Schleichen

Schleichen
Schleichen
Blindschleiche (Anguis fragilis)

Blindschleiche (Anguis fragilis)

Systematik
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Schleichenartige (Diploglossa)
Familie: Schleichen
Wissenschaftlicher Name
Anguidae
Gray, 1825

Die Schleichen (Anguidae) sind eine Familie in der Klasse der Reptilien (Reptilia), die circa 120 Arten in 12 Gattungen umfasst. Sie kommen in Europa, Asien, Nord-, Zentral- und Südamerika, sowie auf den Antillen vor.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Schleichen sind eine vielgestaltige Echsenfamilie. Es gibt sowohl schlangenartige, beinlose Arten, wie die europäische Blindschleiche, als auch langgestreckte Formen, deren Beine zu kleinen Stummeln verkümmert sind und normal vierbeinige und fünfzehige Arten. Bei allen Schleichen werden die Schuppen durch Knochenplättchen verstärkt.

Viele Arten besitzen eine dehnbare Hautfalte an beiden Seiten des Körpers, die die Nahrungsaufnahme oder das Atmen erleichtern. Auch bei der Entwicklung der Eier ist sie von Nutzen. Wie bei den Echten Eidechsen bricht der Schwanz leicht ab. Nach einer gewissen Zeit wächst er wieder nach, jedoch nicht mehr in der ursprünglichen Größe. Schleichen haben, anders als Schlangen, bewegliche Augenlider und äußere Gehöröffnungen.

Sie haben starke, in den meisten Fällen mit stumpfen Mahlzähnen besetzte Kiefer. Die meisten Schleichen ernähren sich von hartschaligen Insekten und Weichtieren, andere auch von Eidechsen und kleinen Säugern. Nur wenige Arten bringen lebende Junge zur Welt. Die meisten legen Eier.

Scheltopusik
(Pseudopus apodus)
Südliche Alligatorschleiche (Elgaria multicarinata)

Systematik

  • Unterfamilie Anguinae
  • Unterfamilie Doppelzungenschleichen (Diploglossinae)
    • Gattung Celestus Gray, 1839
    • Gattung Gallwespenschleichen (Diploglossus) Wiegmann, 1834
    • Gattung Ophiodes Wagler, 1828
  • Unterfamilie Krokodil- und Alligatorschleichen (Gerrhonotinae)
    • Gattung Abronia Gray, 1838
    • Gattung Barisia Gray, 1838
    • Gattung Coloptychon
    • Gattung Elgaria Gray, 1838
    • Gattung Gerrhonotus Wiegmann, 1828
    • Gattung Mesaspis Cope, 1877

Fossil lassen sich die Schleichen erstmals in der oberen Kreide nachweisen. Im Geiseltal bei Naumburg fand man Überreste der stark gepanzerten Gattungen Glyptosaurus und Placosaurus.

Literatur

  • Hans-Eckard Gruner, Horst Füller, Kurt Günther: Urania Tierreich, Fische, Lurche, Kriechtiere. Urania-Verlag, 1991, ISBN 3-332-00491-3

Weblinks

 Commons: Schleichen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: schleichen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schleichen — Schleichen, verb. irreg. Imperf. ich schlich; Mittelw. geschlichen; Imper. schleiche, schleich. Es ist eine unmittelbare Nachahmung des langsamen, leisen, kaum in das Gehör fallenden Ganges, und in weiterer Bedeutung einer solchen Bewegung, und… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • schleichen — Vst. std. (9. Jh., furislihhan 8. Jh.), mhd. slīchen, ahd. slīhhan, mndd. sliken Stammwort. Außergermanisch vergleichen sich air. fo slig überschmiert und die unter schlecht genannten Adjektive. Schleichen wäre also eigentlich gleiten, rutschen …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • schleichen — V. (Grundstufe) unbemerkt irgendwohin gehen Beispiele: Er ist in der Nacht in den Garten geschlichen. Er hat sich aus dem Zimmer geschlichen. schleichen V. (Aufbaustufe) vor Müdigkeit langsam gehen und deswegen mit jmdm. nicht Schritt halten… …   Extremes Deutsch

  • Schleichen [1] — Schleichen, 1) Blindschleichen (Anguis), Gattung der kurzzungigen Eidechsen, ohne Beine, aber unter der Haut mit Spuren von Schulterblättern u. Beckenknochen, Augen mit Augenlidern, Trommelfell unter der Haut versteckt, Körper schlangenartig; Art …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schleichen [2] — Schleichen, 1) leise od. langsam gehen; 2) von fußlosen Thieren, bes. Schlangen, kriechen; 3) vom Luchs geben; 4) (Jagdw.), so v.w. Bürschen; 5) in keinem Betragen Verstellung od. doch Verheimlichung seiner Absichten anwenden; daher Schleicher …   Pierer's Universal-Lexikon

  • schleichen — schleichen: Das starke Verb mhd. slīchen, ahd. slīhhan, mnd., mengl. slīken »leise gleitend gehen« ist in anderen germ. Sprachen nicht bezeugt. Es gehört mit ↑ schlecht, ↑ schlicht (eigentlich »geglättet«) und verwandten Wörtern anderer idg.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • schleichen — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • kriechen Bsp.: • Die Kinder schlichen die Treppe hinunter …   Deutsch Wörterbuch

  • schleichen — (sich) anpirschen; (sich) heranschleichen; kriechen (umgangssprachlich); trödeln (umgangssprachlich); schlurfen (umgangssprachlich); zuckeln ( …   Universal-Lexikon

  • schleichen — schlei·chen; schlich, hat / ist geschlichen; [Vi] (ist) 1 (irgendwohin) schleichen sich leise, langsam und vorsichtig fortbewegen (damit man nicht bemerkt wird): Sie schlich lautlos ins Zimmer; [Vr] (hat) 2 sich irgendwohin schleichen heimlich… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • schleichen — 1. auf Zehenspitzen gehen, sich behutsam/leise/vorsichtig bewegen, behutsam/leise/vorsichtig fahren, behutsam/leise/vorsichtig gehen, gleiten, huschen, tappen, wischen; (ugs.): trödeln, wackeln, zockeln, zotteln, zuckeln. 2. ↑ schleppen , sich… …   Das Wörterbuch der Synonyme

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”