Schelklingen

Schelklingen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Schelklingen
Schelklingen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Schelklingen hervorgehoben
48.3755555555569.7325540
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Alb-Donau-Kreis
Höhe: 540 m ü. NN
Fläche: 75,8 km²
Einwohner:

7.072 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 93 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 89598–89601
Vorwahlen: 07394, 07384
Kfz-Kennzeichen: UL noch gültig: EHI, MÜN
Gemeindeschlüssel: 08 4 25 108
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktstraße 15
89601 Schelklingen
Webpräsenz: www.schelklingen.de
Bürgermeister: Michael Knapp
Lage der Stadt Schelklingen im Alb-Donau-Kreis
Landkreis Biberach Landkreis Esslingen Landkreis Göppingen Landkreis Heidenheim Landkreis Reutlingen Ulm Allmendingen (Württemberg) Allmendingen (Württemberg) Altheim (Alb) Altheim (bei Ehingen) Altheim (bei Ehingen) Amstetten (Württemberg) Asselfingen Ballendorf Balzheim Beimerstetten Berghülen Bernstadt (Alb) Blaubeuren Blaustein Breitingen Börslingen Dietenheim Dornstadt Ehingen (Donau) Ehingen (Donau) Emeringen Emerkingen Erbach (Donau) Griesingen Grundsheim Hausen am Bussen Heroldstatt Holzkirch Hüttisheim Illerkirchberg Illerrieden Laichingen Langenau Lauterach (Alb-Donau-Kreis) Lonsee Merklingen Munderkingen Neenstetten Nellingen Nerenstetten Oberdischingen Obermarchtal Oberstadion Öllingen Öpfingen Rammingen (Württemberg) Rechtenstein Rottenacker Schelklingen Schnürpflingen Setzingen Staig Untermarchtal Unterstadion Unterwachingen Weidenstetten Westerheim (Württemberg) Westerstetten BayernKarte
Über dieses Bild

Schelklingen ist eine Stadt im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg. Schelklingen ist mit einem Großteil seiner Gemarkung (82,2 %) Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Marktstraße mit Blick auf das „Alte Rathaus“
Urspring-Quelltopf
Hohler Fels

Die Kernstadt Schelklingen liegt im Urdonautal am Fuße der Schwäbischen Alb (547 m ü. NN), etwa 20 km westlich von Ulm. Die Stadtteile Hausen ob Urspring, Justingen und Ingstetten befinden sich auf der Albhochfläche. Im Schmiechtal liegen die Stadtteile Schmiechen, Hütten, Gundershofen, Sondernach sowie die Wohnplätze Teuringshofen, Talsteußlingen und Springen.

Nachbargemeinden

Die Stadt grenzt im Norden an Heroldstatt, im Osten an die Stadt Blaubeuren, im Südosten an die Stadt Erbach (Donau), im Süden an Altheim und Allmendingen im Westen an Mehrstetten und die Stadt Münsingen (Landkreis Reutlingen) sowie im Nordwesten an das gemeindefreie Gebiet Gutsbezirk Münsingen (Landkreis Reutlingen).

Stadtgliederung

Zur Stadt gehören die Stadtteile Schmiechen, Hausen ob Urspring, Justingen, Ingstetten, Hütten, Gundershofen und Sondernach. Es existieren noch weitere Einzelhöfe, Mühlen, kleinere Weiler, Schlösser und ein ehemaliges Kloster, die zu den Stadtteilen gehören: Hof Muschenwang (zu Hausen ob Urspring), Hof Oberschelklingen (zu Schelklingen), Weiler Sotzenhausen (frühere Zementfabrik, zu Schelklingen; ist nicht zu verwechseln mit dem Weiler Sotzenhausen, welcher 1835 nach Pappelau, Stadt Blaubeuren, eingemeindet wurde), Mühlenweiler Springen (zu Gundershofen), Riedmühle (zu Sondernach), Weiler Talsteußlingen und Schloß Neusteußlingen (zu Hütten), Weiler Teuringshofen (zu Hütten) und ehemaliges Kloster Urspring (zu Schelklingen).

