Sauen

Sauen
Sauen
Koordinaten: 52° 16′ N, 14° 13′ O52.26166666666714.21527777777865Koordinaten: 52° 15′ 42″ N, 14° 12′ 55″ O
Höhe: 65 m
Eingemeindung: 31. Dez. 2001
Postleitzahl: 15848

Sauen ist ein aus 35 Wohnhäusern bestehendes Straßenangerdorf im Osten von Brandenburg in der Gemeinde Rietz-Neuendorf mit 100 Einwohnern (2009)[1]. Die künstlerischen Hochschulen Berlins (Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Universität der Künste Berlin, Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin, Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin) betreiben im Ort gemeinsam eine Begegnungsstätte, in der seit 1981 Seminare abgehalten werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus 1346. Urnenfunde belegen aber eine Besiedlung bereits in der Bronzezeit. 1912 bis zu seinem Tod 1949 lebte der Chirurg August Bier, Erfinder der Lumbalanästhesie, in Sauen. Bier begann in seiner Zeit hier, den Kiefernwald auf märkischen Sandboden zu einem Mischwald umzugestalten, was von den damaligen Forstleuten mit Unverständnis betrachtet wurde. Die zahlreichen unter Denkmalschutz stehenden Alleen in der Dorfperipherie sind darauf zurückzuführen. Diese Forschungen wurden von seinem Sohn fortgeführt und seit 1992 hat die "Stiftung August Bier für Ökologie und Medizin" ihren Sitz in Sauen.

Am 31. Dezember 2001 wurde der Ort in die neue Gemeinde Rietz-Neuendorf eingegliedert.[2]

Name

Der Name des Ortes stammt vom Wendischen Sawen oder Suwen ab, was Eulenhorst oder Eulenbusch bedeutet[3]. Eine andere Deutung bezieht sich auf das Wort "sowa" für Eule[4].

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Orientierung im Dorf

Försterei Sauen
  • Ein zentraler Ort im Dorf ist der klassizistisch-spätbarocke[1] Gutshof Sauen.
  • Die Kirche des Dorfes wurde 1895 durch einen Blitzeinschlag vollständig zerstört, aber gleich darauf 1896/97 wieder aufgebaut. Sie besitzt eine Sauer-Orgel. Unterhalb der Kirche befindet sich der historische Gottesacker Sauens mit Gruftanlagen. Diese sind heute jedoch nicht mehr zugänglich.
  • Es gibt ein Gemeindehaus in dem auch die Freiwillige Feuerwehr ihren Sitz hat. Bis 1955 wurde dieses Gebäude als Schule genutzt.
  • Der landwirtschaftliche Betrieb ist mit sieben Mitarbeitern und drei Auszubildenden der größte Arbeitgeber im Dorf.
  • Am Pappelmuttergarten sind über 100 verschieden Laubbaumarten zu sehen

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Zweimal im Jahr findet in einer Scheune des Dorfes ein Opernabend statt. Die umgebaute Scheune bietet Platz für 300 Gäste und ist meist gut gefüllt. Vorgetragen werden die Stücke von Studenten aus Deutschland, Tschechien, Polen, der Ukraine und auch China im Rahmen von Oper Oder-Spree.
  • Alle sechs Wochen ist die Kirche für Gottesdienste geöffnet.
  • Darüber hinaus finden im Gutshof Sauen regelmäßig Seminare der Kunsthochschulen Berlins statt, zu denen seit einiger Zeit regelmäßig auch die Bewohner des Dorfes eingeladen sind.

Kunst in Sauen

Neben zahlreichen Kunstaktionen ist die Auftaktveranstaltung im Wintersemester der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Initiator regelmäßig stattfindender künstlerischer Dialoge.

Weblinks

 Commons: Sauen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Informationstafel im Gutshof Sauen
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  3. Journal. in: Märkische Oderzeitung. MOZ-Wochenend-Magazin. 5./6. August 2006, S.1.
  4. Märkische Oderzeitung. 15. Juli 2009, S.12.

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