Schloss Oschersleben

Schloss Oschersleben

w1

Burg Oschersleben
Burg Oschersleben - Südseite, Speichergebäude

Burg Oschersleben - Südseite, Speichergebäude

Alternativname(n): Schloss Oschersleben
Entstehungszeit: um 1200
Burgentyp: Niederungsburg
Erhaltungszustand: Speichergebäude, Turm
Ständische Stellung: Klerikale
Ort: Oschersleben
Geographische Lage 52° 1′ 27,3″ N, 11° 13′ 30,1″ O52.0242411.2250285Koordinaten: 52° 1′ 27,3″ N, 11° 13′ 30,1″ O
Höhe: 85 m ü. NN
Turm innerhalb der ehemaligen Vorburg - Blick nach Norden auf Oschersleben
Blick von Norden über die leere Fläche der ehemaligen Vorburg

Die Burg Oschersleben, zum Teil auch als Schloss Oschersleben bezeichnet, ist eine auf das Mittelalter zurückgehende Burganlage in Oschersleben Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt, die jedoch nur in einigen Resten erhalten ist.

Geschichte

Die Burg entstand als Niederungsburg in unmittelbarer Nähe der Bode. Sie war mit Wällen und Wassergräben versehen. Die früheste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1205, wobei die Burg älter sein dürfte. Neben einer Kernburg gab es nördlich davon eine Vorburg, die später als Wirtschaftshof genutz wurde.

Strategisch diente die Burg zur Sicherung eines hier befindlichen Übergangs über den Großen Bruch, ein heute nicht mehr in dieser Form bestehendes 50 Kilometer langes und bis zu zwei Kilometer breites Sumpfgebiet. Die Anlage stand im Besitz der Bischöfe von Halberstadt, die sie allerdings wiederholt verpfändeten, so an das Erzstift Magdeburg und auch die Grafen von Regenstein. Im Jahr 1545 ließ Kardinal Albrecht ein bischöfliches Amt einrichten und die Burg erneuern sowie nach Norden in Richtung Stadt erweitern. Es entstand ein viergeschossiges Wohnhaus im Stil der Renaissance, das sogenannte Schloss. Mit dem Übergang an Brandenburg 1648 wurde die Burg königliche Domäne. 1691/92 wurde ein zweigeschossiges, verputztes Amtshaus erbaut, welches den Wirtschaftshof nach Südwesten abgrenzte. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Domäne in private Hand über. 1896 wurde an das Schloss ein Speicher angebaut. Später erfolgte eine gänzliche Umnutzung zum Speicher.

Heutiges Erscheinungsbild

Die einstige Burganlage ist weitgehend verschwunden. Dies betrifft vor allem die Vorburg. In weiten Teilen blieb nur eine leere freie Fläche. Das zum Speicher umgebaute Schloss ist erhalten, steht jedoch weitgehend leer und ist sanierungsbedürftig. Von der ursprünglichen Funktion als Schloss zeugen noch ein als Spitzbogen und zwei als Rundbogen gestaltete Portale. Auch einige rechteckige Fenster mit Stabwerkgewände sowie eine steinerne Wappentafel mit dem Wappen der Erzbischöfe von Magdeburg und Mainz sowie des Bischofs von Halberstadt ist erhalten. Auch eine Wendelstiege aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist noch vorhanden. Im Bereich der alten Kernburg sind auch Reste der historischen Wehranlagen erhalten geblieben.

Literatur

  • Ute Bednarz in Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, Seite 677 f.
  • Corinna Köhlert, Jürgen Blume: Von Schlössern und Burgen in Sachsen-Anhalt. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2000, ISBN 3-89812-058-9, Seite 144.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schloss Ampfurth — Tor im Schloss Ampfurth Das Schloss Ampfurth ist ein im Stil der Renaissance gestaltetes Schloss im heute zu Oschersleben (Bode) gehörenden Dorf Ampfurth. Geschichte Eine Burganlage in Ampfurth wurde erstmalig in der Mitte des 12. Jahrhunderts… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Harbke — Lithographie des Schlosses von 1857/59 Das Schloss Harbke ist ein auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Rundburg entstandener Herrschaftssitz in der sachsen anhaltischen Gemeinde Harbke, der heute nur noch als Ruine erhalten ist. Das… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Gunsleben — Das ehemalige Rittergut und spätere Schloss Gunsleben befindet sich in der sachsen anhaltischen Gemeinde Am Großen Bruch, Kreis Oschersleben, zwischen Hamersleben und Aderstedt, nahe der niedersächsischen Grenze. Erstmalig wurde Gunsleben im… …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Weferlingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Oschersleben — w1 Burg Oschersleben Burg Oschersleben Südseite, Speichergebäude Alternativ …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Oschersleben–Jerxheim — Jerxheim–Oschersleben Kursbuchstrecke (DB): 761 Streckennummer: 1942 Streckenlänge: 24,3 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Legende …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt — Auf dem Gebiet des deutschen Bundeslandes Sachsen Anhalt befindet sich eine Vielzahl von Burgen und Schlössern. Diese zum Teil auf eine 1000 jährige Geschichte zurückblickenden Bauten waren Schauplatz historischer Ereignisse, Wirkungsstätte… …   Deutsch Wikipedia

  • List of castles in Saxony-Anhalt — Numerous castles are found in the German state of Saxony Anhalt. These buildings, some of which have a history of over 1000 years, were the setting of historical events, domains of famous personalities and are still imposing buildings to this day …   Wikipedia

  • Liste von Burgen und Schlössern in Sachsen-Anhalt — Auf dem Gebiet des deutschen Bundeslandes Sachsen Anhalt befindet sich eine Vielzahl von Burgen und Schlössern. Diese zum Teil auf eine 1000 jährige Geschichte zurückblickenden Bauten waren Schauplatz historischer Ereignisse, Wirkungsstätte… …   Deutsch Wikipedia

  • Gröningen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”