Sand-Kiefer

Sand-Kiefer
Sand-Kiefer
Sand-Kiefer (Pinus clausa)

Sand-Kiefer (Pinus clausa)

Systematik
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Kiefern (Pinoideae)
Untergattung: Pinus
Art: Sand-Kiefer
Wissenschaftlicher Name
Pinus clausa
(Chapm. ex Engelm.) Vasey ex Sarg.

Die Sand-Kiefer (Pinus clausa) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern (Pinus). Sie ist in Nordamerika heimisch.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Samen

Habitus

Die Sand-Kiefer wächst je nach Standort als Strauch oder als breitkroniger Baum und erreicht Wuchshöhen von 23 bis 26 Metern, in seltenen Fällen bis zu 31,4 Meter. Der Brusthöhendurchmesser liegt zwischen 51 und 66 Zentimetern. Die Kronenspitze ist abgeflacht. Der Stamm kann je nach Standort gerade und aufrecht bis gekrümmt sein. Die Äste stehen waagerecht bis leicht aufrecht ab. Das Wurzelsystem der Sämlinge besteht aus zahlreichen, sehr kleinen Lateralwurzeln. Über das Wurzelsystem von Altbäumen liegt keine Beschreibung vor.

Belaubung

Die biegsamen Nadeln werden 5 bis 9 Zentimeter lang und etwa 1 Millimeter breit. Je Kurztrieb stehen zwei tiefgrüne und etwas um die Längsachse gedrehte Nadeln. Sie verbleiben zwischen drei und vier Jahre am Baum.

Blüten, Zapfen und Samen

Die Sand-Kiefer wird mit rund 5 Jahren mannbar. Die dunkelorangen männlichen Blütenzapfen stehen dicht gedrängt. Die seitlich inserierten weiblichen Blütenzapfen sind kräftig gestielt. Die annähernd symmetrischen, stumpf eiförmigen und kurz gestielten Zapfen werden zwischen 5 und 9 Zentimeter lang. Zur Reifezeit sind sie dunkel gelbbraun gefärbt. Sie stehen häufig zu mehreren in Quirlen angeordnet. Die Samenreife dauert rund zwei Jahre. Bei var. immuginata werden sie im September des zweiten Jahres entlassen während sich bei var. clausa die Zapfen erst bei großer Hitzeeinwirkung, zum Beispiel bei einem Waldbrand, öffnen. Nach den Entlassen der Samen sind die Zapfen fast rund. Die fast dreieckigen und geflügelten Samen werden mit Samenflügel rund 6 Millimeter lang. Die durchschnittliche Samenanzahl pro Zapfen beträgt bei var. clausa 37 und bei var. immuginata 42. Das Tausendkorngewicht beträgt rund 6 Gramm.

Borke

Die Borke ist im unteren Stammbereich grau bis graubraun, im oberen Teil des Baumes eher rötlich bis rotbraun und bricht in Platten auf. Sie wird bis zu 1,5 Zentimeter dick. Bei dünnen Stämmen ist sie glatt und grau. Die Rinde der schlanken Zweige ist violett bis rotbraun gefärbt.

Holz

Das gelbliche Kernholz wird von einem breiten und hellen Splint umgeben. Das leichte Holz ist weich und spröde. Die Jahresringe sind gut erkennbar und der Übergang zwischen Früh- und Spätholz findet abrupt statt. Harzkanäle sind hauptsächlich im Frühholz zu finden. Die Darrdichte beträgt rund 0,38 g/cm³.

Verbreitung und Standort

Das Verbreitungsgebiet ist in zwei Teilareale aufgeteilt. Das größere Teilareal liegt in Mittel- und Ostflorida zwischen 26 und 30° nördlicher Breite. Es umfasst rund 100.000 Hektar, wovon ein Großteil im Ocala National Forest bei der Stadt Ocala liegt. Die restlichen Bäume in Florida wachsen an einem schmalen Streifen entlang der Ostküste von St. Augustine südwärts bis Fort Lauderdale. Das zweite und kleinere Teilareal umfasst rund 40.000 Hektar und erstreckt sich von der Küste Nordwestfloridas und Alabamas von Apalachicola bis Pensacola. Diese Bestände erstrecken sich bis zu 40 Kilometer weit ins Landesinnere.

