Saros (Fluss)

Saros (Fluss)

Der Seyhan ist der wichtigste Fluss im Süden der Türkei, der in das Mittelmeer mündet.

Ursprung, Verlauf und Nutzung

Der etwa 560 Kilometer lange Seyhan besteht aus zwei Hauptarmen: dem kürzeren Göksu, welcher im Tahtali-Gebirge (Provinz Kayseri, Kreis Pinarbasi) entspringt und dem längeren Zamanti, welcher im mittleren Tarsusgebirge im Norden des Tahtali-Gebirges im Süden der Provinz Sivas, im Provinzkreis Altinyayla, in der 1500 Meter hohen Uzunyayla-Hochebene entspringt. Er fließt durch die Provinzen Kayseri und Adana, wo er etwa 20 Kilometer südlich der antiken Stadt Tarsus in das Mittelmeer mündet.

Die Wassermenge des Flusses schwankt im Jahresverlauf sehr stark. Der Seyhan kann im Winter und Frühling sintflutartig ganze Landstriche überschwemmen, aber auch im Sommer große Gebiete vertrocknen lassen. Um dieses Problem von zu viel Wasser in kühleren und zu wenig Wasser in trockeneren Jahreszeiten im Griff zu bekommen, wurden mehrere Stauseen am Seyhan gebaut.

Der Fluss fließt mitten durch die Großstadt Adana und unterteilt sie in die Bezirke Seyhan und Yüregir. Außerdem ist der Fluss Wasserlieferant für die fruchtbare Çukurova-Tiefebene (Seyhan-Ceyhan-Flussdelta) im Süden der Türkei. Das Wasser von Seyhan und Ceyhan ist für die Çukurova-Tiefebene sehr wichtig, da sich dort neben den Anbaugebieten zahlreicher Agrarprodukte auch das wasserintensive, wichtigste Baumwollanbaugebiet der Türkei befindet.

Politische und aussenwirtschaftliche Bedeutung

Seit 1986 und verstärkt in den neunziger Jahren gab es Gespräche zwischen der Türkei und Israel sowie Saudi-Arabien und Jordanien über ein Projekt, das Wasser vom Seyhan und Ceyhan aus dem Çukurova-Delta in die jeweiligen Länder mit Pipelines durch das Mittelmeer umzuleiten oder mit Tankern zu transportieren. Dadurch sollte die Wasserknappheit vor allem von Israel und Jordanien gelöst werden.

Der Name des Projekts sollte „Friedenswasser“ (türkisch: Barış Suyu) lauten. Die Idee wurde nicht verwirklicht, einerseits weil der von der Türkei verlangte Preis von 0,80-1,00 US$ pro des „Friedenswassers“ für die Länder zu hoch war und andererseits die Machbarkeit des Projekts bezweifelt wurde. Saudi-Arabien war beispielsweise der Meinung, Wasser aus energieintensiven Meerwasserentsalzungsanlagen sei preiswerter als das türkische „Friedenswasser“. Auch politische Hindernisse ließen das Projekt im Sande verlaufen. Seit Anfang 2006 gab es wieder Gespräche – in erster Linie mit Israel –, um das „Projekt Friedenswasser“ wieder aufzunehmen.

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