Scheßlitz

Scheßlitz
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Scheßlitz
Scheßlitz
Deutschlandkarte, Position der Stadt Scheßlitz hervorgehoben
49.97666666666711.033888888889310
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Bamberg
Höhe: 310 m ü. NN
Fläche: 94,88 km²
Einwohner:

7.079 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner je km²
Postleitzahl: 96110
Vorwahl: 09542
Kfz-Kennzeichen: BA
Gemeindeschlüssel: 09 4 71 185
Stadtgliederung: 30 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 34
96110 Scheßlitz
Webpräsenz: www.schesslitz.de
Bürgermeister: Franz Zenk (CSU)
Lage der Stadt Scheßlitz im Landkreis Bamberg
Landkreis Haßberge Landkreis Schweinfurt Landkreis Kitzingen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim Pommersfelden Landkreis Erlangen-Höchstadt Landkreis Coburg Landkreis Kulmbach Landkreis Bayreuth Landkreis Lichtenfels Bamberg Landkreis Forchheim Zückshuter Forst Winkelhofer Forst Steinachsrangen Semberg Lindach (gemeindefreies Gebiet) Koppenwinder Forst Hauptsmoorwald Geisberger Forst Eichwald (Oberbayern) Ebracher Forst Ebracher Forst Walsdorf (Oberfranken) Rattelsdorf Baunach Reckendorf Lauter (Oberfranken) Gerach (Oberfranken) Gundelsheim (Oberfranken) Hallstadt Schlüsselfeld Zapfendorf Wattendorf Viereth-Trunstadt Strullendorf Stegaurach Stadelhofen Schönbrunn im Steigerwald Scheßlitz Priesendorf Pommersfelden Pommersfelden Pettstadt Oberhaid (Oberfranken) Litzendorf Lisberg Königsfeld (Oberfranken) Kemmern Hirschaid Frensdorf Ebrach Buttenheim Burgwindheim Burgebrach Breitengüßbach Bischberg Altendorf (Landkreis Bamberg) MemmelsdorfKarte
Über dieses Bild

Scheßlitz (mundartlich: Schäätz) ist eine Stadt im oberfränkischen Landkreis Bamberg und liegt am Aufstieg zur Fränkischen Schweiz an der A 70 zwischen Bamberg und Bayreuth.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt ist umgeben von folgenden Hügeln:

Stammberg (559 m)
Giechburg (530 m)
Gügel (515 m)
Kulm (553 m)
Heidenstein (577 m)
Rabenstein (572 m)
Würgauer Höhe (518 m)
Reisberg (554 m)
Roter Stein (518 m)
Wattendorfer Höhe (555 m)
Hohe Metze (577 m)

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Bad Staffelstein, Wattendorf, Stadelhofen, Königsfeld, Litzendorf, Memmelsdorf, Breitengüßbach, Zapfendorf und Ebensfeld.

Die geschützte Lage dieses Talkessels mit den hier zusammenlaufenden Straßen von Heiligenstadt, Hollfeld, Weismain, Bad Staffelstein, Zapfendorf begünstigte Siedlungen in vorgeschichtlicher Zeit.

Stadtgliederung

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden zahlreiche umliegende Gemeinden in die Stadt eingemeindet (1. Juli 1972[2] und 1. Mai 1978), wodurch sie zur flächengrößten Gemeinde des Landkreises wurde.

