Schloss Drensteinfurt

Schloss Drensteinfurt
Haus Steinfurt

Haus Steinfurt, das auch Schloss Steinfurt oder Haus Drensteinfurt genannt wird, ist ein Wasserschloss in Drensteinfurt im Münsterland.

Inhaltsverzeichnis

Die Anlage

Das Schloss ist ein typisch münsterländliches Wasserschloss, das von Gräften umgeben ist, in welche die Werse mit einbezogen wurde. Vom Park gelangt man über die Gräftenbrücke zum großen Tor, das durch Torhäuser flankiert wird. Vor der Brücke steht eine Wassermühle.

Gebäude

Zwischen 1707 und 1709 wurde das Herrenhauses von Lambert Friedrich Corfey im Auftrag von Johann Matthias Freiherr von der Reck anstelle des festen Hauses und der Burg aus dem Mittelalter zu Sicherung der Furt durch die Werse errichtet.

Ältester Teil der Anlage ist das Torhaus im rechten Seitenflügel aus den Jahren 1583 bis 1591. 1829/1830 wurden zwei Torhäuschen durch den Schinkel-Schüler Heinrich Johann Fryse, Stadtbaumeister in Krefeld, errichtet.[1]

Besitzer

Als erste Besitzer werden 1177 Lubbert von Steinfurt (von Stenvorde) als Lehnsträger des Haupthofs erwähnt. Um 1200 wurden die Herren von Rinkerode (von Rynkerothe) belehnt. Die Edelherren von Volmestein kamen 1324 durch Heirat in den Beisitz der Anlage. Durch die Heirat der Erbtochter Neyse (Agnes) von Volmestein 1429 ging der Besitz an das märkische Uradelsgeschlecht von der Recke zu Heeren. Das landtagsfähige Rittergut wurde aus der Osnabrücker Lehnshoheit 1480 von Johann von der Recke ausgelöst und ihm als allodiales Gut übertragen. Im Jahr 1468 trennten sich die Recke in eine Steinfurter und eine Heessener Linie. Nachdem sie 1533 zum protestantischem Glauben übertraten, konvertierte die Steinfurter Linie 1651 zum katholischen Glauben, was die Voraussetzung schuf, um zu einer der bedeutendsten stiftsfähigen Familien des landsässigen Adels im Fürstbistum Münster aufzusteigen. Die Erbtochter Anna Maria Theresia von der Reck brachte 1739 Haus Steinfurt durch ihre Ehe mit Franz Kaspar Ferdinand von Landsberg zu Erwitte in das ebenfalls freiherrliche Geschlecht von Landsberg zu Erwitte. Anschließend folgten Erbstreitigkeiten mit den von der Recke zu Stockhausen, denen nach Lehnsrecht die Volmarsteinsche Lehnkammer zugestanden hätte und die schließlich 1810 durch einen Vergleich beendet wurden. Der Erbsohn Engelbert von Landsberg-Erwitte starb 1810 ohne Kinder zu hinterlassen. Dadurch erbte der Enkel seines Bruders Clemens August das Haus. Dieser hatte 1757 die Erbtochter Anna Theresia von Velen geheiratet.

Angehörige der Familie von Landsberg-Velen bewohnen noch heute Teile des Schlosses. Die Vorburggebäude sind zu Wohnzwecken vermietet.

Einzelnachweise

  1. Angaben gemäß Hinweistafel am Haus

Weblinks


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