Sarpsborg

Sarpsborg
Wappen Karte
Wappen der Kommune Sarpsborg
Sarpsborg (Norwegen)
Sarpsborg
Sarpsborg
Basisdaten
Kommunennummer: 0105 (auf Statistik Norwegen)
Provinz (fylke): Østfold
Verwaltungssitz: Sarpsborg
Koordinaten: 59° 17′ N, 11° 12′ O59.29055555555611.202777777778Koordinaten: 59° 17′ N, 11° 12′ O
Fläche: 406 km²
Einwohner:

52.841 (1. Jan. 2011)[1]

Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner je km²
Sprachform: Bokmål
Webpräsenz:
Politik
Bürgermeister: Jan O. Engsmyr (Ap) (1995)
Lage in der Provinz Østfold
Lage der Kommune in der Provinz Østfold
Denkmal für Olav den Heiligen Sarpsborg
Fußgängerzone Sarpsborg

Sarpsborg?/i ist eine Stadt und Kommune im Südosten Norwegens, in der Provinz (Fylke) Østfold. Sie grenzt im Norden an Våler und Skiptvet, im Osten an Rakkestad und Halden und im Westen an Fredrikstad und Råde. 1992 wurde Sarpsborg mit den heutigen Ortsteilen Tune, Varteig und Skjeberg vereint. Ein Wahrzeichen der Stadt ist der Wasserfall Sarpsfossen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits vor 3500 Jahren gab es hier erste Siedlungen mit Tierhaltung und Landwirtschaft. Davon zeugen viele bis heute erhaltene Felszeichnungen und Grabstätten. Im Gebiet um Sarpsborg befinden sich die meisten in Norwegen registrierten Felszeichnungen aus der Stein- und Bronzezeit. Viele dieser vorgeschichtlichen Zeugnisse sind entlang der Altertumsstrasse (Oldtidsveien) zwischen Sarpsborg und Fredrikstad zu sehen. Eine der größten Einzelzeichnungen ist das Bjørnstadschiff im Ortsteil Skjeberg mit einer Fläche von 4 mal 1,5 Meter. Das Solbergfelt enthält auf 3 Felsflächen insgesamt 100 Zeichnungen von Schiffen, Wagen, Sonnenrädern und Fruchtbarkeitssymbolen. In Hornnes im Ortsteil Skjeberg befinden sich Felszeichnungen von 21 Schiffen mit Ruderern sowie eines der größten runden Geröllgräber aus der Bronzezeit. Zu einer der größten Fundstellen gehört das Opstadfelt mit 150 Grabstellen, Bautasteinen und Steinwällen, wo in der Zeit vor der Geburt Christi bis weit in die Wikingerzeit Bestattungen durchgeführt wurden. Im Zentrum von Sarpsborg, im Kulåspark gibt es 40 große und kleine Grabhügel aus dieser Zeit. Sarpsborg ist Norwegens drittälteste Stadt. Sie wurde 1016 mit dem Namen „Borg“ von Olav dem Heiligen gegründet. Borg war von der Gründung bis zum Tod Olavs 1030 Norwegens Hauptstadt. Der jetzige Name wird seit dem 12. Jahrhundert verwendet. Während des Dreikronenkrieges (1563-1570) brannten schwedische Truppen 1567 die Stadt nieder. Die Einwohner zogen entlang des Flusses Glomma und gründeten 1569 die Stadt Fredriksstad nach dem damaligen König Fredrik II. Später wurde die Genitivform aus dem Namen entfernt und die Stadt bekam den noch heute gültigen Namen Fredrikstad. Zu dieser Zeit war der Ort Gleng alles, was von Sarpsborg übrig geblieben war. Die Reste der Stadt wurden 1702 durch einen Erdrutsch vernichtet. Ab 1837 war Sarpsborg ein Teil von „Tune herred“, aber 1839 wurde Sarpsborg ausgegliedert und die neue Stadt, die sich nach und nach auf dem alten Platz entwickelt hatte, erhielt den Stadtstatus. Zum Zeitpunkt der Neugründung der Stadt waren der Betrieb von Sägemühlen und der Handel mit Bauholz bestimmend für ihre Wirtschaft. Ein Wendepunkt war 1878, als die Eisenbahnbrücke über den Wasserfall Sarpsfossen gebaut wurde. Mit der Gründung der Aktiengesellschaft Hafslund 1898 wurde der Wasserfall zur industriellen Energieerzeugung genutzt und trug wesentlich zur Entwicklung der Papier- und Zelluloseindustrie bei.

