Schottland in den Kriegen der drei Königreiche

Schottland in den Kriegen der drei Königreiche
Schottland in den Kriegen der drei Königreiche
Teil von: Englischer Bürgerkrieg
Schlacht von Dunbar
Schlacht von Dunbar
Datum 16441650
Ort Schottland
Ausgang Covenanters besiegen Royalisten, werden aber selber mit der Eroberung Schottlands durch die englischen Parlamentarier geschlagen
Konfliktparteien
Flagge von England
England
Flagge von Schottland
Schottland
Befehlshaber
James Graham, 1. Marquess of Montrose Archibald Campbell, 1. Marquess of Argyll, und David Leslie
Truppenstärke
Fluktuierend, 2000 bis 4000 Mann über 30.000 Mann, aber viele davon in England und Irland stationiert
Verluste
Auf beiden Seiten insgesamt 28.000 Tote, viele davon durch Krankheit, ca. 45.000 tote Zivilisten, durch Krankheit als auch planmäßiges Töten

Schottland in den Kriegen der drei Königreiche handelt von der Verwicklung Schottlands in einen weitumfassenden Konflikt, der später als Kriege der drei Königreiche von 1644 bis 1650 bekannt geworden ist. Sie waren Folgen des Bürgerkriegs, der in Schottland, England und Irland tobte und auch die Bischofskriege, den Englischen Bürgerkrieg und die Irischen Konföderationskriege einschließt.

Von 1644 bis 1645 war Schottland selbst in einen Bürgerkrieg verwickelt, in dem schottische Royalisten gegen schottische Covenanters kämpften. Die Royalisten unter der Führung von James Graham, 1. Marquess of Montrose, unterstützten König Karl I. von England, während die schottischen Covenanters, die in Schottland seit 1639 regierten, das englische Parlament im Kampf gegen den König unterstützten. Die schottischen Royalisten wurden von den Covenanters schlussendlich besiegt, obwohl das Glück anfänglich auf Seiten der Royalisten war. Unterstützt von irischen Truppen hatten die Royalisten von 1644 bis 1645 zunächst eine schnelle Siegesserie.

Die Covenanters fühlten sich vom englischen Parlament zweitrangig behandelt, wechselten die Seite und unterstützten nunmehr Karl II. und seinen Anspruch auf den Thron von England und Schottland. Dies führte zum Dritten Englischen Bürgerkrieg, in dessen Folge Schottland von der parlamentarischen New Model Army unter Führung von Oliver Cromwell erobert und besetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung des Krieges – Kriege in den drei Königreichen

Seitdem die Stuarts 1603 Könige in England waren, fühlten sich die schottischen Covenanters in Religionsfragen als zweitrangig behandelt. Die Unzufriedenheit unter ihnen gärte schon lange, als Karl I. ein einheitliches und neues Gebetsbuch und andere Erneuerungen in der Religion vorsah. Im Englischen Bürgerkrieg von 1636 erhob sich Schottland gegen Karl I. Der Nationalkonvent von Schottland rief zum Widerstand auf. Die Covenanters stellten aus den Untergebenen ihres Landadels eine große Armee zusammen und konnten sich in den sogenannten Bischofskriegen Karl I. erfolgreich widersetzen.

Unruhen wegen des Anglikanischen Gebetsbuchs von Jenny Geddes, über die Zwangsverwendung des Buchs des gemeinsamen Gebets von Karl I. im presbyterianischen Schottland. Aus anfänglichem zivilen Ungehorsam wurde bald bewaffneter Widerstand.
Karte von Schottland

Der schottische Aufstand wiederum löste einen Bürgerkrieg in den anderen zwei Königreichen von Karl I. aus, erst in Irland, dann in England. Karl und sein Minister Thomas Wentworth konnten das Parlament nicht dazu bewegen, Gelder für eine Armee zu bewilligen, um die Schotten niederzuwerfen. Das Parlament war mit der Innen- und Religionspolitik Karls I. selbst unzufrieden. Dies führte dazu, dass der König und sein Minister eine Armee aus irischen Katholiken aufstellten, denen sie als Gegenleistung versprachen, die sie diskriminierenden Gesetze in Irland zurückzunehmen. Diese Entwicklung alarmierte die Gegner von Karl I. in England und Schottland und die schottischen Covenanters drohten mit einem Einmarsch nach Irland. Eine Gruppe irischer Verschwörer begannen daraufhin mit dem Irischen Aufstand von 1641, der schnell in Irland zu einer Reihe von Massakern unter den englischen und schottischen Ansiedlern protestantischen Glaubens führte.

