Schoren (Langenthal)

Schoren (Langenthal)
Langenthal
Wappen von Langenthal
Basisdaten
Kanton: Bern
Amtsbezirk: Aarwangen
BFS-Nr.: 0329Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 4900-4902
UN/LOCODE: CH LAN
Koordinaten: (626533 / 229431)47.2152797.788899481Koordinaten: 47° 12′ 55″ N, 7° 47′ 20″ O; CH1903: (626533 / 229431)
Höhe: 481 m ü. M.
Fläche: 14.40 km²
Einwohner: 14'547
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.langenthal.ch
Karte
Karte von Langenthal

Langenthal (berndeutsch Langetau oder Langetu) ist eine Stadt und eine politische Gemeinde im Amtsbezirk Aarwangen des Kantons Bern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Regierung

Die Legislative besteht aus einem vierzigköpfigen Stadtrat, der jeden Monat tagt. Die Exekutive besteht aus einem siebenköpfigen Gemeinderat. Stadtpräsident ist Thomas Rufener (SVP). Weitere Mitglieder der Exekutive sind: Laura Baumgartner (SP, Vizestadtpräsidentin und Ressort Bildung und Jugend), Kurt Blatter (SP, Sozialwesen), Jürg Häusler (SVP, Finanz- und Steuerwesen), Rolf Baer (FDP, Öffentliche Sicherheit), Paula Schaub (EVP, Kultur und Sport) und Christine Bobst (Jungliberale Langenthal und Umgebung, jll, Versorgung und Entsorgung, Energie und Umweltschutz).

Wirtschaft

Langenthal ist ein regionaler Wirtschafts- und Industriestandort. Betriebe wie Ammann, Motorex, KADI AG, Pommes Frites, Porzellanfabrik Langenthal, Ruckstuhl oder Lantal Textiles, bzw. Creation Baumann und Hector Egger Holzbau haben hier ihren Sitz. Das Wirtschaftspotential von Langenthal als Zentrum des Oberaargaus ist dank der Lage an der Bahnlinie von Olten nach Bern beträchtlich.

Verkehr

Bahn

Langenthal liegt an die SBB-Bahnstrecke Olten–Bern und hat halbstündliche Verbindungen nach Bern. Zudem ist Langenthal der Endpunkt der Linien S6 und S7 der S-Bahn Luzern. In den SBB-Bahnhof eingebunden ist auch der Kopfbahnhof zweier meterspuriger Bahnstrecken der Aare Seeland mobil (ASm), die als Langenthal-Jura-Bahn und Langenthal-Melchnau-Bahn eröffnet worden sind.

Langenthal besitzt neben dem Bahnhof der SBB zwei weitere Bahnstationen, Langenthal Süd (BLS AG) und Langenthal Gaswerk (ASm).

Bus

Im Grossraum Langenthal betreibt die ASm zwei Stadtbuslinien und drei Überlandlinien, die die Gemeinden Obersteckholz, Melchnau, Bleienbach, Thörigen, Bettenhausen, Bollodingen, Bützberg, Herzogenbuchsee und Thunstetten mit Langenthal verbinden.

Kunst, Kultur, Bildung

Neben dem Kunsthaus Langenthal gehört auch das Design Center Langenthal zu den national beachteten Kulturinstituten. Daneben sind folgende Kulturinstitutionen zu erwähnen:

Auf dem Gebiet der Gemeinde Langenthal sind verschiedene bedeutende archäologische Funde geborgen worden.

Volksschulzentren (Primarstufe und Sekundarstufe I):

  • Kreuzfeld I-III
  • Hard
  • Elzmatte
  • Kreuzfeld 4

Maturitätsschulen:

  • Bildungszentrum Langenthal (bzL)

Veranstaltungen

Sport

Der SC Langenthal (Eishockey) spielt seit der Saison 2002/03 in der NLB (zweithöchste Spielklasse). Die Heimspiele werden im Schoren ausgetragen.

Der FC Langenthal (Fussball) spielt nach einem kurzen Intermezzo in der 1.Liga (2004/05) wieder in der 2.Liga Interregional.

ULA (Unihockey Langenthal Aarwangen), der grösste Unihockeyclub der Schweiz, spielt in der NLB.

