Schneiteln

Schneiteln

Schneitelung ist der Rückschnitt von Bäumen (z. B. Esche, Weiden) zur Gewinnung der Triebe.

Bei Weiden wird der obere Teil des Baumes in einer Höhe von typischerweise 1–2 Metern abgeschnitten. Im Gartenbau sagt man dazu auch Köpfung. Dort bilden sich neue Triebe, die für verschiedene Zwecke genutzt werden können. Bei Weiden kann man aus den neuen Trieben z. B. Korbwaren herstellen. Der Baum wächst in die Form einer Kopfweide. Stärkere Triebe müssen regelmäßig (meist mehrjährig, wenn sie verholzen) abgeschnitten bzw. entfernt werden, damit der Baum nicht unter dem eigenen Gewicht zerbricht und weiterhin junge Triebe bildet.

Bei bestimmten Bäumen eignen sich die jungen Triebe als Viehfutter. Im Alpenraum wurde hierzu bis ins frühe 20. Jahrhundert vor allem die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) angebaut. Die Triebe wurden mit einer Sichel geschneitelt. Diese Form der Bewirtschaftung nennt sich Schneitelwirtschaft.

Literatur

  • Richard B. Hilf: Der Wald. Wald und Weidwerk in Geschichte und Gegenwart – Erster Teil [Reprint]. Aula, Wiebelsheim 2003, ISBN 3-494-01331-4
  • Hans Hausrath: Geschichte des deutschen Waldbaus. Von seinen Anfängen bis 1850. Schriftenreihe des Instituts für Forstpolitik und Raumordnung der Universität Freiburg. Hochschulverlag, Freiburg im Breisgau 1982, ISBN 3-8107-6803-0

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  • Schneiteln — Schneiteln, ein bey vielen für schneideln übliches Wort, siehe dasselbe …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • schneiteln — Vsw entästen per. Wortschatz fach. (15. Jh.), fnhd. sneiteln Stammwort. Iterativ zu mhd. sneiten, ahd. gisneitōn abschneiden , Intensivum zu schneiden. Schnat(e)2. deutsch s. schneiden …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • schneiteln — schnei|teln 〈V. tr.; hat; Forstw.〉 Bäume, Reben schneiteln beschneiden, Seitenäste ausschneiden [Iterativbildung zu schneiten „entästen“; Nebenform von schneiden] * * * schnei|teln <sw. V.; hat [Iterativbildung zu mhd. sneiten = (ab ,… …   Universal-Lexikon

  • schneiteln — schnei|teln (Forstwirtschaft von überflüssigen Ästen, Trieben befreien); ich schneit[e]le …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Laubwiese — Laubwiesen (nach der Region ihres Hauptvorkommens auch als baltische Laubwiesen bezeichnet) entstanden durch vielseitige und intensive Nutzung und Förderung der Ressourcen von Wäldern im siedlungsnahen Raum. Unter dem lichten Schirm von Altbäumen …   Deutsch Wikipedia

  • Schneitelwirtschaft — Die Schneitelwirtschaft ist eine Verwendung von Futterbäumen zur Viehfütterung. Durch Anbau, Hege und das regelmäßige Schneiteln der Futterbäume entsteht die für diese Wirtschaftsform typische, ökologisch wertvolle Kulturlandschaft. Im Alpenraum… …   Deutsch Wikipedia

  • Felbe — Junge Kopfweide Kopfweiden bei Rheinhausen …   Deutsch Wikipedia

  • Schneideln — Schneideln, oder Schneiteln, verb. reg. act. welches das Iterativum von schneiden ist, aber nur in einigen Fällen für beschneiden gebraucht wird. Die Gärtner schneideln die Bäume, wenn sie die verdorbenen oder überflüssigen Äste abschneiden,… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Hippe (Werkzeug) — Stielhippe, Schweizer Gertel, Säsli, Rebmesser aus dem Markgräflerland Eine Hippe (auch Heppe, Knipp, Säsle oder Rebmesser) ist ein Werkzeug, das je nach Größe und Ausführung zu unterschiedlichen Arbeiten in der Land und Waldwirtschaft, im Garten …   Deutsch Wikipedia

  • Schneidelholz — Schnei|del|holz 〈n. 12u; unz.; Forstw.〉 abgehauene Nadelholzzweige [→ schneiteln] * * * Schnei|del|holz, das <o. Pl.> [zu ↑schneiteln] (Forstw.): abgehauene Zweige von Nadelhölzern …   Universal-Lexikon

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