Burgellern 03.JPG Burgellern 378 Einwohner 1972 eingemeindet
Eine ehemalige Burg und der Ellerbach prägten den Namen des Ortes.
Burglesau 203 Einwohner 1978 eingemeindet
Der Name Lesen ist wohl slawischer Herkunft und bedeutet Walddorf.
Haus in Demmelsdorf 02.jpg Demmelsdorf 312 Einwohner 1978 eingemeindet
Das Dorf hatte bis zur Zeit des Nationalsozialismus eine starke jüdische Bevölkerung.
049 Dörrnwasserlos.jpg Dörrnwasserlos 82 Einwohner 1978 eingemeindet (zusammen mit Stübig)
Zur dürren oder dornigen Wasserlöse
Doschendorf 24 Einwohner
Ehrl-mill.jpg Ehrl 119 Einwohner 1978 eingemeindet
Spitznamen Bachstelzer. Als der Bach noch flache Ufer hatte, überquerte man ihn mit Stelzen.
Giechburg Juni 2007.JPG Giechburg 2 Einwohner Die Besiedlung des Giechburgplateaus ist bis in die Steinzeit nachweisbar.
034 Guegel von Giechburg 2006-06-04 (2).JPG.JPG Gügel 0 Einwohner Die Wallfahrtskirche steht hoch auf einem Felsen mit Sichtverbindung zur Giechburg.
Köttensdorf 125 Einwohner
Kreuzigungsgruppe in Kuebelstein.jpg Kübelstein 126 Einwohner 1978 eingemeindet
Der Name könnte mit einem Felsen, der die Form eines Kübels hatte, zusammenhängen.
100 Ludwag.JPG Ludwag 145 Einwohner 1978 eingemeindet
Vermutlich gehörte Ludwag zu den 14 Slawenkirchen, die Kaiser Karl der Große 793 gründen ließ.
Dorfkapelle von Neudorf.jpg Neudorf (Scheßlitz) 115 Einwohner 1978 eingemeindet
Pausdorf 102 Einwohner 1972 eingemeindet
Peulendorf 191 Einwohner 1978 eingemeindet
Erste urkundliche Erwähnung als Dorf des Bulo/Pulo/Puolo im Jahr 1293
Pünzendorf 72 Einwohner Durch die geschützte Lage bekannt für seine Kirschen.
Roschlaub 73 Einwohner 1978 eingemeindet (zusammen mit Stübig)
Roßdach 97 Einwohner
007 Scheßlitz, St. Kilian.jpg Scheßlitz 2548 Einwohner
Schlappenreuth 01.JPG Schlappenreuth 86 Einwohner
Schrautershof 6 Einwohner Schrautershof liegt in der Nähe der Giechburg und ist fast vollständig von Wald umgeben.
Schweisdorf.JPG Schweisdorf 187 Einwohner 1978 eingemeindet
In dem Ort befindet sich eine Johanneskapelle, die früher bei Oberhaid stand und 1862 Stein für Stein nach Schweisdorf umgesetzt wurde.
Starkenschwind 199 Einwohner
Straßgiech 555 Einwohner 1978 eingegliedert (zusammen mit Wiesengiech als Giech)
In Straßgiech befindet sich eine der ältesten Brauereien der Welt.
Stübig 215 Einwohner 1978 eingemeindet
Stubich bezeichnet im Mittelhochdeutschen Reisig, was auf eine mit Niederholz und Gestrüpp bewachsene Gegend hindeutet.
Weichenwasserlos.jpg Weichenwasserlos 73 Einwohner 1978 eingemeindet
Der Namen bezieht sich auf den geologischen Standort (zur weichen Wasserlöse).
Weingarten Giechburg.jpg Weingarten 21 Einwohner
Wiesengiech 571 Einwohner 1978 eingegliedert (zusammen mit Straßgiech als Giech)
Windischletten-ziegelei.jpg Windischletten 224 Einwohner 1978 eingemeindet
Wuergau 01.JPG Würgau 329 Einwohner 1978 eingemeindet
Direkt am Ortsausgang beginnt der Würgauer Berg, der jahrzehntelang als deutsche Bergrennstrecke bekannt war.
Zeckendorf 01.jpg Zeckendorf 231 Einwohner 1978 eingemeindet
Zeckendorf hatte - wie der Nachbarort Demmelsdorf - eine starke jüdische Gemeinde.

(Einwohnerzahlen vom 31. März 2005 bzw. 4. April 2005)

Geschichte

Alte Karte mit Scheßlitz, 16. Jahrhundert

Eine erste urkundliche Erwähnung von Scheßlitz im sogenannten Diedenhofener Kapitular Karls des Großen von 805 ist fraglich. Scheßlitz gehört aber dennoch zu den ältesten Siedlungen im weiten Umkreis und besitzt seit 1230 Stadtrechte.

Bandkeramische Relikte in der Kohlstatt weisen auf Siedlungen um 2500 v. Chr. hin. Der Reisberg bei Burgellern trug eine völkerwanderungszeitliche Befestigungsanlage.

Konkrete Hinweise auf die Geschichte der Stadt lassen sich aus dem Codex Eberhardi entnehmen, in dem verzeichnet ist, dass ein Graf Bernhard und dessen Frau Ratbirg um das Jahr 800 ihre Besitzungen auf der Gemarkung der heutigen Stadt Scheßlitz an das Kloster Fulda vermachten. Diesen Hinweis griff die Stadt auf und beging im Jahr 2005 ihr 1200. Stadtjubiläum.

Als gesicherter Nachweis für das Bestehen einer Pfarrei Scheßlitz gilt die Unterzeichnung eines Protokolls über die Bamberger Synode 1059 durch Arnold de Sieslice.

