Save the Children

Save the Children
Save the Children

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Gründer Eglantyne Jebb; Dorothy Buxton
Gegründet 1919
Typ NGO
Sitz London, England
Arbeitsgebiet weltweit
Schwerpunkt Kinderrechtsorganisation
Ziel Eine Welt, in der jedem Kind das Recht zu leben,

sich zu entwickeln, Schutz und Teilhabe zukommt.

Website savethechildren.net

Save the Children ist laut Selbstdarstellung die weltweit größte unabhängige Kinderhilfsorganisation. Die Nichtregierungsorganisation ist weder konfessionell noch politisch gebunden und setzt sich für die Rechte und den Schutz von Kindern ein. Sie ist Mitglied der European NGO Alliance for Child Safety Online.

Inhaltsverzeichnis

Arbeit

28 Mitgliedsorganisationen bilden die International Save the Children Alliance, deren Sekretariat in London sitzt und die die Arbeit der nationalen Organisationen koordiniert. In 120 Ländern führt Save the Children Projekte durch, die Kindern, ihren Familien und ihrem Umfeld zugute kommen. Der Schwerpunkte der Arbeit liegen in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie Gesundheit und Überleben. Außerdem hilft die Organisation Kindern und ihren Familien in Katastrophensituationen.

Save the Children hat Beraterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) der Vereinten Nationen und unterstützt die Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen (ICBL), die 1997 den Friedensnobelpreis erhalten hat.

Die Spendeneinnahmen der International Save the Children Alliance beliefen sich 2008 auf 1,275 Mrd. US$[1]. Save the Children Deutschland erhielt 2008 ca. 1,8 Mio. Euro [2] an Spendengeldern.

Geschichte

1919 gründete die englische Lehrerin und Krankenschwester Eglantyne Jebb zusammen mit ihrer Schwester Dorothy Buxton den „Save the Children Fund“ in London. Am 19. Mai 1919 gaben sie in einer Veranstaltung in der Royal Albert Hall die Gründung der Organisation bekannt. Die beiden Schwestern sammelten vor allem Spenden, um Kindern in Deutschland und Österreich zu helfen, die unter den Folgen des Ersten Weltkrieges litten. Auch während des Kriegs zwischen Griechenland und Türkei 1919–1922 und der Hungersnot in Russland 1921 sammelte Eglantyne Jebb Sach- und Geldspenden für notleidende Kinder. Die Arbeit von Save the Children verlagerte sich bereits Mitte der 1920er von der Not- und Katastrophenhilfe auf dauerhaft angelegte und nachhaltige Hilfe.

Ziel der Organisationsgründung 1919 war der Aufbau eines weltweiten Netzwerkes, um die Rechte von Kindern durchzusetzen. 1923 formulierte Jebb deshalb erstmalig die Rechte der Kinder. Sie wollte Bedingungen schaffen, die es jedem Kind ermöglichen, frei von Armut, Hunger und Gewalt aufzuwachsen. Die von ihr verfassten Grundsätze wurden 1924 vom Völkerbund als „Genfer Erklärung“ verabschiedet. Außerdem dienten sie als Grundlage für die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen, die 1989 von der Generalversammlung verabschiedet und zwei Jahre später auch von der Regierung der Bundesrepublik Deutschland ratifiziert wurde.

Save the Children Deutschland e.V.

Von 1919 bis 1960 war Save the Children als Hilfsorganisation in Deutschland aktiv. Da es in Deutschland in den 1920er-Jahren an wichtigen Dingen wie Kohle und Kleidung fehlte, führte Save the Children Patenschaften für arme Kinder ein. In Berlin wurden Waisenhäuser und Schulen unterstützt, Speisungen in den „Cacao-Stuben“ durchgeführt und Essensrationen und Sachspenden verteilt.

Bis in die 1950er-Jahre unterstützte Save the Children Kinder in Deutschland mit Sach- und Kleiderspenden. In den frühen 1960er-Jahren zog sich die Organisation aus dem wieder erstarkenden Deutschland zurück.

Seit Ende 2004 ist Save the Children als gemeinnütziger Verein und Mitglied der International Save the Children Alliance mit einem Büro in Berlin vertreten.

Save the Children Deutschland sammelt Spenden, um Projekte in den Ländern zu unterstützen, in denen die Not am größten ist. Der Schwerpunkt der Organisation in Deutschland liegt in Ägypten, Albanien, Angola, Äthiopien, Bangladesh, Brasilien, Bhutan, China, Elfenbeinküste, El Salvador, Guatemala, Indien, Indonesien, Kambodscha, Kirgisistan, Mosambik, Myanmar, Nepal, Pakistan, Peru, Rumänien, Russland, Tansania und Vietnam. Seit 2008 unterstützt Save the Children wieder einzelne Projekte in Deutschland.

