Sankt Pantaleon

Sankt Pantaleon
Sankt Pantaleon
Wappen von Sankt Pantaleon
Sankt Pantaleon (Österreich)
Sankt Pantaleon
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Braunau am Inn
Kfz-Kennzeichen: BR
Fläche: 18,33 km²
Koordinaten: 48° 0′ N, 12° 54′ O48.00722222222212.895555555556436Koordinaten: 48° 0′ 26″ N, 12° 53′ 44″ O
Höhe: 436 m ü. A.
Einwohner: 3.086 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 168,36 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5120
Vorwahl: 06277
Gemeindekennziffer: 4 04 37
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
St. Pantaleon 54
5120 Sankt Pantaleon
Website: www.stpantaleon.at
Politik
Bürgermeister: Valentin David (ÖVP)
Gemeinderat: (2009)
(25 Mitglieder)
11 SPÖ, 10 ÖVP, 4 OGL
Lage der Gemeinde Sankt Pantaleon im Bezirk Braunau am Inn
Altheim Aspach Auerbach Braunau am Inn Burgkirchen Eggelsberg Feldkirchen bei Mattighofen Franking Geretsberg Gilgenberg am Weilhart Haigermoos Handenberg Helpfau-Uttendorf Hochburg-Ach Höhnhart Jeging Kirchberg bei Mattighofen Lengau Lochen Maria Schmolln Mattighofen Mauerkirchen Mining Moosbach Moosdorf Munderfing Neukirchen an der Enknach Ostermiething Palting Perwang am Grabensee Pfaffstätt Pischelsdorf am Engelbach Polling im Innkreis Roßbach Sankt Georgen am Fillmannsbach Sankt Johann am Walde Sankt Pantaleon Sankt Peter am Hart Sankt Radegund Sankt Veit im Innkreis Schalchen Schwand im Innkreis Tarsdorf Treubach Überackern Weng im Innkreis OberösterreichLage der Gemeinde Sankt Pantaleon im Bezirk Braunau am Inn (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

St. Pantaleon (in der lokalen Mundart Pontigo) ist eine Gemeinde im oberösterreichischen Innviertel, im Gerichtsbezirk Mattighofen, Bezirk Braunau am Inn, mit 3086 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

St. Pantaleon liegt auf 436 m ü. A. im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,5 km, von West nach Ost 5,7 km. Die Gesamtfläche beträgt 18,2 km². 23,6 % der Fläche sind bewaldet, 63,7 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Der kleine, aber durch seine Lage in einer bewaldeten Senke sehr schön gelegene Höllerersee ist beliebt bei Badefreunden, Fischern und Eisläufern.

Offizielle Ortschaften der Gemeinde sind: Hollersbach, Kirchberg, Laubenbach, Loidersdorf, Mühlach, Pirach, Reith, Riedersbach, Roidham, St. Pantaleon, Seeleiten, Steinwag, Stockham, Trimmelkam und Wildshut

Des Weiteren gibt es Siedlungen mit eigenen Bezeichnungen die einer oder zwei Ortschaften zugerechnet werden, wie Eiferding, Esterloh, Söllham, Bichling und Vorderberger Siedlung.

Wappen

Die offizielle Beschreibung des Gemeindewappens lautet: „Geteilt; oben in Silber ein blauer, rot bewehrter und bezungter, schreitender Löwe, unten in Grün schräggekreuzt ein silberner Hammer und ein silberner Schlegel.“ Die Gemeindefarben sind blau-weiß-grün.

Geschichte

Seit Gründung des Herzogtums Bayern war der Ort bis 1780 bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals „Innbaiern“) zu Österreich.

Während der napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört St. Pantaleon seit 1814 endgültig zu Oberösterreich.

Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau.

Mahnmal bei der Erinnerungsstätte in St. Pantaleon, zum Gedenken an die Opfer des NS-Straflagers in Weyer

Während der NS-Zeit wurde von den Nationalsozialisten im Juli 1940 auf dem damaligen Gemeindegebiet in Weyer (heute der Gemeinde Haigermoos zugehörig) das Arbeitserziehungs- und Zigeuneranhaltelager St. Pantaleon-Weyer eingerichtet, das zunächst bis Januar 1941 als Arbeitserziehungslager betrieben und dann bis Ende 1941 als Zigeuneranhaltelager weitergeführt wurde.[1][2]

Im Jahr 2000 wurde auf einer Gemarkung der Gemeinde St. Pantelon an der Moosach, einem Nebenfluss der Salzach, die Erinnerungsstätte Lager Weyer/Innviertel geschaffen und dort ein Mahnmal errichtet. Die Häftlinge des ehemaligen nationalsozialistischen Straflagers in Weyer waren damals bei der Regulierung der Moosach zwangsweise eingesetzt worden.

Eine Brücke, die in unmittelbarer Nähe zum ersten Lager über die Moosach führt und die St. Pantaleon mit St. Georgen verbindet, wurde 2009 vom Sankt Panteleoner Bürgermeister gemeinsam mit dem Bürgermeister der Nachbargemeinde St. Georgen zur Brücke der Erinnerung erklärt.

Politik

Bürgermeister ist Valentin David (ÖVP), der sich 2009 in der Stichwahl gegen den bisherigen Bürgermeister Herbert Huber durchsetzte.

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 3108 Einwohner, 2001 dann 3062 Einwohner.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

  • Der Schriftsteller Ludwig Laher (* 1955) lebt in St. Pantaleon.
  • Der Sänger Lukas Perman (* 1980) ist als Sohn von Gemeindearzt Ulrich Permanschlager in St. Pantaleon aufgewachsen.
  • Der Künstler Karlheinz Schönswetter (1941–2006) war von 1981 bis 1989 Direktor der Hauptschule St. Pantaleon.

Verkehr

Im Gemeindegebiet liegen fünf Haltestellen der S-Bahn Salzburg (Salzburger Lokalbahn [S11] Bürmoos-Trimmelkam).

Literatur

  • Ludwig Laher: Herzfleischentartung. Roman. Ungekürzte Taschenbuchausgabe. Haymon Verlag, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-85218-808-9.
  • Ludwig Laher: Das Zigeuneranhaltelager Weyer-St. Pantaleon. Zufälliges Zentrum der NS-Aussonderungspolitik im Gau Oberdonau. In: Oberösterreichisches Landesarchiv (OÖLA) (Hrsg.), Florian Freund (Bearb.): Oberösterreich und die „Zigeuner“. Politik gegen eine Minderheit im 19. und 20. Jahrhundert. OÖLA, Linz 2010, ISBN 978-3-900313-97-5 (online).
  • Andreas Maislinger: Ergänzung einer Ortschronik. „Arbeitserziehungslager“ und „Zigeunersammellager“ Weyer. In: Österreich in Geschichte und Literatur. Mit Geographie, Heft 3–4/1988, ISSN 0029-8743.

Weblinks

 Commons: Sankt Pantaleon, Upper Austria – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ludwig Laher: Herzfleischentartung. Roman. Ungekürzte Taschenbuchausgabe. Haymon Verlag, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-85218-808-9.
  2. Ludwig Laher: Das Zigeuneranhaltelager Weyer-St. Pantaleon. Zufälliges Zentrum der NS-Aussonderungspolitik im Gau Oberdonau. In: Oberösterreichisches Landesarchiv (OÖLA) (Hrsg.), Florian Freund (Bearb.): Oberösterreich und die „Zigeuner“. Politik gegen eine Minderheit im 19. und 20. Jahrhundert. OÖLA, Linz 2010, ISBN 978-3-900313-97-5 (online).

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