Dies war im geheimen Sinne von Karl I., der einerseits seine Gegner schwächen und das englische Parlament unter Druck setzen wollte. Das Lange Parlament widersetzte sich dem König und vertraute ihm nicht den Oberbefehl über die Armee an, fürchteten es doch, dass die Armee gegen es selbst eingesetzt werden könnte. So brach denn der Englische Bürgerkrieg 1642 aus.

1642 schickten die schottischen Covenanters eine Armee nach Ulster in Irland, um die dortigen schottischen Siedler zu schützen. Mit den Vereinbarungen im Vertrag Solemn League and Covenant, den die Covenanters mit dem Englischen Parlament abschlossen, wurden die Streitkräfte der Covenanters 1644 in den Süden geschickt, um auf der Seite des Parlamentes im englischen Bürgerkrieg zu kämpfen.

Schottische Royalisten

James Graham, 1. Marquess of Montrose. Führer der royalistischen Schotten

Einige in Schottland jedoch stellten sich auf die Seite des Königs. Dies geschah in auffälliger Weise vor allem in den Highlands und im Nordosten von Schottland. Es gab verschiedene Gründe, warum sie zum Royalismus neigten. Die meisten hatten etwas mit Religion, Kultur, der Clanpolitik und der politischen Vasallentreue zu tun.

Die Covenanters führten den Presbyterianismus als Staatsreligion in Schottland ein, obwohl einige Menschen im Norden und in den Highlandsregionen der episkopal oder römisch-katholisch waren.

Des Weiteren waren die Highlands eine besondere kulturelle, politische und wirtschaftliche Region in Schottland. Es war das Gälische als Sprache und in den Bräuchen und lag zu dieser Zeit noch außerhalb der Kontrolle der englischen und schottischen Regierungen. Einige Highlandclans bevorzugten die distanzierte Autorität von Charles Stuart anstelle der machtvollen und gut organisierten in den schottischen Lowlands heimischen Regierung der Covenanters.

Der größte Highlandclan, die Campbells, trat jedoch angeführt von seinem Oberhaupt Archibald Campbell, 1. Marquess of Argyll, auf die Seite der Covenanters. Dies bedeutete, dass in der rauen Welt der Clanpolitik die Rivalen der Campbells, vor allem die MacDonalds, automatisch zur Gegenseite überwechselten. Es sollte auch erwähnt werden, dass einige dieser Faktoren sich überlagerten: So waren die MacDonalds zum Beispiel Katholiken, eingeschworene Feinde der Campbells und mit einem tiefverwurzelten gälischen (in Irland wie in Schottland verbreiteten) Bewusstsein.

Schließlich gab es noch solche, die zwar aus den schottischen Lowlands stammten und Presbyterianer waren, aber die Vasallentreue gegenüber dem König für wichtiger als religiöse oder politische Grundsätze erachteten oder wie James Graham, 1. Marquess of Montrose, aus grundsätzlichen verfassungsrechtlichen Erwägungen die etablierte Monarchie einer Diktatur der Kirche, wie sie von den Covenanters angestrebt wurde, verhindern wollten.

Das irische Eingreifen

Moriers GemäldeCulloden zeigt den Angriff der Highländer aus der Ära der Jakobitenaufstände, deren Taktik erstmals in den Kriegen der Drei Königreiche von Alasdair MacColla entwickelt wurde.

1644 erhielt Graham vom König den Auftrag, Schottland für die Krone zurückzuerobern. Verbündete hierfür fand er in Irland. Die katholische Konföderation von Kilkenny entsandte eine Truppe, die überwiegend aus Ulstermen und nach Ulster emigrierten MacDonalds bestand. Ein Feldzug in Schottland band aus ihrer Sicht die schottische Truppen der Covenanters, die sonst in Irland oder England eingesetzt werden würden. Die Iren schickten unter dem Befehl von Alasdair MacColla MacDonald 1500 Mann nach Schottland. Ihr gehörten auch Manus O'Cahan und sein 500 Mann starkes Regiment. Kurz nach ihrer Landung schloss sie sich Montrose in Blair Atholl an und gemeinsam rückten sie vor, um mit den Streitkräften der MacDonalds und anderen Anti-Campbell Highlandclans zusammen zutreffen.

