Sankt David

Sankt David

Der heilige David, (* um 512; † 587, in der walisischen Sprache als Dewi Sant bekannt, war Bischof von Menevia (walisisch "Mynyw", heute St Davids), der später als Heiliger betrachtet wurde und als Schutzpatron von Wales gilt. Er unterscheidet sich von anderen Nationalheiligen, wie Englands Heiliger Georg zum Beispiel, dadurch, dass relativ viel über sein Leben bekannt ist.

David war ein Mitglied der königlichen Familie von Cunedda. Rhygyfarch schreibt, dass David der Sohn des sanctus rex ceredigionis gewesen sei, wobei Sanctus in diesem Fall als Eigenname der Person interpretiert wird, die von den Walisern als Saint Sant verehrt wird, während die tatsächliche Bedeutung heiliger König von Ceredigion ist. Der König von Ceredigion in dieser Zeit war nach der Landestradition Gwyddno Garanhir. Der Titel Garanhir oder Kranichbein bezeichnet bei den Druiden, die ihn verliehen, sicher eine spirituelle Fähigkeit. Als Sohn von König Gwyddno war David Enkel des Königs Ceredig, Neffe des Königs Maelgwn von Gwynedd und ein Bruder des Thronfolgers Elphin, dem Pflegevater und ersten Schirmherrn des Barden Taliesin.

Er wurde bekannt als Lehrer, Prediger und Klostergründer in Britannien und der Bretagne in einer Zeit, als benachbarte Regionen (die erst dreihundert Jahre später zu England vereinigt wurden) noch weitgehend heidnisch waren. Er stieg in einer Diözese auf, saß zwei Synoden vor, pilgerte nach Jerusalem, wo er vom Patriarchen zum Bischof gesalbt wurde, und Rom. Die Kathedrale von St Davids steht heute an dem Platz des Klosters, das er an einem abgelegenen und ungastlichen Ort in Pembrokeshire gründete.

Davids Klosterregel schrieb vor, dass Mönche den Pflug selbst und ohne die Hilfe der Kraft von Tieren zu ziehen hatten; sie durften nur Wasser trinken, nur Brot mit Salz und Kräutern essen; sie sollten den Abend im Gebet verbringen, schreibend und lesend. Kein persönlicher Besitz war erlaubt: selbst zu sagen mein Buch war ein Verstoß. Sein Symbol ebenso wie das Symbol von Wales ist der Lauch.

Das bekannteste Wunder, das mit ihm in Verbindung gebracht wird, soll bei einer Gelegenheit stattgefunden haben, als er inmitten einer großen Menschenmenge predigte. Als die Leute im Hintergrund sich beklagten, dass sie ihn weder sehen noch hören konnten, habe sich der Boden, auf dem er stand, angeblich zu einem kleinen Hügel angehoben, so dass jeder eine gute Sicht hatte. Das Dorf, in dem sich dies ereignet haben soll, heißt heute Llanddewi Brefi. Eine prosaischere Version der Geschichte ist, dass er einfach den Teilnehmern empfohlen habe, auf einen Hügel zu steigen.

Das Dokument, das viel von den überlieferten Erzählungen über David enthält, ist Buchedd Dewi, eine Hagiographie, die von Rhygyfarch im 11. oder 12. Jahrhundert geschrieben wurde. Eines von Rhygyfarchs Zielen mit dieser Schrift war es, mehr Unabhängigkeit für die walisische Kirche zu erreichen, die nach der normannischen Invasion in England 1066 in Gefahr war. Es ist bedeutsam, dass gesagt wird, David habe den Pelagianismus angeklagt, als der Boden, auf dem er stand, sich hob.

Wilhelm von Malmesbury berichtet, David habe Glastonbury besucht, in der Absicht, die Abtei von Glastonbury zu weihen sowie ihr einen Reisealtar einschließlich eines großen Saphirs zu spenden. Er hatte aber eine Vision von Jesus, der gesagt habe, die Kirche sei von ihm selbst vor langer Zeit seiner Mutter gewidmet worden, und es sei nicht schicklich, sie durch menschliche Hand neu zu widmen. Also bevollmächtigte David statt dessen einen Erweiterungsbau, östlich der alten Kirche (der Umfang dieser Erweiterung wurde 1921 von Archäologen verifiziert). Ein Manuskript gibt an, dass ein Saphir-Altar unter den Gütern gewesen sei, die König Heinrich VIII. tausend Jahre später bei der Auflösung der Abtei beschlagnahmt habe. Es gibt nicht nachweisbare Angaben, dass dieser Saphir sich nun unter den Britische Kronjuwelen befinde.

Seine letzten Worte, dem Buchedd Dewi folgend, waren: "Seid standhaft, Brüder, und macht die kleinen Dinge."

Ungleich vielen zeitgenössischen Heiligen, die die Waliser sich selbst gaben, wurde David im Jahr 1120 durch den Papst Calixt II. tatsächlich kanonisiert.

Sein Gedenktag, der Saint David’s Day, ist der 1. März.

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