Schirwindt

Schirwindt
Wappen
Lage

Kutusowo (russisch Кутузово, deutsch Schirwindt, lituanisch Širvinta, polnisch Szyrwinta) ist eine Ortschaft in der russischen Oblast Kaliningrad und im Rajon Krasnosnamensk.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Schirwindt liegt im Osten des Kaliningrader Gebietes unmittelbar an der Grenze zu Litauen am Fluss Schirwindt (lit. "skirvinti": kriechen), einem Nebenfluss der Scheschupe (lit."šeže upis": dunkler Fluss), der hier den Grenzfluss zu Litauen bildet. Die nächste größere Stadt Gussew (Gumbinnen) liegt etwa 50 Kilometer südwestlich.

Geschichte

Bis 1945 besaß das damalige Schirwindt, das seit 1818 dem Landkreis Pillkallen angehörte, Stadtrechte und war die östlichste Stadt des Deutschen Reiches. Mit nur wenig mehr als 1000 Einwohnern galt sie auch als die kleinste Stadt der Provinz. Ihr Wahrzeichen war die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Plänen von Friedrich August Stüler errichtete doppeltürmige Immanuelkirche.

Schirwindt war durch die schmalspurige Pillkaller Kleinbahn über Grumbkowkaiten mit der Kreisstadt Pillkallen verbunden. Der Grenzübergang hatte vor allem regionale Bedeutung.

Als Grenzstadt geriet Schirwindt im August 1914 schnell zwischen die Fronten und wurde - wie auch die litauische Nachbarstadt Naumiestis / Wladyslawow - stark zerstört. Der Wiederaufbau der kleinen Stadt vollzog unter dem Architekten Kurt Frick rasch. Wegen ihrer Abgelegenheit wuchs sie in den Folgejahren jedoch nur unwesentlich. Der Zweite Weltkrieg brachte die vollständige Zerstörung der Stadt. Bereits im Oktober 1944 wurde sie als erste deutsche Stadt durch die Rote Armee erobert, die hier im Zweiten Weltkrieg erstmals das Deutsche Reich erreichte. Im Gegensatz zu Pillkallen und Goldap wurde Schirwindt nicht noch einmal von der Wehrmacht zurückerobert.

Nach der Eingliederung in die Sowjetunion verlor die Siedlung ihre Stadtrechte und bekam den Namen Kutusowo nach dem russischen General Kutusow. Ein Wiederaufbau der Ortschaft erfolgte jedoch nicht. Heute ist der Raum Kutusowo nahezu unbewohnt, der Ort selber steht vor seiner Auflösung. Nur ein Teil der alten Schule ist noch erhalten und dient heute als Kaserne für die Grenzsoldaten. Von der Kirche ist noch das Fundament zu erkennen.

Bedeutende Persönlichkeiten

Siehe auch

54.783322.857Koordinaten: 54° 47′ N, 22° 51′ O


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