Angeführt von Montrose und MacColla war die neue Royalistenarmee mit einem gewissem Respekt beeindruckend. Ihre irischen und Highländertruppen waren äußerst beweglich und kamen über lange Strecke schnell voran - sogar über das zerklüftete, unwegsame Highlandterrain. Es konnte auch unter schwierigen Bedingungen und ärmlichen Essensrationen aushalten. Sie kämpften nicht in den konventionellen Pike- und Musketenformationen, die damals in den meisten Armeen üblich waren, sondern starteten schnelle Angriffe, feuerten ihre Musketen auf ein eng umrissenes Ziel, bevor sie ihre Schwerter und Halbpiken ihm entgegenzogen. Mit dieser Taktik fegten sie über die schlecht ausgebildeten Milizen der Covenanters hinweg, die ihnen entgegen geschickt wurden. Angesichts der schrecklichen Highländerangriffe ergriffen die Covenanters oft schnell die Flucht und wurden noch im Wegrennen von den Highländern förmlich abgeschlachtet.

Andererseits konnten die Clans nicht davon überzeugt werden, auch weiter weg von ihrem Zuhause zu kämpfen – sahen sie ihren Hauptfeind eher in den Campbells als in den Covenanters. Den Royalisten mangelte es an Kavallerie, was sie auf offenem Gelände leicht verwundbar machte. Obwohl sie eine Reihe von Siegen errangen, waren die schottischen Royalisten unfähig, eroberte Gebiete zu halten, so dass diese schnell wieder zurückeroberten wurden und den mit den Covnanter verbündeten Campbells zufielen.

Tippermuir, Aberdeen und Inverlochy

Archibald Campbell, Covenanter und das Oberhaupt des Campbell-Clans

Im August 1644 marschierten die Royalisten über die Highlands in Richtung Perth, wo sie eine Streitkraft der Covenanters in der Schlacht von Tippermuir niederschlugen. Kurz danach erlitt in der Schlacht von Aberdeen eine andere Miliz aus Covenanters ein ähnliches Schicksal. Nach ihrer Eroberung ließ Montrose Perth und Aberdeen unklugerweise durch seine Soldaten plündern, obwohl in diesem Gebiet viele royalistische Anhänger waren, die sie mit den Plünderungen verloren.

Im Siegesrausch bestand MacColla darauf, den Krieg der MacDonalds gegen die Campbells im Westen Schottlands in Argyll wieder aufzunehmen. Im Dezember 1644 wüteten sie durch das Land der Campbells, töteten über 900 zivile Männer im Militäralter und brannten ihre Gehöfte nieder.

Als Antwort auf den Angriff rief Archibald Campbell, 1. Marquess of Argyll, seinen Clan zusammen um die Eindringlinge zurückzuschlagen. In der Schlacht von Inverlochy nahe Ben Navis in Lochaber traf im Februar 1645 der Campbell-Clan auf die royalistischen Streitkräfte und die der Highländer. Die Campbells hatten schwere Verluste und wurden vernichtet.

Die Truppen von Montrose, insbesondere die Männer des MacDonald-Clans und die der irischen Verbündeten, erwarben sich unter der allgemeinen schottischen Bevölkerung einen schlechten Ruf. Ihnen wurden Gräueltaten an feindlichen Zivilisten, insbesondere auf ihrem Feldzug auf dem Gebiet der Campbells um Argyll vorgeworfen. Insbesondere nach der Trennung MacCollas von Montroses Armee (s. u.) kam es zu einem Vernichtungsfeldzug der MacDonalds gegen die Campbells, obwohl gesagt muss, dass die Truppen der Covenanters in den Highlands, im Nordosten Schottlands und Ulster auf royalistischem oder verbündetem Gebiet sich gleichermaßen schlimm benahmen und regelmäßig Massaker an feindlichen Frauen und Kindern verübten, die ihnen nach der Schlacht in die Hände fielen.

