Schlossbrauerei Kaltenberg

Schlossbrauerei Kaltenberg

Die König Ludwig GmbH & Co. KG Schlossbrauerei Kaltenberg (kürzer: Schlossbrauerei Kaltenberg) mit Hauptsitz im oberbayerischen Fürstenfeldbruck ist eine mittelgroße bayerische Brauerei. Der Name und der offizielle Slogan „Bier von königlicher Hoheit“ rührt daher, dass die Brauerei, die in erster Linie durch ihre Marken König Ludwig Dunkel und „König Ludwig Weissbier“ bekannt ist, auf das bayerische Königshaus zurückgeht und auch heute noch ein Wittelsbacher, Prinz Luitpold die Geschäftsführung innehat. Neben Fürstenfeldbruck ist Schloss Kaltenberg (Landkreis Landsberg am Lech), Luitpolds Stammsitz, die zweite Braustätte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Brauerei

Schloss Kaltenberg

Bereits 1260 gründete das Haus Wittelsbach die erste Brauerei, wenig später (1292) erbaute Herzog Rudolph das Schloss Kaltenberg. Es wird angenommen, dass seitdem an jener Stelle Bier gebraut wird. Nach einer langen wechselvollen Geschichte gelangte es erst 1955 zurück in den Besitz der Wittelsbacher, die zuvor durch das Bayerische Reinheitsgebot und das über 200 Jahre andauernde Weißbiermonopol die bayerische Braukunst geprägt hatten. Seitdem ziert das Familienwappen des Hauses die Kronkorken der Flaschen (die bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan in Freising, die sich im staatlichen Besitz befindet, verwendet das zum Verwechseln ähnliche bayerische Staatswappen).

Die Schlossbrauerei in ihrer heutigen Form wurde 1870 eröffnet und trat 1920 der Münchener Unionsbrauerei (heute Löwenbräu) bei. Seit 1955 wieder in Besitz des Hauses Wittelsbach, übernimmt Prinz Luitpold Schloss 1976 und Brauerei. Seitdem wurde der Bekanntheitsgrad der Biere (vor allem durch das seit 1979 stattfindende Kaltenberger Ritterturnier) und die Produktion erheblich gesteigert: 2004 wurden 340.000 hl gebraut, davon aber nur 100.000 in Kaltenberg. Der Rest wird am heutigen Firmensitz im knapp 20 Kilometer entfernten Fürstenfeldbruck produziert, der um 1980 durch die Übernahme des Fürstenfeldbrucker Marthabräu der Brauerei Kaltenberg angegliedert wurde. Weitaus mehr Bier unter dem Namen Kaltenberg wird allerdings unter Lizenz im Ausland gebraut.

Seit 2001 besteht eine Vertriebspartnerschaft mit der Warsteiner Brauerei.

Marken und Märkte

Das Sortiment der Schlossbrauerei unterteilt sich im Wesentlichen in drei Marken:

  • Prinzregent Luitpold: Weißbier
    • Prinzregent Luitpold Weizenbock.

Seit dem 20. März 2006 tragen die Weissbiere neue Namen und eine neue Sorte ist hinzugekommen.

  • König Ludwig Weissbier Hell
  • König Ludwig Weissbier Dunkel
  • König Ludwig Weissbier Kristall
  • König Ludwig Weissbier Leicht
  • König Ludwig Weissbier Alkoholfrei

Am Geschmack hat sich, laut Brauereiangaben, nichts geändert.

  • König Ludwig Dunkel: in der relativ kleinen Sparte der dunklen Biere ist Kaltenberg nach eigenen Angaben Marktführer in Deutschland
  • König Ludwig Hell:
  • Kaltenberg: unter diesem Namen werden die meisten Sorten verkauft, darunter auch saisonale Spezialitäten
    • Kaltenberg Spezial: würzigere Version des Hellen
    • Kaltenberg Schlosskeller: naturtrübes Helles
    • Kaltenberg 3,8: Untergäriges mit 3,8 Prozent Alkohol.
    • Kaltenberg Light
    • Kaltenberg Pils und Pils Light: das für Bayern untypische Pilsener wird vornehmlich im Ausland verkauft.
    • In der Winterzeit besonders beliebt: Kaltenberger „Ritterbock“, der nach dem hauseigenen Werbeslogan mit 9,0 Prozent Alkohol in der Tat „die Rüstung ölt“. Jedenfalls eines der stärksten Biere auf dem Markt (0,33 l Flasche mit klassischem Bügelverschluß)

In den Folgenden Ländern ist Kaltenberg, zumeist durch Lizenzbrauereinen, vertreten:

Kaltenberg und das Oktoberfest

Um eine mögliche Teilnahme der Schlossbrauerei am Münchener Oktoberfest wird seit mehr als 20 Jahren ein erbitterter und medienträchtiger Rechtsstreit geführt. Denn obwohl das Fest anlässlich der Hochzeit von Ludwig I. durch die Wittelsbacher ins Leben gerufen wurde, darf die Wittelsbacher Brauerei heute nicht teilnehmen, da hierzu nur Münchener Betriebe zugelassen werden.

Der „Bier-Prinz“ Luitpold (Bild-Zeitung) vermutet hinter dieser Regelung ein Kartell der (heute mehrheitlich unter ausländischer Kontrolle stehenden) Großbrauereien und beruft sich seinerseits auf die königliche Tradition (beim ersten Fest sei sogar Bier aus Wien ausgeschenkt worden) und die Unterstützung der Bevölkerung (Luitpold rechnet vor, dass die Öffnung der Wiesn für Brauereien aus dem Umland den Bierpreis dort drastisch senken würde). Doch jedes Jahr wird seine Bewerbung vom zuständigen Organisationskomitee aufs neue abgelehnt.

Zahlreiche Protestaktionen und Tricks haben dem Prinzen bisher nicht geholfen: ein von ihm organisierter „alternativer Brauereinzug“ brachte ihm eine Verwarnung wegen Behinderung des Verkehrs ein, als er die Ausschließung durch Aufstellen einer „mobilen Brauerei“ zu umgehen versuchte, wurden kurzerhand die Statuten geändert, und eine kleine Brauerei in einem Münchener Gasthaus bekam keine Betriebsgenehmigung.

Außerhalb Deutschlands jedoch, in Schweden und Dänemark, wird unter der Marke Kaltenberg sogar spezielles Oktoberfestbier gebraut, was hierzulande rechtlich nicht möglich wäre.

KLD-Asso99

Ein exklusiver Werbeträger der Brauerei ist die "König Ludwig Dunkel" (BYC), welche als Regattayacht im Segelsport unterwegs ist. Besitzer der Asso99 ist Prinz Luitpold von Bayern.

Weblinks


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