Flüsse und Gewässer

  • Die Urspring entspringt in Urspring und fließt nach ca. 500 m in die Ach
  • Die Ach entspringt zwischen Urspring und Schelklingen und fließt in Blaubeuren in die Blau
  • Die Schmiech entspringt bei Springen und fließt in Ehingen in die Donau
  • Die Sondernach entspringt im Sondernacher Tal und fließt bei der Riedmühle in die Schmiech

Geschichte

Herz-Jesu-Kirche Kirche

Die ursprünglichen Inhaber des Dorfes und der Burg Schelklingen waren freie Herren von Schelklingen, vermutlich verwandt mit den Herren von Steußlingen, Justingen, etc.; 1127 schenken drei Brüder, genannt von Schelklingen, Güter an das Kloster Urspring. Durch Kauf, Heirat oder Erbschaft kam die Herrschaft Schelklingen um 1200 an die Grafen von Berg, welche sich später Grafen von Berg-Schelklingen nannten. Schelklingen wird erstmals 1234 Stadt (civitas, Stadtrecht) genannt. Der letzte Graf von Berg-Schelklingen verkaufte die Herrschaft 1343 an das Haus Österreich, um sie als Lehen zurückzuerhalten. Als der letzte Graf von Berg-Schelklingen 1346 verstarb, fiel die Herrschaft Schelklingen an Österreich.

Schelklingen wurde verwaltungsmäßig später Vorderösterreich zugeteilt und blieb bis 1806 österreichisch. Durch den Pressburger Frieden 1805 fiel Schelklingen an das Großherzogtum Württemberg, zum Dank für die Napoleon geleistete württembergische Waffenhilfe.

Geldnot der Herzöge von Österreich und das mit dem Besitz einer eigenen Herrschaft verbundene Prestige auf Seiten des Adels führte zur häufigen Verpfändung und Verleihung der Herrschaft Schelklingen (zusammen mit Berg und Ehingen).

Bedeutende Pfandherren

1568 konnte sich die Stadt Ehingen von einer neuen Verpfändung loskaufen und gleichzeitig die Pfandherrschaft über Schelklingen erwerben. Von 1568 bis 1680 wurden Stadt und Herrschaft daher durch österreichische Gubernatoren verwaltet. 1680 brachte Reichsgraf und Bischof von Eichstätt Marquard Schenk von Castell seine Verdienste für den Kaiser in Erinnerung. So wurden ihm zum Dank die Herrschaften Berg und Schelklingen zunächst verpfändet und 1732 als Mannlehen überlassen. Die Lehensherrschaft der Schenk von Castell währte bis Mitte des 19. Jahrhunderts.

Bedeutende Lehnsherren

Der Übergang an Württemberg beendete im Prinzip die Adelsherrschaft über Schelklingen im Zuge der Mediatisierung. Die Grafen Schenk von Castell veräußerten langsam, aber sukzessive ihren Besitz in Schelklingen.

19. und 20. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Schelklingen von einer Handwerker- und Ackerbürgerstadt zur Industriestadt. Die Aufhebung des Klosters Urspring 1806 machte die Anlage frei für eine anderweitige Nutzung. 1832 verkaufte der württembergische Staat die ehemalige Klosteranlage an den Fabrikanten Georg Reichenbach, mit der Auflage, dort eine Baumwollmanufaktur einzurichten. Die spätere Mechanische Weberei Urspring (MWU) wurde 1907 in einen Neubau an der Ehinger Straße in Schelklingen verlegt. Die meisten Fabrikgebäude in Urspring wurden abgebrochen. Die MWU ging in den 1950er-Jahren in Konkurs und wurde geschlossen.

1912 wurde in Urspring, nachdem die Dreikönigsmühle am Achtopf zum städtischen Elektrizitäts- und Wasserwerk umgewandelt wurde, eine neue Getreidemühle errichtet, welche heute als Schulgebäude genutzt wird. Von 1907 bis 1930 standen die Gebäude Ursprings bis auf ein Gasthaus im Wesentlichen leer. Erst 1930 fand die ehemalige Klosteranlage eine neue Nutzung durch die Gründung der Urspringschule, einem evangelischen Landerziehungsheim und Gymnasium.

Ein zweiter Industriezweig, welcher in den 1830er-Jahren entstand, war die Zündholzherstellung. Grundlage war die Erfindung des Phosphor-Zündhölzchens. Es entwickelten sich drei Fabriken, welche auch viele Frauen und Kinder in Heimarbeit beschäftigten. Die meisten dieser Fabriken wurden Anfang des 20. Jhs. geschlossen.