Triumph und Desaster für die Royalisten

Mit ihrem Sieg in Inverlochy kontrollierten die Royalisten die westlichen Highlands, deren Clans und Adelige sich alsbald auf die Seite der Royalisten schlugen. Die wichtigsten unter ihnen waren die Gordons, die die Royalisten zum ersten Mal mit ihrer Kavallerie unterstützten.

Die Covenanters stellten eiligst eine neue Armee zusammen und schickten sie den Royalisten entgegen. Sie wurde aber bei Auldearn in der Nähe von Nairn geschlagen. Eine weitere Armee der Covenanters wurde in der Schlacht von Alford von Montroses Soldaten aufgerieben. Eine vierte Armee der Covenanters, die die Royalisten bei ihrem erfolgreichen Vordringen in die schottischen Lowlands hindern sollten, ereilte in der Schlacht von Kilsyth dasselbe Schicksal wie ihre Vorgänger. Sie wurde geschlagen.

Diese Reihe von Schlachten zeigten die Gefahr auf, wenn man nur halb- oder gar nicht ausgebildete Truppen übereilt in die Schlacht schickte. Sie hatte zur Folge, dass Montrose vorübergehend fast ganz Schottland unter seiner Kontrolle hatte. Ende 1645 fielen bekannte Städte wie Dundee und Glasgow an seine Streitkräfte.

Als Montrose mit Truppenaushebungen im Südosten in Schottland und dem Marsch auf England weitere Kriegsziele verfolgen wollte, weigerte sich MacColla jedoch, da sein Kriegsziel ausschließlich im Krieg gegen die Campbells lag. Er drehte ab und besetzte mit seinen Truppen Argyll. Die Gordons kehrten ebenfalls nach Hause, um ihr eigenes Land im Nordosten zu verteidigen. Montrose, der seine Streitkräfte aufgeteilt hatte, wurde dadurch geschwächt und in der Schlacht von Philiphaugh von den Covenanters geschlagen. Die siegreichen Covenanters unter General David Leslie, Lord Newark verübten anschließend ein Massaker an irischen Soldaten, die sich ihnen unter dem Versprechen von Gnade ergeben hatten, und machten Jagd auf flüchtende Frauen und Kinder des irischen Trosses. MacColla zog sich auf die Halbinsel Kintyre zurück, wo er bis zum nächsten Jahr verweilte.

Die royalistischen Siege über Schottland verflüchtigten sich mit einem Schlage, da ihre Kriegstruppen aus den unterschiedlichsten Streitkräften zusammengesetzt waren, die ihre eigenen Interessen und Kriegsziele verfolgten.

Der Ende des Bürgerkrieges in Schottland

Seinen mittlerweile aussichtslosen Kampf gab Karl I. auf und stellte sich den schottischen Covenanters. Damit war der erste Englische Bürgerkrieg im Mai 1646 beendet. Die schottischen Covenanters versuchten, den König auf ihre Seite zu ziehen, in dem sie ihn zum Covenantertum zu bekehren versuchten. Als dies misslang, übergaben sie ihn Anfang 1647 den Bevollmächtigten des englischen Parlamentes. Sie erhielten vom englischen Parlament eine Belohnung in Form einer Abschlagszahlung, worauf die schottische Armee aus England in Richtung Norden zog. Montrose brach 1646 nach Norwegen auf, während MacColla mit seinen verbliebenen irischen und Highländertruppen nach Irland zurückkehrte, um sich den Konföderierten dort anzuschließen. Die für Montrose gekämpft hatten, insbesondere die Iren, wurden als Vergeltung für die Gräueltaten der Royalisten in Argyll von den Covenanters massakriert, sobald sie gefangen genommen wurden.

Schottland und der Zweite und Dritte Englische Bürgerkrieg

Oliver Cromwell. Als das Bündnis der Covenanters mit dem Englischen Parlament zerbrach, fiel Cromwell in Schottland ein und erobert das Land.

Der Zweite Englische Bürgerkrieg

Obwohl die Covenanters die Royalisten bei sich zu Hause besiegt hatte, verhandelte sie ironischerweise mit Karl I. gegen das Englische Parlament. Die Covenanters konnten bei ihren ehemals Verbündeten ihre in den Kriegen getroffenen politischen und religiösen Abmachungen nicht durchsetzen, scheiterten mit der Einführung des Presbyterianismus als offizielle Staatsreligion in den drei Königreichen und befürchteten, dass die Parlamentarier der schottischen Unabhängigkeit bedrohen würden. Viele der Covenanters befürchteten, dass unter dem Parlament unser armes Land zu einer Provinz von England gemacht werden sollte.