Die Sand-Kiefer ist eine Lichtbaumart und wächst in einem Klima das durch heiße, niederschlagsreiche Sommer und milde, relativ trockene Winter gekennzeichnet ist. Die Jahresniederschläge liegen zwischen 1.350 und 1.520 mm. Im Verbreitungsgebiet der var. clausa fallen von April bis Oktober durchschnittlich 50 bis 75 mm Niederschlag. Die Extremtemperaturen liegen zwischen -17° C und +42° C. Als Standort werden tiefgründige, gut drainierte und nährstoffarme Sande bevorzugt. Der pH-Wert sollte im sauren bis stark sauren Bereich liegen. Var. clausa bildet aufgrund der von Waldbränden abhängenden Öffnung der Zapfen meist gleichaltrige Mischbestände mit der Virginia-Eiche (Quercus virginiana), der Myrtenblättrigen Eiche (Quercus myrtifolia), mit Quercus chapmanii, der Sägepalme (Serenoa repens) und mit Persea borbonia. Da meist eine krautige Bodenflora fehlt, bedecken Flechten der Gattung Cladonia den Waldboden. Die var. immuginata bildet ungleichaltrige und locker aufgebaute Mischbestände mit der Gabel-Eiche (Quercus laevis), Quercus incana und verschiedenen Opuntien-Arten.

Krankheiten und Schädlinge

Als wichtigster abiotischer Schadfaktor erweisen sich Waldbrände, vor allem im Frühjahr, wenn der Wassergehalt der Nadeln gering und der Harzgehalt sehr hoch ist. Der Pilz Phytophthora cinnamomi befällt die Wurzeln der Sand-Kiefer und führt bei Sämlingen zu starken Ausfällen. Der Kiefernfeuerschwamm (Phellinus pini) und Cronartium quercuum befallen diese Art, stellen allerdings keine Bedrohung dar. Die beiden Borkenkäfer-Arten Ips calligraphus und Ips grandicollis befallen vor allem durch Dürre oder mechanische Schäden geschwächte Altbäume der var. immuginata. Nadelfraß durch Buschhornblattwespen der Gattung Neodriprion tritt bei beiden Varietäten vor allem in lückigen Beständen auf. Die Zünsler-Art Dioryctria amatella verursacht Fraßschäden an Zapfen und Zweigen.

Nutzung

Das Holz der Sand-Kiefer wird hauptsächlich zur Papierherstellung verwendet. Es eignet sich aber auch gut als Brennholz. Ein Kilogramm Stammholz hat einen Heizwert von rund 19.900 kJ. Die var. immuginata wird aufgrund ihrer kurzen und dicht benadelten Zweige als Christbaum angebaut.

Systematik

Innerhalb der Gattung der Kiefern (Pinus) wird die Sand-Kiefer der Sektion Trifoliae und der Subsektion Contortae zugeordnet. Sie ist eng mit Pinus virginiana verwandt.

Varietäten

Wegen der zwei geographisch getrennten Verbreitungsgebiete werden zwei Varietäten unterschieden:

  • Pinus clausa var. clausa, auch Ocala-Rasse genannt, kommt in Mittel- und Ostflorida in meist gleichalten Reinbeständen vor. Altbäume tragen viele geschlossene Zapfen unterschiedlichen Alters die sich erst nach einem Waldbrand öffnen. Daher rührt auch der Artname clausa was „geschlossen“ bedeutet.
  • Pinus clausa var. immuginata, auch Chocta-whatchee-Rasse genannt, kommt an der Küste Nordwestfloridas und Alabamas in meist lückigen und ungleichaltrigen Beständen vor. Die Zapfen besitzen ein normales Öffnungsverhalten.

Quellen

Weblinks

 Commons: Sand-Kiefer (Pinus clausa) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
  • Pinus clausa in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Conifer Specialist Group, 1998. Abgerufen am 5. Januar 2007

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