BMW VI

BMW VI

Der BMW VI (später mit BMW 106 bezeichnet) war ein wasser- oder glykolgekühlter 4-Takt-V-12-Zylinder-Flugmotor der Bayerischen Motorenwerke, konstruiert von Dipl.-Ing. Max Friz. Es war der erste V12-Motor von BMW, bildete aber gleichzeitig das ausgereifte Endglied der älteren, flüssigkeitsgekühlten Reihenbauweise mit einzeln stehenden Zylindern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Grundlage war der 6-Zylinder-Reihenmotor BMW V, der um eine weitere im Winkel von 60° stehende Zylinderreihe erweitert wurde. Der Motor besaß eine doppelte Magnetzündung mit automatischer oder manueller Zündzeitpunktverstellung. Das Anlassen geschah entweder mit einem Schwungkraftanlasser oder mit Pressluft. Der Druckölumlauf wurde mittels einer Zahnradpumpe sichergestellt. Jede Zylinderreihe hatte eine obenliegende Nockenwelle, die je ein Ein- und Auslassventil betätigte.

Nach der Musterzulassung wurde die Serienfertigung 1926 aufgenommen. 1930 lieferte BMW bereits den tausendsten Motor aus. 1933 wurden mit diesem Typ erste Versuche mit einer Benzin-Direkteinspritzung durchgeführt.

Der BMW VI war außerordentlich sparsam und galt als sehr zuverlässig. Die Deutsche Luft Hansa nutzte im Südatlantikverkehr Flugboote des Typs Dornier Do J „Wal“ mit diesem Triebwerk. Die von Amundsen bei seiner Arktis-Expedition eingesetzten beiden Dornier Wal flogen ebenfalls mit BMW-VI-Motoren. Dank der Zuverlässigkeit des Motors gelangen mehrere Rekordflüge, so die Weltumrundung im Jahr 1930 durch Wolfgang von Gronau mit einer Dornier Wal. Der 1930 gebaute Schienenzeppelin hatte ebenfalls einen BMW VI-Motor.

Das Auto- und Technikmuseum Sinsheim verwendet einen BMW IV der Baureihe 8 in seinem Experimentalfahrzeug „Brutus“.

Lizenzabkommen gab es sowohl mit Japan als auch der UdSSR, wo der Motor als M-17 gefertigt wurde. Allein von diesem wurden zwischen 1930 und 1942 in verschiedenen Varianten 27.534 Stück hergestellt, 1932 wurde aus dem M-17 der Mikulin AM-30 entwickelt.

Einsatz

Der Motor wurde unter anderem in folgenden Flugzeugen eingesetzt:

BMW VI

Technische Daten (BMW VI d)

  • Bohrung: 160 mm
  • Hub: 190 mm
  • Gesamthubraum: 45.842 cm³
  • Verdichtung: 7,3
  • Kühlstoffmenge: 30 l
  • Länge: 1810 mm
  • Breite: 859 mm
  • Höhe: 1103 mm
  • Trockengewicht: 510 kg
  • Mindestoktanzahl: 87
  • Schmierstoffmenge: 6 l
  • Umlaufmenge: 275–550 l/h
  • Öleintrittstemperatur: 75 °C
  • Ölaustrittstemperatur: 85 °C
  • Vergaser: 2 × Zenith 60 DCL
  • Zündfolge 1-8-5-10-3-7-6-11-2-9-4-12
  • Kurbelwellendrehsinn: rechts
  • max Mitteldruck: 6,90 at
  • Leerlaufdrehzahl: 400/min
  • max. Drehzahl: 2000/min

Leistung und Verbrauch

5 min 30 min Dauer
  • PS 750 690 620 550
  • bei 1/min 1700 1650 1590 1530
  • g/kWh 315 305

Siehe auch

Weblinks

 Commons: BMW VI – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
  • BMW VI. In: BMW Geschichte. BMW AG, abgerufen am 13. Mai 2011 (Suche im BMW Group Archiv).

Quelle

  • Beschreibung und Betriebsanleitung 1934

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