Scatman John

Scatman John
Chartplatzierungen Erklärung der Daten
Alben
Scatman’s World
  DE 6 24.07.1995 (17 Wo.)
  AT 25 30.07.1995 (10 Wo.)
  CH 4 23.07.1995 (16 Wo.)
Everybody Jam!
  CH 45 22.12.1996 (02 Wo.)
Singles
Scatman (Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop)
  DE 2 23.01.1995 (31 Wo.)
  AT 1 19.03.1995 (15 Wo.)
  CH 1 09.04.1995 (27 Wo.)
  UK 3 13.05.1995 (12 Wo.)
  US 60 19.08.1995 (13 Wo.) [1]
Scatman’s World
  DE 1 03.07.1995 (21 Wo.)
  AT 4 02.07.1995 (16 Wo.)
  CH 3 02.07.1995 (21 Wo.)
  UK 10 02.09.1995 (07 Wo.)
Song Of Scatland
  DE 46 25.12.1995 (09 Wo.)
Everybody Jam!
  DE 46 25.11.1996 (11 Wo.) [2]
Scatman
(Mark ’Oh feat. Scatman John)
  DE 88 20.11.2009 (3 Wo.)
  AT 53 27.11.2009 (1 Wo.)

[3]

[4] [5]

Scatman John (* 13. März 1942[6] in El Monte, Kalifornien[7]; † 3. Dezember 1999 in Los Angeles, Kalifornien[8]; bürgerlich John Paul Larkin[6]) war ein US-amerikanischer Musiker. Er sang und musizierte im Scat- und Jazz-Bereich.

Scatman John war Stotterer. Seine Markenzeichen waren sein Schlapphut und sein Schnauzer.[8] Bekannt wurde er durch seinen weltweit erfolgreichen Hit Scatman (Ski Ba Bop Ba Dop Bop). Bei allen Veröffentlichungen mischte Scatman John seinen Scat-Gesang mit Europop und -dance.[9] Er verkaufte über 20 Millionen Platten.[8]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Anfänge

Scatman John wurde am 13. März 1942 in El Monte, Kalifornien, als John Paul Larkin geboren. Er wuchs in El Sereno, etwa 20 Kilometer von seiner Geburtsstadt entfernt[10], auf.[6] Bereits während früher Schulzeit wurde er Opfer seiner Stotterei, in dem sich Mitschüler über ihn lustig machten und ihn parodierten.[11] Eine angefangene Therapie brach er wegen Minderwertigkeitsgefühlen ab, so versuchte er Reden von nun an möglichst zu unterdrücken.[11] Mit 14 Jahren begann Larkin das Klavierspielen, welches ihm half, seine sprachlichen Defizite zu kompensieren und seine künstlerischen Fähigkeiten anders darzustellen.[11]

Ab 1970 arbeitete er als Jazzpianist, hauptsächlich im Großraum Los Angeles. 1986 erschien sein Debütalbum „John Larkin“, heute sind nur noch wenige Exemplare davon erhalten. Zu dieser Zeit begann auch sein Alkohol- und Drogenmissbrauch. Als sein Musikerpartner Joe Farrell 1986 am Drogenkonsum starb, entschied sich Larkin, seine Sucht zu bekämpfen. Mit Hilfe seiner neuen Ehefrau Judy gelang ihm der Ausstieg aus der Drogenszene.

Die „Geburt“ von Scatman John

1990 ging Larkin nach Berlin, um seine Karriere weiter auszubauen. Wegen der ausgeprägten Jazzkultur in der Stadt machte er weiterhin als Jazzpianist Musik, in Clubs, auf Kreuzfahrtschiffen und Bars, später in ganz Deutschland. Hier fällte er auch die Entscheidung, den Gesang in seine Darbietungen einzubinden, auch dank der großen Zustimmung, die er für die gesangliche Darbietung seines Songs On the Sunny Side of the Street nach den Instrumentalstücken erfuhr. Zu dieser Zeit schlug sein Agent Manfred Zähringer von Iceberg Records in Dänemark vor, den Scat-Gesang mit modernen Dance- und Pop-Melodien zu verbinden. Larkin zweifelte erst an der Idee, aber BMG Hamburg war mit dem Vorschlag einverstanden.

Internationale Erfolge

1995, im Alter von 52 Jahren, wurde Larkin weltweit zum Star. Zuerst stockte der Verkauf seiner Single, aber dann erreichte sie in vielen Ländern Platz 1 der Charts; insgesamt wurden mehr als 6 Millionen Platten verkauft. Scatman (Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop) blieb sein größter Erfolg und sein wohl bekanntestes Werk insgesamt. Es folgte die Single Scatman’s World, welche nicht ganz an den früheren Erfolg anknüpfen konnte. Dennoch wurden weit mehr als eine Million Platten in Europa verkauft.

Später kam sein Debütalbum als Scatman John, welches ebenfalls ein großer Erfolg wurde und sich millionenfach verkaufte. Er startete eine Tour durch Europa und Asien. Bei einem Interview für sein Album sprach Larkin so flüssig, dass er von einem Journalisten gefragt wurde, ob er das Stottern nur erfunden habe, um seine Karriere zu fördern. Larkin war schockiert, und zum ersten Mal schämte er sich mehr für das flüssige Reden als für das Stottern.