Bedeutung gewann der Ort durch die Aktivitäten der Andechs-Meranier, die im Jahr 1178 zu Herzögen aufgestiegen waren. 1230 wurde eine befestigte Burg Herzog Ottos VIII. von Andechs-Meranien in der civitas Scheßlitz erwähnt. Scheßlitz ist damit die älteste Stadt im Landkreis Bamberg. Nach dem Aussterben der männlichen Linie der Andechs-Meranier 1248 entbrannte ein jahrelanger Erbstreit an dessen Ende Scheßlitz 1260 an das Haus Truhendingen fiel. Die Grafen von Truhendingen verstrickten sich zwischen Ende des 13. und Ende des 14. Jahrhunderts immer wieder in kostspielige Fehden, was schließlich zur Verpfändung an den Bamberger Fürstbischof Lamprecht von Brunn und letztlich 1390 zum endgültigen Erwerb der Stadt und der Grafschaft Giech durch das Hochstift Bamberg führte. Lamprecht von Brunn erwies sich als Glücksfall für Scheßlitz. Nach den Jahren des Niedergangs unter den verarmten Grafen von Truhendingen stärkte der neue Herrscher die Stadt, indem er 1395 das Elisabethenspital stiftete und ihr erweiterte Marktrechte und Fischereirechte am Main zusprach. Die Fischangel aus dem Wappen des Bischofs im Stadtwappen erinnert bis heute an dessen Wirken.

Nachdem seit dem Meranischen Erbschaftsstreit Friede geherrscht hatte, fielen um 1390 die Hussiten ins Land und brannten einige Häuser in der Stadt nieder. Es bestand damals zwar bereits eine Stadtmauer, doch es wird vermutet, dass diese damals noch aus Holz bestand und kein hinreichendes Hindernis darstellte.

Der Bauernkrieg von 1525 schien im Scheßlitzer Land zunächst glimpflich abzulaufen. Die aufständischen Bauern konnten im Mai in Verhandlungen mit dem Fürstbischof Weigand von Redwitz Zugeständnisse bei der Zehntbemessung erreichen. Dieser Gnadenerlass war jedoch hinfällig, nachdem die Bauern die Giechburg gestürmt und verwüstet hatten, sich letztlich aber doch geschlagen geben mussten. Der Fürstbischof strafte die Aufrührer und legte der Stadt immense Kosten für den Wiederaufbau der Burg auf.

Während des Dreißigjährigen Krieges brannten 1633 die Schweden vor allem die untere Stadt und einige vorgelagerte Ansiedlungen nieder. Straßennamen wie Kohlstatt und Brand weisen auf diese Zerstörungen hin. [3]

Die Stadt Scheßlitz war Obervogtamt des Hochstifts Bamberg und kam mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 zu Bayern.

Ortsbild von der Giechburg aus

Vor allem in den heutigen Stadtteilen Scheßlitz, Demmelsdorf und Zeckendorf waren seit jeher jüdische Familien ansässig, die zeitweilig mit 60 % die Mehrheit der Bevölkerung bildeten. Sie wurden durch die antisemitische NS-Gewaltherrschaft in die Emigration getrieben oder in der Shoa umgebracht. Seit 1991 erinnert ein Gedenkstein an der Staatsstraße zwischen Demmelsdorf und Zeckendorf an 44 namentlich genannte jüdische Opfer.[4]

Zitat aus einem Reiseführer

In seinem Reiseführer über Bamberg und Umgebung aus der Zeit um das Jahr 1912 beschreibt der Verfasser Dietrich Amende auch die Stadt Scheßlitz:

Ursprünglich eine slavische Besiedlung, wird Scheßlitz bereits 805 geschichtlich genannt und schon 1062 als ‚Oppidum‘ (Städtchen) bezeichnet. Heute ist das malerische Städtchen mit seinen vortrefflichen Gastwirtschaften ein beliebter Ausflugsort der Bamberger, Nürnberger und Coburger. Sehenswert ist die Pfarrkirche, eine gotische Hallenkirche mit interessanten Grabsteinen von 1360, 1569 und 1570, die 1780 erbaute Hospital-Kirche mit dem 1739 74 erbauten Pfründnergebäude, das im Giebelfeld ein schönes Relief von dem Bamberger Bildhauer Gollwitzer zeigt, das Dillig’sche Haus mit prächtigen Holzschnitzereien von 1612, das Kriegerdenkmal etc. Auf dem Friedhof befindet sich eine hervorragend schönes Steinbild der hl. Jungfrau von 1450, aus der St. Martinskirche zu Bamberg stammend.“ [5]

Einwohnerentwicklung

Jeweils zum 31. Dezember hatte Scheßlitz folgende Einwohnerzahlen.