Im späten 19. Jahrhundert entwickelte sich im Blau-, Ach- und Schmiechtal, nachdem der Portland-Zement erfunden worden war, der neue Industriezweig der Zementindustrie. 1889 wurde die erste Barbey'sche, später Hammerstein’sche Zementfabrik in Schelklingen errichtet, und kurz nach 1900 die große Anlage des Stuttgarter Immobilien- und Baugeschäfts, welche das Hammerstein'sche Zementwerk stilllegte und dort Zementarbeiterwohnungen einrichtete. Die neue Fabrik zog viele externe Arbeitskräfte an, insbesondere auch viele italienische Arbeiter, von welchen einige ansässig wurden. Später wurde das Zementwerk von der Portland-Cement-Fabrik AG Heidelberg und Mannheim AG, heute HeidelbergCement, aufgekauft.

In den 1870er Jahren wurde in Schelklingen eine Katholische Rettungsanstalt für Knaben gegründet, das St.-Konradihaus.

1941 wurde das St. Konradihaus von Regierungsstellen beschlagnahmt und darin bis 1945 ein Umsiedlungslager (SS-Lager) zur gewaltsamen "Umerziehung" von Internierten aus dem Elsass eingerichtet.

Räumliche Entwicklung des Stadtgebietes

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden folgende Gemeinden nach Schelklingen eingemeindet bzw. mit Schelklingen vereinigt:

  • 1. März 1972: Hausen ob Urspring und Justingen
  • 1. April 1972: Ingstetten und Hütten
  • 1. Juli 1974: Schmiechen (Vereinigung mit Schelklingen zur neuen Stadt Schelklingen)
  • 1. Januar 1975: Gundershofen und Sondernach

Schelklingen, Hausen ob Urspring und Schmiechen gehörten vor dessen Auflösung zum Landkreis Ehingen, die übrigen Gemeinden gehörten zum Landkreis Münsingen.

Historische Wappen der früheren Gemeinden
Wappen Gundershofen
Gundershofen
Wappen Hausen ob Urspring
Hausen ob Urspring
Wappen Hütten
Hütten
Wappen Ingstetten
Ingstetten
Wappen Justingen
Justingen
Wappen Schmiechen
Schmiechen
Wappen Sondernach
Sondernach

Im Zuge der Rekommunalisierung des gemeindefreien Gutsbezirks Münsingen (Landkreis Reutlingen) wurde zum 1. Januar 2011 wurde das 56,3 Hektar große und unbewohnte ehemalige Munitionsdepot Ingstetten der Stadt Schelklingen zugeschlagen.

Religionen

Schelklingen ist wegen der Zugehörigkeit der ehemaligen Herrschaft Schelklingen (Stadt Schelklingen, Hausen ob Urspring und Schmiechen) und der Klosterherrschaft Urspring zu Vorderösterreich bis 1806 überwiegend katholisch geprägt. Die Orte der ehemaligen Reichsherrschaft Justingen (Justingen, Ingstetten, Gundershofen und Hütten) waren von Mitte des 16. Jahrhunderts bis nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs unter den Freiherren von Freiberg reformiert nach der Lehre Schwenckfelds, wurden aber nach dem Rückkauf der Herrschaft durch den Fürstbischof von Augsburg Johann Christoph von Freiberg (1665–1690) rekatholisiert. Sondernach als Teil der Herrschaft Neusteußlingen war unter den Freiherren von Freiberg zu Neusteußlingen katholisch; nach dem Heimfall der Herrschaft an das Herzogtum Württemberg im späten 16. Jahrhundert wurde dort aber die Reformation eingeführt.

Heute bestehen in Schelklingen je eine römisch-katholische, evangelische und neuapostolische Kirchengemeinde.

Daneben gibt es einen muslimische Bevölkerungsanteil. Die meisten Muslime sind Anhänger des sunnitischen Islam. Die islamischen Mitbürger haben sich seit Anfang der 1960er Jahre durch Arbeitsmigration vor allem aus der Türkei angesiedelt. Seit einigen Jahren gibt es am Schelklingener Ortsrand auch eine kleine Gebetsstätte für die muslimische Bevölkerung.

