Schlacht an der Katzbach

Schlacht an der Katzbach
Schlacht an der Katzbach
Teil von: Befreiungskriege
Battle of Katzbach by Klein.jpg
Datum 26. August 1813
Ort östlich der Einmündung der Wütenden Neisse in die Katzbach
Ausgang Preußischer-russischer Sieg
Konfliktparteien
Flag of France.svg Frankreich Flagge des Königreichs Preußen ab 1701.gif Preußen
Russisches Kaiserreich 1721Russisches Kaiserreich Russland
Befehlshaber
Jacques MacDonald Gebhard Leberecht von Blücher
Truppenstärke
102.000 Mann 114.000 Mann
Verluste
15.000 Tote, Verwundete und Gefangene 4.000 Tote und Verwundete
Plan der Schlacht an der Katzbach am 26. August 1813

Die Schlacht an der Katzbach vom 26. August 1813 fand während der Napoleonischen Kriege statt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Die Schlesische Armee bestand aus dem I. preußischen Armeekorps unter Yorck und den beiden russischen Korps der Generale Langeron und von Sacken, unter dem Oberbefehl Blücher. Nach dem Trachenberger Kriegsplan war die Schlesische Armee die kleinste der drei Armeen und sollte im Bedarfsfall entweder der Nordarmee oder der Südarmee beistehen, aber eigene Angriffe vermeiden. Da sie überwiegend aus Armeekorps der Russen bestand, die Blücher den Ehrennamen „Marschall Vorwärts“ verliehen hatten, konnte Blücher vom russischen Oberbefehlshaber Barclay de Tolly das stillschweigende Einverständnis erhalten, bei günstiger Gelegenheit dennoch anzugreifen. Entsprechend dem Trachenberger Kriegsplan, aber auch aus eigener Überzeugung war Blücher vor der französischen Übermacht, die Napoléon selbst Mitte August bei Wiedereröffnung der Feindseligkeiten gegen ihn heranführte, zunächst vom Bober bis hinter die Katzbach zurückgewichen.

Die französische Hauptmacht unter Napoléon kehrte aber nach Dresden zurück, um sich hier der Hauptmacht der Verbündeten zu stellen (siehe Schlacht bei Dresden). Der französische Marschall MacDonald rückte mit etwa 100.000 Mann weiter vor und wollte die Katzbach überschreiten. Dies versuchten die Truppen unter Blücher zu verhindern.

Drei Tage zuvor war schon der Vormarsch der »Armée de Berlin« unter Oudinot auf Berlin durch die Nordarmee in der Schlacht von Großbeeren zurückgeworfen worden.

Schlachtverlauf

Am 26. August begann der rechte Flügel der Schlesischen Armee unter von Sacken den Feind bei Liegnitz anzugreifen. Die Truppen von Yorck sollten im Zentrum, die von Langeron auf dem linken Flügel rechts und links der Wütenden Neiße bis zur Katzbach vorgehen und diese überschreiten. Die Vorhut der Truppen wurde am linken Ufer der Katzbach und der Neiße von der Übermacht der französischen Truppen auf das Plateau am rechten Ufer der Neiße zurückgedrängt. Hier bezogen Yorck und von Sacken auf Befehl von Blücher Stellung. Die nachrückenden Franzosen mussten bei strömendem Regen über den Uferhang des tief eingeschnittenen Tals der Neiße angreifen. Um 15 Uhr begann Yorcks linker Flügel, die Brigade Hünerbein, hier das Bataillon Othegraven, den Gegenangriff und konnte die französischen Truppen zurückwerfen.[2] Ein Gegenangriff der französischen Kavallerie konnte abgewehrt werden und der nun folgende Angriff der russischen und preußischen Kavallerie unter Blücher zwang die Franzosen zum Rückzug. Dabei jedoch behinderten sich die zurückweichenden und die noch vorstoßenden französischen Truppen. In der dadurch entstehenden Verwirrung und Panik flüchten die französischen Truppen, in das Tal der Wütenden Neiße. Durch den Regen war der Fluss zu stark angeschwollen. Viele Soldaten, die den Fluss durchqueren wollten, wurden fortgerissen und ertranken. Eine bei Niederkrayn befindliche Notbrücke reichte für die zurückdrängenden Truppen nicht aus, so dass auch hier viele den Tod fanden. Die Artillerie der Verbündeten rückte bis an den Talrand vor und begann, die Truppen mit Kartätschen und Granaten zu beschießen. Nur der Einbruch der Nacht und das schlechte Wetter hinderten die Verbündeten an einer energischen Verfolgung.

Ergebnisse

So begann erst am 27. August die Verfolgung der französischen Armee. Am 29. August wurde bei Löwenberg die Division Pacthod zersprengt. Am 1. September konnte die Vorhut der Verbündeten bis zur Lausitzer Neiße vordringen. Die Franzosen verloren insgesamt bis zum 1. September 103 Kanonen und 12.000 Mann an Toten und Verwundeten und 18.000 Gefangene, darunter drei Generäle. Der Rest ihres Heers war vollständig demoralisiert. Die Verbündeten hatten einen Verlust von ungefähr 4.000 Mann an Toten und Verwundeten. Außerdem konnten die Verbündeten so das weitere Vorrücken der Franzosen in Schlesien verhindern. Die Soldaten nannten die Schlacht erst die Schlacht an der Wütenden Neiße, Blücher benannte sie aber aus Rücksicht auf von Sacken nach der Katzbach.

Er selbst erhielt 1814 den Titel eines Fürsten Blücher von Wahlstatt nach dem nahen, durch die Mongolenschlacht 1241 bekannten Dorf Wahlstatt.

Sonstiges

Die heute nicht mehr sehr bekannte, früher sehr populäre Redewendung „Der geht ran wie Blücher an der Katzbach“ (für sehr energisches Verhalten) bezieht sich auf diesen Sieg Blüchers.

Einzelnachweise

  1. R. Braeuner: Geschichte der preußischen Landwehr. Historische Darstellung und Beleuchtung ihrer Vorgeschichte, Errichtung und späteren Organisation. Band 1, Berlin 1863, S. 250-259
  2. Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg I. Die Grafschaft Ruppin Die Ruppiner Garnison Regiment Mecklenburg-Schwerin Nr. 24, Die Schlacht an der Katzbach: "Die Entscheidung erfolgte auf dem Plateau, auf dem York und Sacken standen … Das Bataillon Othegraven warf sich mit Hurra auf das einzelne, schon auf dem Plateau haltende Bataillon und schlug es mit dem Kolben zusammen. In zehn Minuten lag alles tot am Boden. … So wurde durch die Brigade Hünerbein und zwar ganz speziell durch die Bataillone von Othegraven, von Laurens und von Zepelin die Schlacht glänzend eröffnet."

Literatur

  • Frank Bauer: Katzbach 26. August 1813, Kleine Reihe Geschichte der Befreiungskriege 1813-1815, H. 11, Potsdam 2005.

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