1993 1997 2004
6916 7034 7174

Politik

Bürgermeister

Der erste Bürgermeister der Stadt Scheßlitz ist Franz Zenk (CSU), der 2008 mit 83,57 % der Stimmen wiedergewählt wurde. Der zweite Bürgermeister ist Roland Kauper (CSU).

Stadtratswahlen

Die Stadtratswahlen der Jahre 2002 und 2008 hatten folgendes Ergebnis:

Partei 2002 2008 Anteil [6]
CSU 9 Sitze 8 Sitze 37,4 %
SPD 3 Sitze 2 Sitze 12,5 %
Freie Liste 3 Sitze 2 Sitze 12,8 %
Christliche Wählergemeinschaft Scheßlitz-Umland 2 Sitze 5 Sitze 21,2 %
Vereinigte Junge Wähler 2 Sitze 2 Sitze 9,4 %
Interessengemeinschaft Giech 1 Sitz 1 Sitz 6,7 %

Wappen

Das Wappen der Stadt Scheßlitz zeigt über einer durchgehenden silbernen Zinnenmauer gespalten von Gold und Silber; vorne ein mit einer silbernen Schrägleiste überdeckter, rot bewehrter schwarzen Löwen, hinten eine aufrechte rote Fischangel.

Der Löwe erinnert an das Hochstift Bamberg. Seit dem 16. Jahrhundert erscheint die Spaltlinie.
Die Fischangel stammt aus dem Familienwappen des Bamberger Bischofs Lamprecht von Brunn.
Die Mauer stellt die Stadtbefestigung dar.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Giechburg Juni 2007.JPG Die Giechburg liegt in einiger Entfernung auf dem westlichen Ende einer felsigen Jurakuppe in Spornlage weithin sichtbar über dem Tal.
Gesamtansicht Guegel 02.jpg Die Wallfahrtskirche Gügel erhebt sich in der Nähe der Giechburg auf einem weiteren Berg über waldreiches Gebiet.
Schesslitz-Hauptstrasse1.jpg Das historische Ortsbild mit seinen zahlreichen Bürgerhäusern an der Hauptstraße vermittelt den Eindruck einer Straße des 18. oder 19. Jahrhunderts.
Hauptstr Schesslitz 01.jpg Das ehemalige Zunfthaus der Brauer zeichnet sich durch reiche Fachwerkschnitzereien und einen großen Erker aus. Es beherbergt heute unter dem Namen Dillighaus ein Café. Gebaut wurde das Haus 1692 von Jörg Hofmann aus Zeil am Main und kam 1847 in den Besitz der Familie Dillig. Diese war nicht sehr begütert und besaß ursprünglich ein Grundstück, das gerade zwei Ziegen ernährte.
Scheßlitz-Ehemaliges Elisabethenspital.jpg Das barocke Elisabethen-Hospital ist ein Bau von Johann Jakob Michael Küchel aus den Jahren 1766/1767 mit plastischen Arbeiten an der Fassade von F. M. Mutschelle. Es wurde im Jahr 1395 vom Bamberger Bischof Lamprecht von Brunn gegründet, um den Unterhalt Armer, Kranker und Gebrechlicher zu sichern. Ferner lag dem Bischof wohl daran, die kurz zuvor erworbene Stadt ans Hochstift Bamberg zu binden.
Pfarrkirche Schesslitz.jpg Die katholische Pfarrkirche St. Kilian besitzt einen Chor mit einer durch Streben gegliederten Staffelhalle. Sie wurde um das Jahr 1400 begonnen und im 15. Jahrhundert um das Langhaus erweitert, wobei eine Friedhofskapelle als Beichtkapelle einbezogen wurde. 1571 wurde der spitzhelmige Turm aufgesetzt. An der Nordseite der Kirche befindet sich eine Ölbergszene aus dem 17. Jahrhundert. Die Ausstattung im Inneren stammt aus dem 18. Jahrhundert, unter anderem der Hochaltar aus dem Jahr 1787, der bereits klassizistische Anklänge zeigt. Prunkstück der Kirche ist die im Stil des Rokoko dekorierte Kanzel.