Der VBC Langenthal (Volleyballclub) spielt seit der Saison 2006/07 mit seinem Damen Team in der NLB. 5 Damen Teams, 3 Herren Teams, 5 Junioren/innen Teams (Saison 2006/2007).

Städtepartnerschaften

Langenthal unterhält zwei Städtepartnerschaften. Mit der Walliser Gemeinde Brig-Glis und mit der italienischen Stadt Neviano. Die Städtepartnerschaft mit Neviano entwickelte sich aus dem hohen Anteil der italienischen Gastarbeiter die in Langenthal eine Arbeit gefunden haben, unter anderem bei der Porzellanfabrik Langenthal, Creation Baumann, Ammann Maschinenbau, Leinenweberei Langenthal und vielen mehr. Heute hat sich die Beziehung verfestigt. Jedes Jahr wird ein Schüleraustausch organisiert bei welchem die Langenthaler Schüler im Herbst nach Italien gehen und die Nevianesi im Winter in die Schweiz kommen.

Geschichte

Aufgrund von archäologischen Funden kann gezeigt werden, dass das Gebiet bereits um 4000 v. Chr. besiedelt war. Die archäologischen Untersuchungen auf dem Trassee der Bahn 2000 in Langenthal-Unterhard legten einen Bestattungsplatz mit zwei Grabhügeln und 123 Erdgräbern frei, welcher von der Eisenzeit an bis ins Frühmittelalter, also während rund 1500 Jahren, immer wieder genutzt worden ist. Aus der Römerzeit stammen Reste einer Therme und einer Villa auf dem Geissberg, sowie einer Villa beim Waldhof.

Die erste urkundlicher Erwähnung Langenthals (Langatun) stammt aus dem Jahre 861. Mit der Gründung des Klosters St. Urban 1194 unterstanden weite Teile des Oberaargaus seiner Herrschaft, darunter auch viele Höfe in Langatun, namentlich auch das Dörflein Schoren. Nachdem die Langatuner bis gegen 1200 in Thunstetten kirchengenössig waren, bekamen sie 1197 eine eigene Kirche. Ab ca. 1255 wurde diese aber dem Kloster St. Urban einverleibt. 1336 wird das volle Eigentumsrecht des Klosters St. Urban am Dorfe Langenthal (zu dieser Zeit Langaton genannt) urkundlich anerkannt und die Wässermatten im Gebiet des Unteren Langetentales werden errichtet.

Bei ihnren Plünderungen durch das Schweizer Mittelland fielen die Gugler 1375 auch in Langenthal ein. 1415 fiel Langenthal durch den Abschluss eines „ewigen Burgrecht“ zwischen dem Kloster St. Urban und der Stadt Bern unter Berner Landeshoheit und wurde dem Amt Wangen zugewiesen. Die hohe Gerichtsbarkeit und die Steuerhoheit lagen nun bei Bern, die niedere Gerichtsbarkeit nach wie vor beim Kloster St. Urban. Über 400 Jahre lang waren die Langenthaler nun „Diener zweier Herren“. Unter bernischer Landeshoheit wurden die Langenthaler zunehmend selbstbewusster und eigenständiger. Zudem hatten sie nun nach der Reformation die Kirche, den Kirchmeier, den Prädikanten und das Chorgericht im Dorf. Bereits 1480 wurde ein regelmässiger Markt bewilligt.

1542 wird bei einem Grossbrand etwa 1/3 des gesamten Dorfes zerstört. Kurz darauf, im Jahre 1571, erhielt Langenthal die Bewilligung zwei Jahrmärkte durchzuführen, einen acht Tage vor Pfingsten, den zweiten zehn Tage nach Martini. 1613 erhielt Langenthal von Bern die Bewilligung zum Bau des Korn- und Kaufhauses, sowie die Erlaubnis jeden Dienstag einen Wochenmarkt abzuhalten. Das Kaufhaus über der Langete, mitten in der inneren Allmend wurde zum Symbol des dörflichen Selbstgestaltungswillen. 1653 war Langenthal im Bauernkrieg wiederholt Versammlungsort der aufständischen Bauern, was ihm nach der Niederschlagung des Aufstandes eine Bestrafung von 2256 Kronen Kriegskosten einbrachte.

