Schmiedeberg i. Riesengebirge

Schmiedeberg i. Riesengebirge
Kowary
Wappen von Kowary
Kowary (Polen)
DEC
Kowary
Kowary
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Jelenia Góra
Fläche: 37,39 km²
Geographische Lage: 50° 48′ N, 15° 49′ O50.815.8166666666677Koordinaten: 50° 48′ 0″ N, 15° 49′ 0″ O
Höhe: 430 m n.p.m
Einwohner: 11.635 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 58-530
Telefonvorwahl: (+48) 75
Kfz-Kennzeichen: DJE
Wirtschaft und Verkehr
Zweige: Tourismus
Straße: Jelenia GóraWałbrzych
Schienenweg: Jelenia Góra–Kamienna Góra
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Mirosław Górecki
Adresse: ul. 1 Maja 1 A
58-530 Kowary
Webpräsenz: www.kowary.pl

Kowary [kɔˈvarɨ] (deutsch Schmiedeberg im Riesengebirge) ist eine Stadt im südwestlichen Polen. Die Stadt ist Teil des Powiat Jeleniogórski in der Woiwodschaft Niederschlesien und liegt am Fuß des Riesengebirges und des Landeshuter Kamms. Kowary gehört der Euroregion Neiße an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schmiedeberg um 1900

1148 wurde Eisenerz in der Gegend des heutigen Kowary gefunden. 1158 begann dann auf Geheiß des polnischen Fürsten Bolesław Kędzierzawy der Eisenerzabbau. Dadurch entstand eine kleine Siedlung, in welcher vorrangig die Verarbeitung des gewonnenen Eisens betrieben wurde. Die Siedlung entwickelte sich recht gut und war ein Konkurrent des nicht weit entfernten Hirschberg. Die Bergleute der Stadt nahmen 1241 an der Schlacht bei Wahlstatt gegen die Tataren teil. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte aber erst 1355. Die Erfahrung der Bergleute im Umgang mit Sprengmaterial wurde 1479 genutzt, um die Burg eines Raubritters zu sprengen. Am 4. September 1513 erhielt die Siedlung das Stadtrecht vom böhmischen König Vladislav II.. Das Wappen, welches auch heute noch verwendet wird, wurde aber bereits früher benutzt. Neben Breslau und Schweidnitz war Schmiedeberg eines der wichtigsten Zentren der Eisenindustrie des 16. Jahrhunderts in Niederschlesien. Im 16. Jahrhundert waren vor allem Feuerwaffen ein wichtiges Produkt des ansässigen Handwerkes. Der Dreißigjährige Krieg vernichtete die Stadt zu großen Teilen und bedeutete das Ende der Blütezeit des Ortes. Durch die Überschwemmung der Erzgrube kam der Bergbau zum Erliegen und es entwickelte sich das Weberhandwerk. 1741 kam der Ort zusammen mit ganz Schlesien unter die Herrschaft des preußischen Königs Friedrich II. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es zaghafte Versuche, den Bergbau wiederzubeleben, allerdings blieben größere Erfolge aus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der Ort noch etwa 4.000 Einwohner, die bis dahin praktisch ausschließlich deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Neben der Textilindustrie war von 1948 bis 1972 in der nun polnischen Stadt auch der Uranerzabbau von Bedeutung.

Eingemeindungen

Die Orte Krzaczyna (Buschvorwerk), Podgórze (Arnsberg) und Wojków (Hohenwiese) sind eingemeindet worden.

Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle der Heiligen Anna
  • Spätgotische katholische Pfarrkirche St. Marien am Franziskanerplatz
  • Palast der Fürsten von Reuss-Köstritz „Neuhof“ (heute:Nowy Dwór)
  • Palais Ruhberg (heute:Ciszyca) und ehemaliger Landschaftspark, bis 1831 Besitz des Fürsten Anton Radziwill
  • Klassizistisches Rathaus, 1768–1769 erbaut unter Beteiligung des Landeshuter Baumeisters Carl Gotthard Langhans
  • Barocke Steinbrücke mit einer Statue des heiligen Nepomuk
  • Miniaturenpark von Marian Piasecki auf dem Gelände der ehemaligen Teppichweberei

Partnerstädte

Söhne und Töchter der Stadt

  • Martin Fruwein, einer der aktivsten Teilnehmer des böhmischen Aufstandes
  • Lew Hohmann, deutscher Filmemacher und Filmwissenschaftler

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008

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