Wirtschaft und Infrastruktur

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten sich in Scheßlitz verschiedene Firmen an:

  • VDM (Vereinigte Deutsche Metallwerke), dann Cebal, danach Alcan (Kunststofftuben), anschließend Rio Tinto Alcan, nun Albéa Deutschland
  • Milchhof Albert (Frischli-Produkte)
  • BI-log(e-Logistik)

Brauereien

Im Stadtgebiet gibt es (2009) fünf Brauereien, davon die Brauereien Senger und Drei Kronen in Scheßlitz, in Köttensdorf die Brauerei Hoh und in Würgau die Brauerei Hartmann. Eine der ältesten Brauereien der Welt, die Drei-Kronen-Brauerei von 1308 in Straßgiech, lässt ihr Bier im Lohnbrauverfahren brauen. Bis in die 1990er-Jahre produzierte auch die Brauerei Ellertal in Stübig Bier.

Insgesamt bietet Scheßlitz Arbeitsplätze für etwa 2000 Personen.

Freiwillige Feuerwehren

Folgende Ortschaften haben eine eigene Freiwillige Feuerwehr: Burgellern-Schlappenreuth, Burglesau, Demmelsdorf, Dörnwasserlos, Ehrl, Kübelstein, Ludwag, Neudorf, Peulendorf, Roschlaub, Scheßlitz, Schweisdorf, Straßgiech, Stübig, Weichenwasserlos/Roßdach, Wiesengiech/Starkenschwind, Windischletten, Würgau und Zeckendorf

Verkehr

Straßenverkehr

B 22 in Scheßlitz

Scheßlitz liegt direkt an der Bundesstraße 22, der ehemaligen Reichsstraße Rottendorf–Weiden, die von Rottendorf bei Würzburg nach Cham in der Oberpfalz führt.

Außerdem hat die Stadt in unmittelbarer Nähe eine Anbindung an die Bundesautobahn 70, die von Bamberg nach Bayreuth führt.

Schienenverkehr

Die einstige Bahnstrecke nach Bamberg, das sogenannte Schääzer Bockerla (schriftdeutsch: Scheßlitzer Böcklein) wurde am 31. Mai 1985 stillgelegt. Heute wird der Bahndamm meist als Radweg genutzt oder ist durch das Autobahnkreuz Bamberg der A 70/A 73 überbaut. Eine vorgesehene Zugverbindung zwischen Scheßlitz und Hollfeld wurde im Jahr 1906 nach umfangreichen Vorarbeiten wieder eingestellt, da beide Orte aus politischen Gründen das Projekt scheitern ließen. Der Grund waren aber nicht die hohen Baukosten (2 Millionen Mark), sondern dass beide Städte den Status einer Endstation behaupteten.

Die vier diskutierten Varianten, eine Bahnlinie auf den Fränkischen Jura zu führen waren:

  1. über Würgau und Königsfeld (Baukosten 1,89 Millionen Mark)
  2. durch das Burglesauer Tal über Steinfeld und Königsfeld (2,125 Millionen Mark)
  3. von Memmelsdorf über Litzendorf, Tiefenellern und Königsfeld (2,170 Millionen Mark)
  4. von Gundelsheim über Melkendorf, Herzogenreuth und Königsfeld (Baukosten 2,77 Millionen Mark)
Bahnhof Scheßlitz heute

Die von den Planern bevorzugte Linie wäre von Scheßlitz in Richtung Würgau verlaufen, hätte dann nach links am Schlappenreuther Berg in den Jura hochgeführt. Durch das Burglesauer Tal wäre die Bahn dann über Gräfenhäusling nach Steinfeld gelangt, um schließlich durch die Täler von Wiesent und Aufseß über Königsfeld die Stadt Hollfeld zu erreichen.

Bei Demmelsdorf wurde bereits eine Schneise durch das Würgauer Herrnholz geschlagen und ein neuer Kanalhafen diskutiert, um Erze aus dem Juragebirge umschlagen zu können.

Nach 1918 wurden die Bemühungen zum Bau der Jurabahn zwar wieder aufgenommen. Doch 1920 gab das Reichsverkehrsministerium bekannt, dass angesichts der schlechten Wirtschaftslage vom Bau neuer Bahnstrecken zunächst abgesehen werden müsse. Im Jahr 1930 wurde eine Postbuslinie von Bamberg über Scheßlitz und Hollfeld nach Bayreuth eröffnet.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Matthias Wolf: Das Schäätzer Bockäla. Schweinfurt, Verlag Wolfgang Bleiweis, 1992. ISBN 3-928786-13-X

Weblinks

 Commons: Scheßlitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 430
  3. Karl Heinz Mayer, Die alte Geschichte von Scheßlitz, Seiten 46ff
  4. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 191
  5. Zitiert aus Dr. Dietrich Amende: „Bamberg und das Frankenland“. Bamberg o. J. (um 1912)
  6. 2008 nach http://www.wahlen.bayern.de/biz/kowa_g2008.php?g=a&schluessel=471185&suchbegriff=s

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