Sapropel

Sapropel

Sapropel oder Faulschlamm (altgriechisch σαπρός sapros „faul“, „verfault“) entsteht unter natürlichen Bedingungen in nährstoffreichen Gewässern und Sümpfen, wenn organisches Material bei Abwesenheit von Sauerstoff biochemisch umgewandelt wird. Es bilden sich feinkörnige Massen, die durch aus H2S entstandene Metallsulfide grau bis tiefschwarz gefärbt sind. Faulschlämme können sich verfestigen und so ein Gestein bilden, den Sapropelit, das aufgrund des relativ geringen Anteils organischen Materials zu den Akaustobiolithen, den nicht-brennbaren organogenen Sedimentgesteinen (Biolithen), zählt.

Beispiele

Ein Beispiel ist die durch ihren Reichtum an außergewöhnlich gut erhaltenen Fossilien aus dem Eozän weltbekannte Grube Messel in der Nähe von Darmstadt. Der Mangel an gelöstem Sauerstoff am Gewässergrund und fehlende Strömung sorgten dafür, dass die Körper toter Tiere während der Einbettung in das Sediment nicht durch die Wühltätigkeit der Bodenbewohner (Benthos) in ihrer Einbettungsposition gestört wurden.

Bei einer schlechten Durchmischung und eingeschränktem Austausch des Bodenwassers, wie es bei weitgehend isolierten Sedimentbecken vorkommen kann, entsteht ein sauerstofffreies und reduzierendes Milieu. Auch hier bildet sich Faulschlamm, der nach seiner Verfestigung als Schwarzschiefer bezeichnet wird. Solche Bedingungen existieren am Boden des Schwarzen Meeres und in tieferen Bereichen der Ostsee. Für die dunkle Färbung sorgen fein verteilter Kohlenstoff und Eisensulfide, vor allem Pyrit. Zudem können die Schwarzschiefer mit wertvollen Metallen, beispielsweise Kupfer, Uran und Vanadium, angereichert sein.

Beispiele für bedeutende Vorkommen von Schwarzschiefer sind die erzreichen mitteleuropäischen Kupferschiefer des Oberperms, die devonischen Schwarzschiefer der deutschen Mittelgebirge (Dachschiefer der Eifel) und der für seine einzigartigen Fossilien bekannte Posidonienschiefer aus dem deutschen Unterjura.

Sapropelkohle

Wenn organisches Material weitgehend frei von anorganischem Gesteinsmaterial bleibt, wird es unter entsprechenden Bedingungen zu Kohle. Sapropel- bzw. Faulschlammkohle entsteht im Randbereich einer Humuskohle, wo die Bildungbedingungen nicht mehr optimal sind und daher der Inkohlungsgrad gering ist. Aus diesem Grund sind die ursprünglichen Bestandteile gut zu erkennen. Besteht die Sapropelkohle aus Pflanzensporen, wird sie als Cannelkohle (auch Kannel- oder Kännelkohle) bezeichnet, dominiert der Algenanteil, spricht man von Bogheadkohle. Durch ihren Gehalt an flüchtigen bituminösen Anteilen ist Sapropelkohle leicht entzündlich und wird darum zu den Kaustobiolithen, den brennbaren organischen Sedimentgesteinen (Biolithen) gezählt.

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