Eine Gruppierung unter den Covenanters, bekannt als die Engagers, die von James Hamilton, 1. Duek of Hamilton, angeführt wurde, schickte aus diesem Grunde eine Armee nach England, um Karl I. 1648 wieder auf den Thron zu verhelfen. Sie wurden jedoch in der Schlacht von Preston von Oliver Cromwells New Model Army geschlagen. Dieses Eingreifen zugunsten des Königs verursachte einen kurzen Bürgerkrieg innerhalb der Bewegung der Covenanters. Die radikaleren Presbyterianer unter dem Earl of Argyll rebellierten gegen die schottische Hauptarmee unter David Leslie. Die zwei Gruppen gerieten im September 1648 in der Schlacht von Stirling aneinander, bevor ein Friede eilig ausgehandelt wurde.

Das Rumpfparlament ließ Karl I. 1649 hinrichten und Hamilton, der nach der Schlacht von Preston gefasst wurde, wurde bald nach ihm hingerichtet. So blieben in Schottland nur noch die extremen Covenanters, noch immer von Argyll angeführt, als Hauptstreitkraft in dem schottischen Königreich übrig.

Die Niederlage von Montrose und sein Tod

Im Juni 1649 setzte Karl II. Montrose als Lord Lieutenant in Schottland ein. Karl II. begann auch offene Verhandlungen mit den Covenanters zu führen, die jetzt von der radikalen, presbyterianischen „Kirk Party“ oder „Whigs“ beherrscht wurde. Weil Montrose nur wenig Unterstützung in den schottischen Lowlands fand, war Karl II. bereit, seinen ihm treu ergebenen Diener zu verleugnen, nur um König zu werden und zwar zu den Bedingungen, die ihm die Covenanters diktierten.

Im März 1650 landete Montrose in Orkney und übernahm den Oberbefehl einer kleinen Streitkraft, die weitgehend aus Söldnern aus dem europäischen Kontinent bestand, die ihm vorausgeschickt worden waren. Beim Durchqueren des Festlandes versuchte er vergeblich, die Clans zu den Waffen zu rufen. Am 27. April wurde er in der Schlacht von Carbisdale in Ross-Shire überrascht und geschlagen. Nach einigem Herumstreifen ergab er sich Macleod of Assynt, unter dessen Schutz er trotz seiner politischen Gegnerschaft sich völlig anvertraute. Er wurde als Gefangener nach Edinburgh gebracht und vom Parlament am 20. Mai zum Tode verurteilt. Obwohl Montrose vor seiner Vollstreckung beteuerte, dass er ein echter Covenanter und ein loyaler Untertan sei, wurde er am 21. Mai gehängt und ihm dabei voller Hohn eine Biografie um den Hals gehängt, die von Wishart verfasst wurde und ihn lobend darstellte.

Der Dritte Bürgerkrieg

„Cromwell in Dunbar“, von Andrew Carrick Gow. Die Schlacht von Dunbar war eine vernichtende Niederlage für die schottischen Covenanters

Trotz ihres Streits mit den schottischen Royalisten, verpflichteten sich die Covenanters der Sache Karls II. und unterschrieben den Vertrag von Breda (1650) in der Hoffnung auf eine Garantie eines unabhängigen presbyterianischen Schottland, das frei von englischer Einmischung war. Karl II. landete am 23. Juni 1650 in Schottland bei Garmouth in Moray und unterschrieb sofort nach dem Betreten des Festlandes das Covenant von 1638 und die Solem League von 1643.

