Schmauchspur

Schmauchspur

Unter Schmauch versteht man die Rückstände des Mündungsfeuers einer Schusswaffe. Er wird im Wesentlichen gebildet durch Verbrennungsprodukte des Anzündsatzes und der Treibladung der Munitionspatrone. Man bezeichnet diese Rückstände, vor allem in der Forensik auch als Schmauchspur.

In der Forensik werden Schmauchspur-Analysen zur Ermittlung von Straftätern eingesetzt, da sie über längere Zeiträume an der Kleidung und der Hand des Schützen nachweisbar sind. Nachweisbar sind sie z. B. durch die Absuche von Klebebändern im analytischen Rasterelektronenmikroskop (Tape-Lift-Verfahren) oder auf chemografischem Wege (Polyvinylalkohol-Abzugsverfahren (PVAL), Weinsäure-Rhodizonat-Verfahren, Griess-Test).

Seit Mai 2006 wird die Schmauchspur-Analyse beim FBI nicht mehr angewandt. Es wurde in einer Untersuchung nachgewiesen, dass eine hohe Anzahl von Personen, die nachweislich keine Waffe abgefeuert hatten, mit Schmauchspuren an Kleidung und Körperteilen kontaminiert waren. Schmauchspuren wurden z. B. durch den Kontakt mit Polizeibeamten bei der Abnahme von Fingerabdrücken übertragen.

In den USA hat diese Untersuchung dazu geführt, dass viele forensische Verfahren neu überprüft wurden. Im Zuge dieser Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Materialanalyse eines Projektils keinen Aufschluss mehr über seinen Herstellungszeitraum gibt. Diese Analyse galt bis dahin als sicherer Beweis, dass ein Vergleichsgeschoss aus dem Hause eines Verdächtigen zum selben Datum gefertigt wurde.[1]

Siehe auch

Paraffintest

Einzelnachweise

  1. http://www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de/Artikel_Bowling.html, abgerufen am 4.12.08

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  • Schmauchspuren — Unter Schmauch versteht man die Rückstände des Mündungsfeuers einer Schusswaffe. Er wird im Wesentlichen gebildet durch Verbrennungsprodukte des Anzündsatzes und der Treibladung der Munitionspatrone. Man bezeichnet diese Rückstände, vor allem in… …   Deutsch Wikipedia

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