Schobert & Black

Schobert & Black
Schobert und Black 1974 in Bonn

Schobert und BlackWolfgang „Schobert“ Schulz (* 2. Juli 1941 in Stettin; † 24. September 1992 in Berlin) und Lothar „Black“ Lechleiter (* 13. Mai 1942 in Stallupönen, Ostpreußen, heute Nesterow) – war ein deutsches Liedermacher-Duo, das seine größten Erfolge in den 1970er Jahren hatte.

Schobert und Black sangen sowohl kritische politische als auch Nonsens-Lieder, die sie selber als „Höheren Blödsinn“ bezeichneten. Ihrer eigenen Aussage nach waren die „Erfinder des Höheren Blödsinns“ jedoch Ulrich Roski und Hanns Dieter Hüsch, mit denen sie auch oft gemeinsam auftraten. Legendär wurden ihre gesungenen selbstvertonten Limericks, die größtenteils aus dem Werk „Limerick Teutsch“ des Dichterduos Georg Bungter und Günter Frorath stammten. Manchmal waren es auch Klapphornverse. Bei ihren Auftritten waren die meisten Ansagen und Überleitungen eigenständige Textwerke voller Sprachwitz und -akrobatik, die an Dauer die vorgetragenen Lieder oft deutlich übertrafen.

Biographie

Schobert und Black

Wolfgang „Schobert“ Schulz sang ab 1961 mit seinem Schulkameraden Reinhard Mey und einem wechselnden dritten Mann als „Les trois Affamés“ (Die drei Verhungerten) englische, französische und spanische Folklore sowie selbstvertonte Balladen von François Villon und Gedichte von Georg von der Vring (u. a. auch mit Peter Rohland).

Lothar „Black“ Lechleiter machte ebenfalls seit 1961/62 in verschiedenen Gruppen Folkloremusik und traf im Herbst 1965 auf Schobert. Beide verstanden sich auf Anhieb und gründeten noch im Herbst 1965 das Duo „Schobert & Black“. Im Sommer 1966 traten sie auf der Burg Waldeck erstmals als Schobert & Black beim Festival Chanson Folklore International auf. Ihr Repertoire bestand zunächst aus Vertonungen von Texten von Fritz Graßhoff und Nachdichtungen französischer Chansons. Später sangen sie hauptsächlich Chansons sowie politisch-satirische und lustige Lieder aus eigener Feder.

Schobert lieferte dazu die Kompositíonen und Arrangements sowie viele Texte, die zum Teil in Zusammenarbeit mit Black oder Schoberts Schulfreund Wolfgang Eickelberg entstanden. Darüber hinaus schrieb Schobert auch für Kollegen wie Joana, Antonia Maass und Inga & Wolf oder produzierte Künstler wie Hanns Dieter Hüsch, für dessen Album „Abendlieder“ Schobert z. B. sämtliche Titel als Orchesterarrangements ausarbeitete.

Insgesamt viermal waren Schobert & Black auf der Burg Waldeck. Black war früher bereits mit den „Neussern“, später „Pontocs“, auf der Burg. 1964, beim ersten Festival, traten sie bereits auf, überwiegend mit südamerikanischen und afrikanischen Liedern. 1969 folgte die erste Tour Schobert und Blacks mit Hannes Wader. Nachdem sie Anfang der 1970er Jahre mit Hüsch auf Konzertreise gingen, tourten sie 1973/74 gemeinsam mit Ulrich Roski und Hannes Wader. Im Jahre 1975 wurden Schobert & Black mit dem Deutschen Kleinkunstpreis in der Kategorie Chanson ausgezeichnet.

Mehr als 20 Langspielplatten wurden von Wolfgang Schulz und Lothar Lechleiter veröffentlicht, darunter ein Doppelalbum mit Kalenderliedern nach Texten von Fritz Graßhoff und Felix Rexhausen sowie ein Live-Doppelalbum. Schobert & Black hatten jährlich bis zu 300 Auftritte und füllten dabei auch die größten Säle, wie die Gruga-Halle in Essen oder die Philharmonie in Berlin. Im Jahre 1985 beschlossen beide, zukünftig künstlerisch getrennte Wege zu gehen.

Ende der 70er Jahre moderierten Schobert & Black gemeinsam die TV-Serie Trickbonbons.

Black zieht es auch heute noch von Zeit zu Zeit auf die Bühne zurück, und er tritt auch hin und wieder auf der Burg Waldeck auf. Ebenso veröffentlicht er weiter Tonträger, so u. a. 2004 zusammen mit Pit Klein eine CD zu Leben und Werk von Fritz Graßhoff. Schobert starb während der Arbeit an einer Solo-LP 1992 in Berlin an plötzlichem Herzversagen.

Diskografie

Schobert & Black:

  • 1967 Lästersongs und moralische Lìeder (xenophon)
  • 1968 Deutschland oder was beißt mìch da? (xenophon)
  • 1971 Löns mir ein grünes Lied (Philips)
  • 1972 Mein einziger Freund (Telefunken)
  • 1972 Das Holzwollschnitzelwerk (Telefunken)
  • 1973 Schobert & Black & Roski: Euch zuliebe (Telefunken)
  • 1973 Lebend live (Telefunken)
  • 1974 Gut geht's uns (Telefunken)
  • 1974 Parsifal GmbH & Co KG (Telefunken)
  • 1975 Starportrait (Intercord)
  • 1975 Das ganze Jahr (Telefunken)
  • 1976 Radschläge (Telefunken)
  • 1977 In unsrer Eigenschaft als Freund (Telefunken)
  • 1978 Na denn live (Telefunken)
  • 1979 Schobert & Black & Inga: …denn ich bin ein Untertan (Telefunken)
  • 2001 Lebend (best of live) (EBM)
  • 2002 Na Denn (live Folge 2) (EBM)
  • 2004 So weit, so Gehöft! (EBM)
  • 2004 Die singenden Bärte/Deutschland oder was beißt mìch da? (Conträr)
  • 2008 Höherer Blödsinn, die Vierte (EBM)

Schobert (* mit Peter Rohland):

  • 1965 Landstreicherballaden* (Polydor)
  • 1968 Lieder des François Villon* (Edition Peter Rohland)
  • 1976 Abendlieder von und mit Hanns Dieter Hüsch (Intercord)
  • 1977 Peter Rohland: Das Gesamtwerk* (Thorofon)

Black (mit Pit Klein):

  • 2004 Fritz Graßhoff, Black und Pit: Hört mal her, ihr Zeitgenossen (Conträr Musik)

Black (solo):

  • 2008 Der Black: Meschugge (Conträr Musik)

Weblinks


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