

Zu dieser Zeit war der Canonicus Krufft schon gestorben. Denn in der Beschreibung des Weyerhofes von 1759 werden „Krufften Erben“ als Anlieger erwähnt. Um das Jahr 1765 verkauften die Erben Krufft den Hof an den Kölner Bankier J. M. Frantz. Dieser gestaltete die Hofgebäude anscheinen so um, dass er die eine Hälfte zu einem Landsitz für sich selber umbaute, während die andere Hälfte dem weiterhin verpachteten Gutsbetrieb diente.

Nach Katasteraufnahme von 1795 gehörte der Struchshof einem Herrn Frantzen, wohl dem Sohn des vorerwähnten Bankiers. Der Hof war an Peter Mager verpachtet. Das Hofgebäude mit Garten umfasste 3 Morgen 3 Viertel, dazu gehörten 117 Morgen Ackerland.

Über die weiteren Schicksale diese Hofes gibt eine Notarurkunde vom Jahr 1821 Aufschluss: Heinrich Herriger aus Rheindorf hatte den Hof am 23. Oktober 1802 durch Zwangsversteigerungs-Urteil erworben. Am 27. August 1821 verkaufte er ihn samt Ländereien an Arnold Spürck für 6.153 Taler.

Verkehrsanbindung

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