Wirtschaft

Der größte Industriebetrieb Sarpsborgs ist Borregaard.Er wurde Ende des 18. Jahrhunderts gegründet und war ursprünglich hauptsächlich ein Papier- und Zellulosebetrieb. Heute ist er eine international tätige Firma, die neben der Holzverarbeitung moderne Chemikalien für Industrieprozesse, die Lebensmittel- und Arzneimittelindustrie sowie die Fischerei und Landwirtschaft herstellt. Borregaard gehört zum Orkla-Konzern, der seinen Hauptsitz in Sarpsborg hat. Die Stadt ist traditioneller Standort der Brauereiindustrie. 1855 wurde die erste Brauerei gegründet, aus der die spätere Borg Brauerei hervorging. 1998 entstand aus den Brauereien Borg und Hansa die heutige Hansa Borg Brauerei, die zur zweitgrößten Brauereigruppe Norwegens gehört.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Hafslund Hovedgård in Sarpsborg

Jährlich finden im Juli/August die Olav-Tage (Olavsdagene) statt, ein Kulturfestival mit Konzerten, Theateraufführungen, Ausstellungen und Volksfesten, die an die Wikingertraditionen erinnern. Tradition hat auch das Gleng Musikfestival mit Jazz-, Rock- und Popkonzerten, für die der Kulåspark der Hauptveranstaltungsort ist. Hervorzuhebende Sehenswürdigkeiten Sarpsborgs sind:

  • Hafslund Hovedgård (Herrenhof) aus dem 17./ 18. Jahrhundert, der am Wasserfall Sarpsfossen liegt. Zum Herrenhof gehört ein Englischer Garten und ein Kornspeicher aus dem 19. Jahrhundert, der heute als Kunstgalerie dient.
  • Borgarsyssel Museum in der Altstadt von Sarpsborg, in dem das Regionalmuseum von Østfold und das Stadtmuseum von Sarpsborg vereint sind. Hier stand vor etwa 1000 Jahren die Burg von Olav dem Heiligen. Auf dem Gelände befinden sich mit den Ruinen der Nikolauskirche Reste aus der Gründerzeit Sarpsborgs. Das Museum zeigt Gegenstände aus den Anfängen der Besiedlung, alte Bauernhäuser aus Østfold, einen früheren Amtsmannhof sowie das alte Gasthaus von Gleng.
  • Soli Brug im Ortsteil Varteig ist ein ehemaliges Sägewerk.In den restaurierten Gebäuden finden jetzt Kunst -und Verkaufsausstellungen mit Gemälden, Grafiken und Keramikerzeugnissen statt.
  • Storedal Kultursenter im Ortsteil Skjeberg ist ein besonderer Park, in dem Sehbehinderte und Sehende Kultur erleben sollen. Im Mittelpunkt steht die 20 Meter hohe Skulptur "Ode an das Licht", die die Besucher mit wechselnder elektronischer Musik entsprechend den jeweiligen Lichtverhältnissen begleitet. Der Park wurde zur Erinnerung an den norwegischen König Magnus Sigurdsson, (der Blinde), errichtet, der 1117 auf dem Hof Storedal geboren wurde.
  • Kulåspark im Zentrum von Sarpsborg ist die grüne Lunge der Stadt mit 40 Grabhügeln aus der Zeit um 200 bis 300 nach Christi. Auf der Freilichtbühne finden im Sommer zahlreiche Konzerte statt.
  • Eidet Tømmertunnel (Floßtunnel) wurde von 1906 bis 1908 durch den Berg angelegt, um das Holz leichter zwischen dem Isnesfjord und dem See Visterflo flößen zu können. Der Tunnel hat eine Länge von 3170 Meter und einen Höhenunterschied von 21 Meter. Heute ist er ein Denkmal der Wasserbaukunst.

In der Sarpsborger Kommune liegen 13 Kirchen. Die bekanntesten sind

  • Die Stadtkirche von Sarpsborg, die 1862 im neugotischen Stil erbaut wurde.
  • Die Kirche von Skjeberg ist eine Steinkirche aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, die im romanischen Stil erbaut wurde. Sie besitzt ein gotisches Eingangsportal und an den Kirchenmauern vier in Granit gemeißelte Häupter.
  • Die Kirche von Ingedal ist eine Steinkirche aus der Zeit um 1250.
  • Die Kirche von Varteig ist eine hölzerne Kreuzkirche aus dem Jahr 1859.
  • Die Kirche von Hafslund ist eine rechteckige Kreuzkirche von 1891.

Sport

Sarpsborg verfügt im Fußball, Eishockey und Hallenhockey über Sportklubs, die zur Spitze Norwegens zählen. Dazu gehören

  • Sarpsborg 08 Fotballforening, Fußballklub, seit 2010 in der 1. norwegischen Liga
  • Sparta Warriors, Eishockeyklub in der 1. norwegischen Liga
  • Greåker Innenbandyklub, sechsfacher norwegischer Meister im Hallenhockey
  • Sarpsborg Innenbandyklub, zweifacher norwegischer Meister im Hallenhockey

Sarpsborg ist eine Golfstadt und hat den ältesten Golfplatz Norwegens. Gegenwärtig verfügt Sarpsborg über 3 Golfplätze mit 9 beziehungsweise 18 Löchern sowie mit dem Østfold Golfcenter die größte Golfhalle Norwegens.

Partnerstädte

Sarpsborg pflegt Städtepartnerschaften mit
den nordischen Städten

sowie mit

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • "SarpsborgGuide 2010", Herausgeber: Visit Sarpsborg, www.visitsarpsborg.no
  • "Sarpsborg 2008", Herausgeber: Visit Sarpsborg, www.visitsarpsborg.no

Weblinks

 Commons: Sarpsborg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistics Norway – Berekna folkemengd 1. januar 2011 og berekna folketilvekst i 2010. Fylke og kommunar

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