Politik

Rathaus Schelklingen
Altes Rathaus

Bürgermeister

In der österreichischen Zeit lag die Stadtverwaltung in den Händen des "regierenden Amtsbürgermeisters" und seines Vorgängers, des "Unterbürgermeisters". Diese wurden unterstützt vom "inneren und äußeren Rat" mit jeweils vier Mitgliedern (Ratsherren, Deputierten). Die Stadtämter (wie Stadtrechner, Kirchenpfleger, Spitalpfleger, usw.) wurden unter die Ratsherren aufgeteilt. Die Amtsdauer scheint ein Jahr gewesen zu sein; doch waren Wiederwahlen möglich, wie die teilweise langen Amtszeiten der Bürgermeister beweisen. Nach 1806 wurde durch Württemberg das Amt des lebenslänglich gewählten Schultheißen eingeführt, und später in den Titel "Stadtschultheiß" verändert. Im Jahre 1930 führte man in Württemberg die Amtsbezeichnung "Bürgermeister" ein, welche bis heute Gültigkeit besitzt. Heute wird der Bürgermeister für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.

  • Haintz Pfortzer 1433
  • Ulrich Gyger 1446
  • Hans Siener 1481

  • Hans Minderer 1560[2]

  • Franz Bischof 1800
  • Franz Joseph Eberle 1800–1823
  • Johann Nikolaus Heyschmid 1823–1825
  • Johann Baptist Bauer 1826–1835
  • Georg Martin Betz 1836–1847
  • Philipp Scheitenberger 1847–1873
  • Anton Fischer, aus Justingen 1873–1906
  • Anton Fischer, Sohn des vorigen 1906–1946
  • Karl Oßwald 1946–1960
  • Hans-Joachim Baeuchle (SPD) 1961–1974
  • Rudolf Stützle (CDU) 1975–2000
  • Michael Knapp (parteilos) 2000–heute
    • 1. Stellvertreter: Jürgen Haas (SPD)
    • 2. Stellvertreter: Reiner Blumentritt (CDU)

Gemeinderat

Die Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 60,9 % (- 1,2) zu folgendem Ergebnis:[3]

Partei / Liste Stimmenanteil +/- Sitze +/-
CDU 31,6 % - 26,8 9 - 5
FWG 18,0 % - 6,4 5 ± 0
SPD 19,0 % + 1,8 5 + 1
Pro Schelklingen 38,4 % + 38,4 8 + 8

Wappen

Das Wappen der Stadt Schelklingen zeigt einen weiß-rot schräg gestreiften Schild (Wappen der Grafen von Schelklingen-Berg). Die Stadtfarben sind weiß und rot.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Schelklingen ist ein kleiner regionaler Eisenbahnknoten. Hier trifft die Donautalbahn von Ulm nach Donaueschingen auf die Schwäbische Albbahn, die von Kleinengstingen über Münsingen nach Schelklingen führt. Während der Verkehr auf der Schwäbischen Albbahn sehr dünn ist, verfügt Schelklingen auf der Donautalbahn über ein gutes Angebot. Schelklingen ist sowohl Regionalexpress- als auch Regionalbahn-Halt. Dadurch verkehren mindestens zwei Züge pro Stunde nach Ulm. Nach Sigmaringen herrscht ein Stunden-Takt, in das weit entfernte Neustadt (Schwarzwald) besteht ein Zwei-Stunden-Takt. Stündlich werden über Ulm hinaus durchgebundene Regionalbahnen nach Memmingen angeboten. Neben dem Bahnhof Schelklingen verfügt die Stadt außerdem über zwei Haltepunkte im Stadtteil Schmiechen, sowie jeweils einen Haltepunkt in Hütten und in Sondernach. Schelklingen gehört dem Donau-Iller-Nahverkehrsverbund an.

Schelklingen ist über die Bundesstraße 492 (BlaubeurenEhingen) an das überregionale Straßennetz angebunden und über die Ausfahrten Merklingen und Ulm-West der A 8 zu erreichen.

Ansässige Unternehmen

In der Stadt befinden sich größere Werke von HeidelbergCement AG und Cooper Standard Automotive.

Zementwerk Schelklingen

Bildung

Altes Schulhaus der Heinrich-Kaim-Schule

In Schelklingen gibt es mit der Heinrich-Kaim-Schule eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule sowie vier weitere Grundschulen in den Teilorten in städtischer Trägerschaft.