Nach dem Album Scatman’s World

1996 erschien das zweite Album von Scatman John, Everybody Jam!. Während das Album hierzulande ein durchschnittlicher Erfolg war, war es in Japan wesentlich erfolgreicher als anderswo auf der Welt. Er wurde so berühmt, dass japanische Spielzeugläden Puppen von ihm verkauften und sein Gesicht auf Telefonkarten und Coca-Cola-Dosen zu sehen war. Die japanische Version von Everybody Jam! enthielt dazu fünf Bonustracks, mit der Hitsingle Su Su Su Super Kirei und Pripri Scat, die von japanischen Firmen zu Werbezwecken wie Kosmetik genutzt wurden. Sogar die Ultraman-Kultwelle versuchte vom Erfolg einen Teil abzubekommen, dazu wurde eine Single namens Scatultraman veröffentlicht; das Cover zeigte Ultraman mit Hut und Oberlippenbart, die Erkennungszeichen von Scatman John.

Letzte Jahre

1999 erschien sein drittes und letztes Album, Take Your Time. Trotz gesundheitlicher Probleme arbeitete er an dem Album weiter. Später wurde bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert und eine intensive Behandlung der Krankheit begonnen. Er starb zu Hause in Los Angeles am 3. Dezember 1999.

Diskografie

Alben

Quelle: [12]
  • 2002: The Best Of Scatman John (nur in Japan veröffentlicht)[6]

Singles

Ausführliche Single-Diskografie[6]
Jahr Titel Anmerkungen
1995 Scatman (Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop) u.a. Platz 1 in Österreich, Irland, Frankreich, Belgien, Norwegen und der Schweiz[13]
Gold in der Schweiz[14]
1995 Scat Paradise nur in Japan veröffentlicht
1995 Scatman’s World u.a. Platz 1 in Deutschland, Frankreich, Belgien und Irland[15]
Gold in der Schweiz[14]
1995 Song Of Scatland nur in Deutschland, Dänemark und Frankreich veröffentlicht
1996 Everybody Jam!
1996 Pripri Scat nur in Japan veröffentlicht
1996 Su Su Su Super Kirei nur in Japan veröffentlicht
1997 Let It Go nicht in Deutschland veröffentlicht
1998 Scatmambo (Patricia) nur in Deutschland veröffentlicht
1999 Take Your Time nur in Deutschland und Dänemark veröffentlicht
2009 Scatman Mark ’Oh feat. Scatman John, nur in Deutschland und Österreich veröffentlicht

Auszeichnungen (Auswahl)

Scatman John bekam weltweit einige Auszeichnungen für seine Arbeit, unter anderem in Italien, Frankreich, Polen und Hongkong.[16] In der Schweiz gewann er zwei goldene Schallplatten für seine Singles Scatman (Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop) und Scatman’s World.[14] In Japan erhielt er die Auszeichnung Bester neuer Künstler international des Jahres, in Deutschland wurde 1996 ein Echo für Scatman (Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop) als Beste Single national/international an ihn vergeben.[16]

Einzelnachweise

  1. Billboard.com: Scatman (Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop) – Scatman John. Chartplatzierungen in allen Billboard-Charts, abgerufen am 2. April 2010 (englisch).
  2. Musicline.de: Chartverfolgung – Scatman John – Everybody Jam! (Single). Abgerufen am 2. April 2010.
  3. Diskografie und Österreichische Chartplatzierungen
  4. Diskografie und Schweizer Chartplatzierungen
  5. UK-Chartplatzierungen
  6. a b c d e Discogs: Scatman John Discography at Discogs. Abgerufen am 4. April 2010 (englisch).
  7. Spiegel Online: Scatman John – Mit 57 Jahren an Krebs gestorben. 6. Dezember 1999, abgerufen am 1. April 2010.
  8. a b c Rhein-Zeitung: Scatman John ist gestorben. 6. Dezember 1999, abgerufen am 1. April 2010.
  9. Ellie Weinert: Scatman John To Show U.S. His ‘World’. In: Nielsen Business Media, Inc (Hrsg.): Billboard Magazine. Jg. 107, Nr. 32, 12. August 1995, ISSN 0006-2510, S. 37.
  10. Vergleiche der Ortschaften (aus angegeben Quellen) mit Google Maps
  11. a b c Konrad Schäfers, Jutta vom Hofe, Claudia Mende, Erhard Hennen: Interview mit Scatman John. Planet Interview, November 1995, abgerufen am 3. April 2010.
  12. discographien.de: Discographie: Alle Alben von Scatman John. Abgerufen am 3. April 2010.
  13. hitparade.ch: Scatman John – Scatman (Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop) (Song). Abgerufen am 4. April 2010.
  14. a b c hitparade.ch: Edelmetallauszeichnungen in der Schweiz für Scatman John. Abgerufen am 4. April 2010.
  15. hitparade.ch: Scatman John – Scatman’s World (Song). Abgerufen am 4. April 2010.
  16. a b Minnesota State University, Mankato: Remembering Scatman John Larkin. Abgerufen am 4. April 2010 (englisch).

Weblinks


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