Schloss Monrepos (Neuwied)

Schloss Monrepos (Neuwied)
Schloss Monrepos vor 1918
Küchenhaus für das Schloss und Kapelle
Schwedenhaus, ehemaliges Gästehaus

Das Schloss Monrepos war ein barockes Schloss der Fürsten zu Wied in Neuwied. Zuerst hieß es Montrepos - Bergruhe, später wurde daraus, dem Zeitgeist folgend: Monrepos - Meine Ruhe. Es wurde in der Zeit von 1757 bis 1762 durch Graf Alexander von Wied-Neuwied in der Nähe der Hahnhöfe oberhalb der Stammburg Altwied von einem Behagel von Adlerskron aus Frankfurt erbaut und diente im 19. Jahrhundert als Sommersitz der fürstlichen Familie. Um das Schloss waren kunstvolle, spielerisch gestaltete Gartenanlagen mit kleinen Einsiedeleien angelegt.

Inhaltsverzeichnis

Architektur

In seinem Ursprung war das Schloss ein langgestrecktes Bauwerk mit Flachdach und durch insgesamt 31 Fensterachsen gegliedert und jeweils links, in der Mitte und rechts mit zweistöckigen Bauten verbunden. Alle drei waren in der Mitte leicht vorgewölbt, die Dachbrüstung mit Statuen, Vasen und Wappen geschmückt.

Um 1844/45 erhöhte man den gesamten Bau um ein Stockwerk. Die nun dreistöckigen Mittel- und Eckbauten erhielten Balkonvorbauten. Das gesamte Schloss erhielt einen schneeweißen Anstrich und hob sich nun auch aus der Ferne gut gegen den dunklen Wald ab. Im Volksmund hieß es auch das Weisse Schloss.

Nahe beim Schloss befinden sich der fürstlich-wiedische Waldfriedhof, der Carmen-Sylva-Ruheplatz, das so genannte Küchenhaus, der Marstall von 1890, das Forst- und Wohnhaus und der allererste Marstall, auch Backeshaus genannt. Alle Gebäude sind bewohnt. Im Jahr 1795 wurde wegen der Revolutionskriege die Neuwieder Knabenanstalt der Brüdergemeine nach Monrepos verlegt.

Am 23. Dezember 1843 wurde Prinzessin Elisabeth zu Wied auf Schloss Monrepos geboren und wuchs dort auch auf. Später wurde sie unter dem Namen Carmen Sylva als Dichterin und Königin von Rumänien bekannt.

Zwischen den Weltkriegen wurde das Schloss kaum benutzt, blieb schließlich ganz leer und verfiel mit der Zeit.

Da die Unterhaltungskosten für das Schloss zu hoch waren und sich kein Interessent fand, wurde es am 30. April 1969 von der Freiwilligen Feuerwehr Niederbieber mittels 100 Liter Benzin und 300 Liter Rohöl dem Erdboden gleich gemacht.

Palais der Prinzessinnen / Museum für die Archäologie des Eiszeitalters

Schwedenhaus

Das Schwedenhaus wurde 1888 im skandinavischen Holzbaustil für den schwedischen Kronprinzen und späteren König Gustav V. als Jagdhaus gebaut. 1981 wurde darin die Forschungsstelle Altsteinzeit der Universität Köln eingerichtet.

Waldheim Monrepos

1909 wurde in unmittelbarer Nähe von Schloss Monrepos das „Waldheim Monrepos“ (auch „Palais der Prinzessinnen“ genannt) errichtet. Es war der Wohnsitz der Witwe des Fürsten Wilhelm zu Wied und ihrer Kinder Prinzessin Elisabeth und Prinzessin Luise. Nach Luises Tod 1965 blieb das Haus unbewohnt.

1979 wurde dort die 24stündige Polizeiübung Loreley mit über 400 Polizisten durchgeführt. Das war die bis dahin größte Übung der Polizei seit Bestehen der Bundesrepublik. Ab 1986 wurde das Palais zum Museum umgebaut und 1988 als Eiszeitmuseum Monrepos eröffnet.

Bevor man zum Parkplatz gelangt, geht es links ab zur Skihütte Monrepos. Vor dem schmiedeeisernen Eingangstor mit den Initialen S H, für Segenhaus, steht noch ein altes Pförtnerhaus und etwas weiter ein anderes Haus, das auch noch zu der Schlossanlage gehörte. Das Segenhaus existiert nicht mehr.

In dem Wald rund um Monrepos sind exotische Bäume angepflanzt, die Prinz Maximilian zu Wied von seinen Forschungsreisen mitgebracht hatte.

Heute befindet sich im Palais der Prinzessinnen das Museum für die Archäologie des Eiszeitalters. Der an das Prinzessinnenhaus schräg angebaute Teil wurde Dachsbau genannt.

Quellen

Albert Meinhardt: Neuwied Einst und Heute, 1995, ISBN 3-9803266-4-0

Weblinks

 Commons: Neuwied – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

weitere Bilder von Monrepos


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