Außerdem verfügt Schelklingen mit der Urspringschule über ein Gymnasium mit Internat in evangelischer Trägerschaft. Zusätzlich zum Abitur kann man auch eine Ausbildung absolvieren.

Das St. Konradihaus ist eine Jugendhilfeeinrichtung mit Internat, in der Jugendliche ab 12 Jahren eine schulische und berufliche Ausbildung erhalten können.

Dazu bestehen vier römisch-katholische, zwei städtische und ein evangelischer Kindergärten im gesamten Stadtgebiet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Spital zum Heiligen Geist
Das Rößle
Bergfried der Burg Hohenschelklingen

Bücherei

Die Stadtbibliothek ist im alten Rathaus untergebracht.

Theater

Es gibt einen Theaterverein, der volkstümliche Stücke aufführt. Ein Theater gibt es nicht mehr.

Museen

  • Stadtmuseum Schelklingen im Alten Spital

Kapellen und Vereine

  • Musikverein Stadtkapelle Schelklingen
  • Musikverein Schmiechen
  • Brassband
  • TSV Schelklingen
  • Liederkranz Schelklingen
  • Förderverein Freibad Schelklingen

Bauwerke

Burgen und Schlösser

Kirchliche Bauwerke

  • Kloster Urspring, gegründet 1127, Baubestand aus der Zeit um 1500 (zwei Gastgebäude und Ostflügel der Klausur), sonst meist 17. Jh.
  • Stadtpfarrkirche Herz-Jesu, Neubau von 1934, wobei die spätgotische ehemalige Sakristei, heute Seitenkapelle, und der Kirchturm, in seinen unteren Geschossen romanisch mit Buckelquadern, erhalten blieben; der obere Teil des Kirchturms und die Zwiebelhaube wurden 1905 von Joseph Cades errichtet
  • St. Afra-Kapelle (erbaut im 14. Jh.)
  • Herz-Jesu-Kapelle (erbaut 1708-9)

Pfarr- und Kaplaneihäuser

  • Altes Pfarrhaus, prächtiges Fachwerkhaus von um 1600 (Maximilian-Kottmann-Platz)
  • Neues Pfarrhaus, ehemals Westernach'sches Kaplaneihaus des Klosters Urspring, später Stadtkanzlei
  • Wernau'sches Kaplaneihaus, Wohnsitz des Wernauer Kaplans; Barockbau im französischen Stil, erbaut 1756 (Kanzleigasse)
  • Roth'sches Kaplaneihaus, Wohnsitz des Kaplans der Adelsfamilie Rodt von Bußmannshausen; Barockbau von ca. 1750 mit Madonnennische und ehemals Walmdach, heute stark verändert (Stadtschreibereistrasse)

Adelssitze

Städtische Gebäude

  • Das alte Rathaus (erbaut um 1450) (Marktstraße)
  • Die Stadtmauer: originale Teile in Außenwänden von Häusern; bis zur vollen Höhe erhalten beim Bemelberger Schlössle; ein Stück rekonstruiert beim Spital zum Heiligen Geist[4]
  • Der Hintere Brunnen: öffentlicher Stadtbrunnen

Bürgerhäuser

  • Bürgerhaus mit schön restauriertem Fachwerk am Maximilian-Kottmann-Platz (mit unaufgelöster Inschrift am südöstlichen Ständerbalken "R.C.I.R. 1544").[5]
  • Ackerbürgerhaus samt Stadel am ehemaligen Hinteren Tor, an die Stadtmauer angelehnt, in der Stadtschreibereistraße, mit restauriertem Fachwerk (datiert 1705) (Stadtschreibereistrasse)
  • Neues Haus, Barockwohnhaus des Franz Xaver Schalch, Hofmeister des Klosters Urspring (erbaut 1717) (Bemmelbergergasse)
  • Gasthaus zur Sonne, ehemals Gasthaus zur Güldenen Sonne, älteste Taverne und Herberge (stark umgebaut oder neu erbaut 1724) (Marktstraße)

Sport

  • Freischwimmbad
  • Skate-Anlage
  • Fußballplatz und Sportanlagen im Längental

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Umzug schwäbisch-alemannischer Fasnetsgruppen
  • Nikolausmarkt am ersten Samstag im Dezember
  • Bauern- und Wochenmarkt Mittwoch vormittags

Kulinarische Spezialitäten

Typische schwäbische Gerichte (wie Maultaschen, Saure Kutteln, Sauerbraten, etc.) werden von verschiedenen Schelklinger Gastwirtschaften angeboten.

