Schleuse Charlottenburg

Schleuse Charlottenburg

Die Schleuse Charlottenburg ist eine Schleuse der Spree im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Sie verbindet die unterschiedlichen Wasserspiegelhöhen der Oberspree zwischen der Schleuse Mühlendamm und dem Spreewehr in der Jungfernheide, den Westhafen, den Westhafenkanal und den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal einerseits mit dem Wasserspiegel des Unterlaufes der Spree bis zur Mündung in die Havel und des Havelseengebietes bis zur Vorstadtschleuse Brandenburg an der Havel andererseits. Die Schleuse Charlottenburg liegt am Kilometer 6,10  der Spree-Oder-Wasserstraße.

Schleuse Charlottenburg
Schleuse Charlottenburg (4).JPG
Basisdaten
Ort: Berlin (Deutschland)
Verwendung: Binnenschleuse
Bauzeit: 1998-2003
Technische Daten
Hubhöhe im Mittel: 1,30 m
Breite: 12,50 m
Gesamtlänge einschl. der Vorhäfen: 1585,00 m
Gesamtlänge der Schleuse: 152,5 m
nutzbare Kammerlänge: 115,00 m
nutzbare Breite: 12,50 m
Wassertiefe bei Unterwasser: 4,00 m
Dauer eines Schleusenganges: 15 Minuten
Anrufkanal: UKW Kanal 82

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste Staustufe der Spree in der damaligen Stadt Charlottenburg wurde in den Jahren 1883 bis 1885 gebaut. In den 1960er Jahren wurden die alten Schleusen instand gesetzt und auf den Stand der damaligen Technik gebracht. Die alte Schleusenanlage besteht aus zwei Schleusenkammern mit einer jeweiligen Breite von 10 m Breite und nutzbaren Längen von 65 und 82 m und einem Wehr. Die alten Schleusen werden nicht mehr genutzt. Mitte der 1950er Jahre wurde die Spree in ihrem Unterlauf bis zur Mündung in die Havel aus schifffahrtstechnischen Gründen begradigt. Im Jahr 1956, mit der Fertigstellung des Westhafenkanals konnten Binnenschiffe mit einer Tragfähigkeit bis 1000 Tonnen den Westhafen in Berlin erreichen. Bereits in den 1930er Jahren gab es Überlegungen für den Neubau einer Zwillingsschleuse in Berlin-Charlottenburg. Eine Grundstücksfläche wurde damals schon für diesen Zweck vertraglich reserviert.

Der Neubau

Die neue Schleuse Charlottenburg ist Bestandteil des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17 . Diese Projekt beinhaltet den Ausbau der Wasserstraße zwischen Hannover über Magdeburg nach Berlin. Diese Wasserstraße wird wirtschaftlich befahrbar gemacht für Motorschiffe mit einer Länge von 110 m und einer Breite bis zu 11,40 m und Schubverbänden mit einer Länge bis zu 185 m und derselben Breite. Mit der Fertigstellung des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg im Oktober 2003 und der Inbetriebnahme der neuen Schleuse Charlottenburg im Dezember 2003 ist es diesen Schiffen möglich, vom westeuropäischen Wasserstraßennetz kommend den Berliner Westhafen zu erreichen. Zum Schleusenbereich gehören Koppel- und Wartestellen für die Berufsschifffahrt sowie Sportbootwartestellen in den Vorhäfen.

Technik

Stemmtore im Unterhaupt mit Sicherheitseinrichtung

Die Schleusenkammer wurde in Stahlspundbauweise erstellt. Verschlossen wird sie im Oberhaupt durch ein Drehsegmenttor mit Füllmuschel. Das Unterhaupt verschließt Stemmtore mit Schützen. Vor den jeweiligen Toren im Innenbereich befinden sich Stoßschutzeinrichtungen in Form von entfernbaren Stahlseilen.

Begleitmaßnahmen

Die Wasserstraßen in und um Berlin

Zu den begleitenden Maßnahmen des Schleusenneubaues gehörten die Herstellung und der Ausbau von durchgehenden Geh-und Radwegen an der Nordseite der Schleuse vom Nonnendamm bis zur Mörschbrücke sowie am Südufer der Spree vom Schlosspark Charlottenburg bis zur Rohrdammbrücke. Im gesamten Schleusenbereich wurden neue Grünanlagen angelegt und Bäume gesetzt. Die entstandenen Schrägufer wurden begrünt und in Teilbereichen Röhricht angepflanzt. Alte bauliche Anlagen wurden entfernt und der Boden entsiegelt. Amphibienausstiege wurden gebaut.

Weblinks

 Commons: Schleuse Charlottenburg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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