Im Jahr 2009 initiierte Save the Children die internationale Kampagne „EVERY ONE“, mit der die Organisation auf die hohe Kindersterblichkeit in vielen Entwicklungsländern aufmerksam machen will. Ein großer Teil dieser Kinder sterbe der Organisation zufolge an Krankheiten, die heilbar und mit einfachen, kostengünstigen medizinischen Mitteln zu verhindern sind. In Deutschland unterstützen unter anderem der Schauspieler Christian Berkel und die Schwimmerin Britta Steffen die Aktion.

Vorstandsvorsitzender von Save the Children Deutschland ist Bernhard Steinkühler. Weitere Vorstandsmitglieder sind Britt Samuelson, Anne Volk, Thomas Heilmann und Martin Koehler.[3] Die Geschäftsführung der Organisation in Deutschland wird durch Kathrin Wieland wahrgenommen.[4]

Save the Children Schweiz

Seit 2006 ist Save the Children in der Schweiz mit einem Büro in Zürich vertreten. Save the Children Schweiz sammelt Spenden, die Schwerpunkte der Organisation liegen in Äthiopien, Brasilien, Côte d'Ivoire, Indonesien, Naher Osten (Israel, Libanon, Palästina), Sudan (Darfur).

Ziele

Die Kinderrechtskonvention bildet die Grundlage für das Engagement von Save the Children. Hinter der Arbeit der Organisation steht die Überzeugung, dass Kinder als Mitglieder der Gesellschaft besonderen Schutz brauchen. Hilfe zur Selbsthilfe ist ein wichtiger Grundsatz, den Save the Children verfolgt, um das Leben der Kinder langfristig und nachhaltig zu verbessern. Dies beinhaltet sowohl sofortige Hilfe in akuten Notsituationen als auch nachhaltig und langfristig angelegte Programme, in denen Kinder aktiv mitwirken. Dabei spielt die Zusammenarbeit mit Organisationen und Institutionen vor Ort eine wichtige Rolle.

Aufgabenfelder und Arbeitsbeispiele

Save the Children setzt sich dafür ein, dass die Rechte von Kindern weltweit durchgesetzt werden. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen vor allem in den Bereichen Schule und Bildung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt, Überleben und Gesundheit. Außerdem hilft die Organisation Kindern und ihren Familien in Katastrophensituationen.

In den Tsunami-Gebieten Südostasiens hat Save the Children 2005 Nothilfe geleistet und dort unter anderem Notunterkünfte gebaut, Kinder mit ihren Familien wieder zusammengeführt und Medikamente und Nahrungsmittel verteilt. Auch in den von Dürre betroffenen afrikanischen Ländern wie Kenia und Äthiopien unterstützt die Organisation Mütter und Kinder mit Nahrungsmitteln und Medikamenten. Nach dem Erdbeben vor Java Juli 2006 hat sich Save the Children für eine schnelle Wiederaufnahme des Schulbetriebs eingesetzt.

Neben der Katastrophenhilfe unterstützt Save the Children Hilfsprogramme, die das Leben der Kinder langfristig und nachhaltig verbessern. Die Organisation betreibt z.B. Aids-Aufklärung und -Prävention und kümmert sich um Aids-Waisen. Für arbeitende Kinder werden Schulen eingerichtet, ebenso gehört die Integration behinderter Kinder zu den Aufgaben. Seit 1999 gibt Save the Children jährlich den „Bericht zur Situation der Mütter in der Welt“ heraus. Der Bericht zeigt auf, in welchem Land Mütter am schlechtesten und in welchem sie am besten leben.

2006 startete Save the Children in 43 Ländern die Bildungskampagne „Zukunft? Schreiben! Schule für Kinder in Kriegsgebieten“. Mit dieser Kampagne will Save the Children seinen Beitrag zum Erreichen des zweiten Millenniums-Entwicklungsziels „Bildung für Alle“ leisten. Bis 2010 wird die Organisation deshalb 3 Millionen Kinder in Konfliktländern einschulen und für weitere 5 Millionen Kinder die Grundschulbildung qualitativ verbessern.

Mit der Kampagne „Eine Mütze voll Leben“ setzt sich Save the Children verstärkt gegen die hohe Säuglingssterblichkeit in Entwicklungsländern ein. International konnte die Organisation so bereits Hunderttausende selbstgestrickte Babymützen sammeln und an Neugeborene in ihren Projekten verteilen. Neben Deutschland fand die Kampagne bereits in den USA, Großbritannien und Korea statt.

Literatur

  • Clare Mulley: The Woman Who Saved the Children. Oneworld Publications, Oxford 2009, ISBN 1-85168-657-6.
  • Francesca M. Wilson: Rebel Daughter of a Country House: Life of Eglantyne Jebb. Allen & Unwin, London 1967.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.savethechildren.net/alliance/resources/reports/annual_review_2008.pdf
  2. http://www.savethechildren.de/fileadmin/Dokumente_Download/Downloadbereich/Jahresbericht_2008.pdf
  3. http://www.savethechildren.de/wer-wir-sind/vorstand/
  4. http://www.savethechildren.de/wer-wir-sind/geschaeftsfuehrung/

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