Naturdenkmäler

  • der Hohle Fels, ein Kalksteinstotzen mit einer in der Steinzeit bewohnten großen Höhle (Besichtigung möglich)
  • der Schmiechener See oder Schmiecher See (d’r Sai), heute Naturschutzgebiet

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Schelklingen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 23. Juni 1879: Robert Rall (1841–1935), Fabrikant von Baumwollstoffen; Begründung: „weil er den Arbeitern eine viel bessere, schonendere und gerechtere Behandlung zuteil werden ließ, als allgemein üblich“[6]
  • 9. März 1923: Heinrich Günter (1870–1951), Professor für mittelalterliche Geschichte
  • 22. November 1946: Max Kottmann (1867–1948), Prälat und Generalvikar
  • 11. April 1956: Anton Fischer (1876–1956), Stadtschultheiß und Bürgermeister
  • 2000: Rudolf Stützle, Bürgermeister
  • Jahr?: Erich Karl (1924–2009), Geschäftsführer und Kommunalpolitiker

Söhne und Töchter der Stadt

Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Schelklingen geborene Persönlichkeiten, aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Für die Nennung hier ist es unerheblich, ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Schelklingen hatten oder nicht.

  • Christoph von Stadion (* 1478; † Nürnberg 15. April 1543), Bischof von Augsburg 1517–1543 (siehe Liste der Bischöfe von Augsburg)[7][8]
  • Johannes Bumüller (* 29. Dezember 1811; † 13. September 1890 in Ravensburg), Gymnasial-Professor, Redakteur und katholischer Schriftsteller
  • Ludwig Lutz (* 27. August 1820; † Ellwangen/Jagst 1889), Flaschnermeister, Fabrikant von Blechspielwaren in Ellwangen/Jagst; die Firma ging 1891 in der Spielwarenfabrik Märklin auf
  • Franz Sales Günter (* 9. November 1830; † 1. September 1901 in Oberndorf am Neckar), Verwaltungsaktuar des Oberamts Oberndorf a.N. seit 1855, Stadtschultheiß von Oberndorf a.N. von 1870–1899; Träger der goldenen Zivilverdienstmedaille, der silbernen Jubiläumsmedaille, verliehen vom württembergischen König und des Osmanje-Ordens 4. Klasse des türkischen Sultans
  • Sebastian Luz (* 7. März 1836; † 2. Mai 1898 in Freiburg/Breisgau ), Maler religiöser Themen, Historien-, Portrait- und Landschaftsmaler
  • Max Kottmann (* 16. Juni 1867 in Sotzenhausen bei Schelklingen ; † 22. März 1948 in Rottenburg am Neckar ), Generalvikar der Diözese Rottenburg, 1946 Ehrenbürger der Stadt Schelklingen, 1947 Ehrenbürger von Rottenburg am Neckar und Ehrensenator der Universität Tübingen
  • Heinrich Günter (* 15. Februar 1870; † 13. Mai 1951 in München ), Professor für Geschichte an den Universitäten Tübingen und München, 1923 Ehrenbürger der Stadt Schelklingen[9]
  • Heribert Jone (* 30. Januar 1885; † 25. Dezember 1967 in Stühlingen/Baden), katholischer Priester, Kirchenrechtler und Moraltheologe

Weitere Persönlichkeiten

Hier werden bekannte Persönlichkeiten aufgeführt, die in Schelklingen einen Teil ihres Lebens verbracht haben oder in Schelklingen verstorben sind.