Im 18. Jahrhundert entwickelt sich Langenthal vom Bauerndorf zu einem Handelszentrum in dem wichtige Handelsherren bereits Handelsbeziehungen in ganz Europa unterhalten. 1758 wurde die „Langenthaler Elle“ eingeführt, welche 2 Zoll länger war als die „Berner Elle“ und für den Leinwandhandel bis ins 19. Jahrhundert hinein in Gebrauch war. Ein wichtiger Schritt für den Langenthaler Handel war der Bau der Bern-Zürich-Strasse 1760. Nur zwei Jahre später wird es Langenthal per Dekret der gnädigen Herren zu Bern erlaubt, gleich den Municipalstädten, fremde Waren einbringen und damit handeln und 1785 wird Bewilligung zur Errichtung einer Bierbrauerei erteilt, da zwischen Burgdorf und Aarau noch keine solche existierte. 1793 wurde Langenthal schliesslich in Handelssachen den Städten gleichgestellt. Die burgerlichen Handelsleute hatten nun das Recht des vollständigen freien Einkaufs von Waren.

Mit dem Untergang des alten Bern im Jahre 1798 stand Langenthal sieben Wochen unter französischer Besatzung. Anschliessend wurde der Eid aud die neue, helvetische Verfassung unter dem Freiheitsbaum geleistet. Die Bürger (355 Stimmfähige) hatten sie angenommen. Langenthal zählte 1581 Seelen.

Das erstes eidgenössische Offiziersfest fand 1822 in Langenthal statt, es ist im sogenannten „Traffelet-Saal“ (benannt nach dem Maler F. Traffelet) des Hotel Bären dargestellt. In Langenthal wird bei diesem Offiziersfest die schweizerische Offiziersgesellschaft gegründet.

1823 wird die Ersparniskasse Langenthal gegründet.

Um 1826 befasst sich Johann Heinrich Pestalozzi in seiner berühmten Langenthaler Rede mit den Problemen der Volkserziehung im kommenden Fabrikzeitalter und setzt so den Startschuss zu einer schweizweiten Bildungsreform. Kurze Zeit später (1833) wird die zweite Sekundarschule im Kanton Bern gegründet (die erste wurde in Kleindietwil gegründet). Im Zehntenspeicher der Stadt wird 1835 das erste Spital (Notfallstube) eingerichtet. 1857 erhält Langenthal den Bahnanschluss an die SCB-Linie Olten-Herzogenbuchese, welche in dieser Zeit noch weit im Norden des Dorfes liegt. 1862 wurde die Textilfirma Gugelmann gegründet. 1869 wird die Maschinenfabrik Amman, 1881 die Firma Ruckstuhl, 1889 die Leinenweberei Langenthal und 1906 die Porzellanfabrik Langenthal gegründet, letztere erhält 1937 den ersten Elektrotunnelofen der Welt ein.

Mit dem „Oberaargauer Tagblatt“ erhält Langenthal 1865 eine eigene Zeitung (ab 1920 „Langenthaler Tagblatt“). 1913 wird der Flugplatz Langenthal-Bleienbach eingeweiht. 1916 wir das vom Langenthaler Bürger und Zürcher Stadtbaumeister Arnold Geiser gestiftete Stadttheater eingeweiht und 1922 die kantonale Landwirtschaftsschule Waldhof. 1930 erhält Langenthal das erste Schwimmbad. Schon 1957 erreicht die Einwohnerzahl statistische Stadt-Grenze von 10'000 Einwohnern. Langenthal wird aber erst 1997 offiziell zur Stadt. 1969 wird die Oberaargauische Musikschule eröffnet und 1974 im selben Gebäude die Regionalbibliothek Langenthal.

Das Jahrhunderthochwasser im Jahre 1975 führt nach druck der verschiedenen Versicherungen zum Bau des 1991 eröffneten Entlastungsstollen der Langete bei Madiswil.

Langenthal 2006 trägt die 13. Einrad-Weltmeisterschaften aus (Unicon). Dies vom 23. Juli bis zum 2. August.

Persönlichkeiten

Literatur

  • M. Ramstein & Ch. Hartmann: "Langenthal, Unterhard" 2008 Bern ISBN 978-3-907663-13-4

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Weblinks


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