Schloss Berg (Bayern)

Schloss Berg (Bayern)
Schloss Berg, Ansicht von der Seeseite
Joseph Albert: Schloss Berg am Starnberger See, um 1886
Anton Georg Zwengauer: Schloss Berg im Winter

Das Schloss Berg liegt am Ostufer des Starnberger Sees auf dem Gebiet der Gemeinde Berg im oberbayerischen Landkreis Starnberg.

Geschichte

Auf einem Grundstück, das der Kurfürst Ferdinand Maria 1676 von der Familie Horwarth erwarb, entstand das Schloss Berg. Die Glanzzeit war in der Zeit Max Emanuels und Karl Albrechts. Es fanden prunkvolle Feste und Jagden statt.

In den Jahren 1849 bis 1851 ließ König Maximilian II. das Schloss von Eduard Riedel umfangreich umbauen. Er kaufte Grundstücke dazu und das Schloss erhielt vier Türme und Zinnen im neugotischen Stil. Später fügte König Ludwig II. noch den hohen fünften Nordturm hinzu, den er „Isolde“ nannte. 1853 hatte Max II. eigens einen kleinen Hafen anlegen lassen.

Ludwig II. nutzte das Schloss als Sommerresidenz. Alljährlich verlegte er am 11. Mai seinen Sitz nach Schloss Berg und führte von dort aus seine Regierungsgeschäfte. Dafür wurde sogar eine Telegraphenleitung zwischen Berg und München eingerichtet.

Im Jahr 1868 kam die russische Zarin Maria Alexandrowna auf Einladung des Königs nach Berg. Ludwig überließ ihr das Schloss für die Zeit ihres Besuchs zum Wohnen und ließ es für diesen Anlass prächtig ausstatten. Das Schloss war sonst, für Ludwigs Verhältnisse, eher schlicht gehalten.

Im Park, der von den Vorgängern nach den jeweiligen Moden, vom französischen bis zum englischen Garten gestaltet wurde, ließ Ludwig den Maurischen Kiosk aufstellen, den Franz von Seitz eigentlich für den Wintergarten auf dem Dach der Münchner Residenz gebaut hatte. 1876 ließ er eine kleine Kapelle erbauen.

Am 12. Juni 1886 wurde Ludwig II. nach seiner Entmündigung nach Schloss Berg gebracht. Von einem Spaziergang mit dem Arzt Prof. von Gudden kehrten beide nicht lebend wieder. Die Todesursachen sind bis heute nicht geklärt. Nach offizieller Version ertrank er am 13. Juni 1886 im Starnberger See unweit des Schlosses, woran heute die Votivkapelle und davor ein Holzkreuz im flachen Uferwasser bei Berg erinnern.

Nach dem Tod des Königs wurde das Schloss zum Museum, 1939 dann zum Denkmal erklärt, weil es seit dem Tod Ludwigs II. nicht verändert worden war und ihm eine kulturelle, wie auch historische Bedeutung beigemessen wurde.

Direkt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss vom amerikanischen Militär genutzt. Die kriegsbedingten Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg - insbesondere an den Ecktürmen - wurden 1949 bis 1951 beseitigt und das Schloss grundlegent renoviert. Dabei wurden die Ecktürme abgerissen. Nicht verändert wurde die Schlosskapelle.

Weblinks

 Commons: Schloss Berg (Bayern) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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