Die Bedrohung durch König Karl II. mit seinen neuen Covenanter-Verbündeten wurde als die größte Herausforderung der neuen Englischen Republik betrachtet, sodass Oliver Cromwell seine Leutnants in Irland verließ, die die Unterdrückung der irischen Royalisten fortsetzen, während er im Mai nach England zurückkehrte. Er kam am 22. Juli 1650 in Schottland an, rückte entlang der Ostküste in Richtung Edinburgh vor. Gegen Ende August wurde seine Armee durch Krankheit verkleinert und der Nachschub fehlte, so dass er gezwungen war, einen Rückzug auf seine Basis, den Hafen von Dunbar, anzuordnen. Eine schottische Armee von Covenanters unter dem Kommando von David Leslie warf den Schatten ihrer Ankunft voraus. Als Leslie sah, wie einige der kranken Truppen von Cromwell an Bord der dort wartenden Schiffe gebracht wurden, machte er sich zum Angriff bereit, denn er glaubte einen günstigen, schwachen Moment des Gegners gefunden zu haben (obwohl manche Historiker berichten, dass trotz seiner besseren Lagebeurteilung er von der Generalversammlung der Covenanters den Befehl erhielt zu kämpfen). Cromwell ergriff die Gelegenheit und die New Model Army fügten in der nachfolgenden Schlacht von Dunbar (1650) am 3. September den Schotten eine vernichtende Niederlage zu. Leslies Armee, die eine strenge ideologische Bindung zu der radikalen Kirk Party hatte, wurde vernichtet, verlor über 14.000 Mann an Toten, Verwundeten oder Gefangenen. Cromwells Armee nahm daraufhin Edinburgh ein und am Ende des Jahres hatte seine Armee weitgehend das südliche Schottland besetzt.

Dieses militärische Desaster brachte die radikalen Covenanters, bekannt als die Kirk Party, in Misskredit und veranlasste die Covenanters und die schottischen Royalisten, ihre gemeinsamen Differenzen zu begraben (zumindest vorübergehend) und den englischen Einmarsch der Parlamentarier in Schottland aufzuhalten und zurückzuschlagen. Das schottische Parlament verabschiedete im Dezember 1650 den Act of Levy, das Rekrutengesetz, nach dem jede Stadt und jede Grafschaft eine bestimmte Menge an Soldaten auszuheben hatte. Eine neue Runde der Rekrutenaushebung wurde in den Highlands als auch im schottischen Lowlands unternommen, um eine wahrhaft nationale Armee mit dem Namen Armee des Königreichs zu bilden und sie unter den direkten persönlichen Befehl von Karl II. zu stellen. Obwohl dies bis dahin die größte Streitkraft war, die von den Schotten während der Bürgerkriege in das Feld geführt wurde, war sie schlecht ausgebildet und ihre Moral war niedrig, denn einzelne Truppenteile hatten sich zuvor als Covenanters und als Royalisten bis auf den Tod bekämpft.

Im Juli 1651 überquerten Teile der Streitkräfte von Cromwell unter der Führung von General John Lambert den Firth of Forth in Fife und besiegten die Schotten in der Schlacht von Inverkeithing. Die New Model Army marschierte auf das königliche Lager in Perth zu. In der Gefahr überrannt zu werden, befahl Karl II. in einem letzten verzweifelten Versuch seine Armee südlich nach England, um Cromwell auszuweichen und um dort einen royalistischen Aufstand zu entfachen. Cromwell folgte Karl II. nach England und beließ George Monck in Schottland, um den Feldzug in Schottland abzuschließen. Am 14. August nahm Monck unterdessen Stirling ein und Dundee am 1. September, tötete wie es hieß bis 2000 seiner 12.000 starken Bevölkerung und vernichtete jedes Schiff im Hafen der Stadt, 60 insgesamt.

Die schottische Armee des Königreiches marschierte in Richtung Westen Englands, weil in diesem Gebiet die Sympathien für die Royalisten am stärksten waren. Obwohl einige Royalisten sich der Armee anschlossen, bekamen sie nicht soviel zusammen, wie Karl II. und seine schottischen Anhänger es erhofft hatten. Cromwell stellte den neuen König schließlich in Worcester am 3. September 1651] und schlug ihn – vernichtend: 3000 Mann wurden getötet und über 10.000 gefangen genommen. Viele der durch Cromwell gefangenen Schotten wurden als Zwangsarbeiter nach Westindien verkauft. Diese Niederlage markierte das wirkliche Ende der schottischen Kriegsanstrengungen. Karl II. flüchtete auf den europäischen Kontinent und mit seiner Flucht schwanden die Hoffnungen der Covenanters auf eine politische Unabhängigkeit vom Commonwealth of England.

