Schlauersbach (Lichtenau)

Schlauersbach (Lichtenau)
Schlauersbach
Markt Lichtenau
Koordinaten: 49° 16′ N, 10° 45′ O49.27138888888910.754444444444386Koordinaten: 49° 16′ 17″ N, 10° 45′ 16″ O
Höhe: 386–398 m ü. NN
Fläche: 489 hadep1
Einwohner: 137 (1987)
Eingemeindung: 1. Apr. 1971
Postleitzahl: 91586
Vorwahl: 09874
Die Kunstmühle in Schlauersbach
Ortsplan 1867

Schlauersbach (umgangssprachlich: Schlauəschba [1]) ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Lichtenau im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Schlauersbach liegt in einem Tal, durch welches die Fränkische Rezat fließt. Der Ziegendorfer Bach mündet als linker Zufluss in die Rezat. Nordöstlich der Ortschaft liegt Neuendettelsau, westlich Lichtenau.

Geschichte

Erstmals namentlich erwähnt wurde der Ort 1125 als Slursbach mit der Bedeutung Siedlung zum Bach des Slûr, wobei Slûr (=der Träge) ein Übername ist, vermutlich der des Gründers. Die Bezeichnung als Armslauersbach (1476) verweist offensichtlich auf die damals bestehenden bescheidenen Umstände. Die Endsilbe des Ortsnamens -bach kann als Hinweis gelten, dass der Ort eine frühe Ausbausiedlung des 9. Jahrhunderts ist[2].

Mitte des 13. Jahrhunderts waren alle Güter als Würzburger Lehen unter der Vogtei von Wolfram von Dornberg[3]. Am 2. Februar 1291 gelangten zwei Anwesen an das Kloster Heilsbronn, und kammen in der Folgezeit (spätestens 1616) an das Ansbacher Stiftsamt. Sieben Anwesen gelangten in den Besitz der Herren von Neuendettelsau, ein Anwesen an die Herren von Crailsheim zu Thann.

Die an der Rezat gelegene Mühle, eine sogenannte Kunstmühle, die anstatt der Mahlsteine Metallwalzen hat, wurde 1872 erbaut und ist noch als Getreidemühle in Betrieb.

Mit dem Gemeindeedikt wurde Schlauersbach mit Kirschendorf und Bachmühle eine eigenständige politische Gemeinde. Im Zuge der Gebietsreform wurde Gemeinde am 1. April 1971 in den Markt Lichtenau eingegliedert.[4]

Baudenkmal

  • Haus Nr. 2: Modern aufgestocktes Gasthaus mit Erdgeschoss des ausgehenden 18. Jahrhunderts; Korbbogenportal mit gerader Verdachung

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Schlauersbach

  • 1910: 201 Einwohner[5]
  • 1933: 175 Einwohner
  • 1939: 189 Einwohner[6]
  • 1961: 199 Einwohner
  • 1963: 207 Einwohner
  • 1970: 211 Einwohner
  • 1987: 137 Einwohner (nur S.)[7]

Verkehr

An Schlauersbach führt die Staatsstraße 2223 vorbei, welche die Ortschaft mit Windsbach und Ansbach und der Anschlussstelle Lichtenau der A 6 verbindet. Die Kreisstraße AN 14 führt nach Neuendettelsau bzw. Rückersdorf, eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Ziegendorf.

Es verkehren regelmäßig die Busse des VGN.

Literatur

  • Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, R. A. Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, S. 193f.
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, Erlangen 1955, S. 168.
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, Deutscher Kunstverlag München 1958, S. 140.
  • Manfred Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter. (Diss.), 2009, S. 318-327.
  • Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Band 2, Nördlingen 1879, S. 280.

Weblink

 Commons: Schlauersbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. Fechter, S. 168.
  2. vgl. M. Keßler, S. 319; Schuh, Robert: Historisches Ortsnamensbuch von Bayern, Mittelfranken Band 5, München 1979, S. 126.
  3. M. Keßler, S. 326.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 421
  5. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/ansbach.htm
  6. http://geschichte-on-demand.de/bay_ansbach.html
  7. http://gov.genealogy.net/ShowObjectSimple.do?id=SCHACH_W8806

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