  • Johann Georg Wolcker der Ältere (* Burgau?, ∞ 1700 od. früher; † Augsburg?): Barockmaler in Schelklingen
  • Friedrich List (* spätestens 6. August 1789 in Reutlingen; † 30. November 1846 in Kufstein): 1809-1810 württembergischer Steuerrenovator in Schelklingen, Verfasser des Schelklinger Steuerbuchs von 1810 (2 Bände) [10]
  • Johann Georg Friedrich Reichenbach (* Montbéliard 22. Juni 1791 als Sohn des Kammerchirurgus Wilhelm Heinrich Reichenbach; † Stuttgart 1873): Gründer und Inhaber der Baumwollweberei Urspring von 1832-1852, Politiker des Vormärz [11]
  • Jakob Friedrich Sprandel (* Ulm a.D. 24. Januar 1828; † Schelklingen 2. Januar 1895) war ein deutscher Wundarzt und Geburtshelfer
  • Robert Rall (* Eningen unter Achalm 3. Juni 1841; † Ulm/Donau 2. März 1935): Inhaber und Leiter der Mechanischen Weberei Urspring (MWU) von 1870-1930
  • Franz Beyer (* Weingarten 26. Februar 1922 als Sohn des Otto Paul Beyer, Musikleiters in Weingarten (* 12. September 1885; † Weingarten 22. November 1973) und der Anna Günter (* Schelklingen 16. Juli 1895; † Weingarten 7. Januar 1992)): emeritierter Professor für Musik an der Hochschule für Musik und Theater München; verbrachte seine Jugendjahre in Schelklingen bei seinen Verwandten
  • Erich Karl (* Ulm 1924; † Schelklingen 2009), Geschäftsführer und Kommunalpolitiker
  • Marie-Louise Roth-Zimmermann (* 1. August 1926 in Haguenau, Elsass ), Literaturwissenschaftlerin

Literatur

  • Heinrich Günter: Geschichte der Stadt Schelklingen bis 1806. Stuttgart und Berlin: W. Kohlhammer, 1939.
  • Jörg Martin; Stadtarchiv Schelklingen: Blick auf Schelklingen: Fotografien aus 120 Jahren Stadtgeschichte. Schelklingen: Stadtarchiv, 1999.
  • Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta’sche Buchhandlung, 1830 (Reprint Horst Bissinger Verlag, Magstadt, ISBN 3-7644-0007-2) (Volltext auf Wikisource).
  • Franz Rothenbacher: Schelklingen: Ein Führer durch Stadt, Kloster Urspring, Burgen und Teilgemeinden. Mannheim: Selbstverlag, 2006 (Volltext (PDF))
  • Stadt Schelklingen (Hrsg.): Schelklingen: Geschichte und Leben einer Stadt. Hrsg. von der Stadt Schelklingen zum 750jährigen Stadtjubiläum 1234–1984. Ulm: Süddeutsche Verlagsgesellschaft, 1984. ISBN 3-88294-062-X.

Weblinks

 Commons: Schelklingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Zu ihm siehe die Anekdote der Zimmerischen Chronik: Zimmerische Chronik, Band 3, S. 352.
  3. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
  4. Abbildung der Stadtmauer 1780 in Franz Rothenbacher, Die projektierte Umwandlung des Schelklinger Spitals in ein Zuchthaus 1780-1781. Mannheim: Selbstverlag, 2007. (Volltext (PDF))
  5. Siehe die Baudokumentation in der Datenbank Bauforschung/Restaurierung([1])
  6. Wilhelm Lederer, Schelklinger Persönlichkeiten und Ehrenbürger. In: Stadt Schelklingen (Hrsg.), Schelklingen: Geschichte und Leben einer Stadt. Ulm: Süddt. Verlagsges., 1984, S. 433; Klaus Brügelmann, Urspring als Fabrik. In: Urspring-Nachrichten 1987. Schelklingen. Stiftung Urspringschule, S. 23-25
  7. Manfred Hörner: STADION, Christoph von. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 1087–1090.
  8. Steichele: Christoph von Stadion. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 224–227.
  9. Kathrin Brüggenthies: GÜNTER, Heinrich. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 30, Nordhausen 2009, ISBN 978-3-88309-478-6, Sp. 531–536.
  10. Volker Schäfer, Neue Funde zu Friedrich List. Folge VI: Schelklingen 1809-1810: Friedrich List als württembergischer Steuerrenovator. In: Reutlinger Geschichtsblätter Jg. 1996, NF Nr. 35, 1996, S. 183-220
  11. Klaus Brügelmann, Urspring als Fabrik. In: Urspring-Nachrichten 1987. Schelklingen. Stiftung Urspringschule, S. 16-18

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