Von der Besetzung bis zur Restauration

George Monck, 1. Herzog von Albemarle von Sir Peter Lely, gemalt 1665–1666]. Monck befehligte die parlamentarischen Streitkräfte, die Schottland während Zwischenregierung besetzten und führte 1660 seine Truppen nach London um die Monarchie wiederherzustellen.

Siehe Hauptartikel: Royalistenaufstände von 1651 bis 1654

Zwischen 1651 und 1654 fand ein Royalistenaufstand in Schottland statt. Dunnottar Castle war die letzte Hochburg, die im Mai 1652 an die parlamentarischen Truppen fiel. Unter den Bedingungen des Tender of Union wurden den Schotten 30 Sitze im vereinigten Parlament in London eingeräumt und General Monck zum Militärgouverneur von Schottland ernannt. Während des Interregnums wurde Schottland unter militärischer Besetzung durch die englische Armee unter Monck gehalten. Vereinzelte royalistischen Rebellionen fanden immerwährend in der Ära des Communwealth statt, insbesondere in westlichen Highlands, wo Alasdair MacColla seine Streitkräfte in den 1640er-Jahren versammelt hatte. Der Nordwesten der Highlands war der Platz des anderen royalistischen Aufstandes von 1653 bis 1655, der nur durch das Aufmarschieren von 6000 englischen Truppen niedergeschlagen werden konnte. Monck verteilte Forts über die ganzen Highlands – zum Beispiel in Inverness, und machte dem royalistischen Widerstand ein Ende, indem er Gefangene nach Westindien als Sklaven verschleppen ließ. Gesetzlosigkeit blieb jedoch ein Problem. Es gab Räuber, die als Mosstrooper bekannt waren, ehemalige Soldaten auf Seiten der Royalisten oder Covenanters, die englische Truppen als auch die einheimische Bevölkerung ausplünderten.

Nach dem Tod Oliver Cromwells 1658 kamen die Gruppierungen und Abspaltungen wieder zum Vorschein, die in den frühen Jahren des Interregnums gegeneinander gekämpft hatten. Monck, der Cromwell und dem Englischen Parlament die Jahre hindurch gedient hatte, entschied, dass seinen Interessen und denen des Landes am besten mit der Restauration von Karl II. gedient sei. 1660 führte er seine Truppen nach England, um für die Wiedererrichtung der Monarchie zu sorgen. Das schottische Parlament und die selbstständige schottische Gesetzgebung wurden zwar unter der Stuart-Restauration wiederhergestellt, viele Probleme, die zu den Kriegen geführt hatten, Religion, Schottlands Art der Regierung und der Status der Highlands blieben aber ungelöst. Neben der Glorreichen Revolution von 1688 waren sie der Anlass für die Aufstände der Jakobiten.

Die Bilanz

Es ist geschätzt worden, dass annähernd 28.000 Menschen im Kampf in Schottland selbst während der Kriege der drei Königreiche fielen. Mehr Soldaten starben gewöhnlich an Krankheit als in Kämpfen zu dieser Zeit (das Verhältnis war meist 3 zu 1), darum ist es angebrachter zu vermuten, dass die wahre militärische Todesrate wesentlich höher ausfiel. Zusätzlich ist geschätzt worden, dass 15.000 Zivilisten als Ergebnis des Krieges ihr Leben lassen mussten: entweder durch Massaker oder durch Krankheit. Eher indirekt starben zwischen 1645 und 1649 weitere 30.000 Menschen in Schottland an Seuchen, ein Unglück, das teilweise durch Truppenbewegungen der Armee durch das Land verbreitet wurde. Wenn wir in die Rechnung die Tausende der schottischen Truppen dazunehmen, die in den Bürgerkriegen in England und in Irland starben (weitere 20.000 Soldaten schließlich, dann stellen die Kriege der drei Königreiche einen der blutigsten Abschnitte in der schottischen Geschichte dar.

Literatur

  • Stephenson David: Highland Warrior: Alasdair MacColla and the Civil Wars. John Donald, Edinburgh 1980, 2003.
  • John Kenyon, Jane Ohlmeyer (Hrsg.): The Civil Wars: A Military History of England, Scotland and Ireland, 1638-1660. Oxford University Press, 1998. (Das Kapitel über den schottischen Bürgrkrieg schrieb Edward Furgol.)

Siehe auch

Weblinks


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