San Pedro de Atacama

San Pedro de Atacama
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San Pedro de Atacama (Chile)
San Pedro de Atacama
San Pedro de Atacama
Kirche von San Pedro de Atacama
Blick über das Valle de la Luna auf die Anden
Ausgrabungen bei San Pedro de Atacama
Laguna Chaxa bei San Pedro de Atacama
Salzformationen im Valle de la Luna

San Pedro de Atacama ist ein Ort in der chilenischen Atacamawüste und gehört zur Región de Antofagasta.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

San Pedro de Atacama ist eine Oase auf 2.443 m und hatte 2006 gemäß dem Ortseingangsschild 4970 Einwohner. Der Ort liegt am nördlichen Rand des Salar de Atacama, einer großen Salzablagerung in der Atacamawüste und ist ein beliebtes Ziel für Wüsten-Touristen aus aller Welt. Das Wasser für diesen grünen Fleck in der Wüste liefert der Rio San Pedro, der, aus den Anden kommend, kurz hinter dem Ort im Salar de Atacama versickert. In Sichtweite des Ortes befindet sich der Licancabur, ein 5920 m hoher inaktiver Vulkan.

Sehenswürdigkeiten in und um San Pedro Atacama

  • Das archäologische Museum, das vom belgischen Padre R. P. Gustavo Le Paige gegründet wurde. Das Museum zeigt zahlreiche Funde aus der Atacamawüste. Unter anderem sind Keramiken, Textilien und Schmuck zu sehen. Die bisher ausgestellten Mumien wurden auf Bitten der Ureinwohner (Atacameños) 2007 entfernt.
  • Die Kirche von San Pedro de Atacama ist eine der ältesten in Chile. Ihr Dach wurde mit Kaktusstämmen gebaut.
  • Der Salar de Atacama, in dem man auch Flamingos beobachten kann.
  • Die Geysire von El Tatio. Sie liegen 2000 m höher als San Pedro de Atacama auf einer Hochebene in den Anden und sind die höchstgelegenen Geysire der Welt. Während des Sonnenaufgangs sind sie besonders aktiv, weil zu dieser Zeit das gefrorene Wasser in der Umgebung auftaut. In einem besonderen Becken kann ein Thermalbad genommen werden.
  • Das trockene Mondtal Valle de la Luna. Es kann auf den Weg nach Calama als Umweg eingeplant werden und bietet besonders während des Sonnenuntergangs ein interessantes Schauspiel.
  • Die Quellen von Puritama (Termas de Puritama). 30°C heißes Wasser entspringt in einem Tal, in dem einige Badebecken nutzbar sind.
  • Die Pukará (Festung) von Quitor), von den Atacameños erbaut.
  • Das Tal des Todes (Valle de la Muerte)
  • Die Lagunen Miscanti und Miñique in den Hochebenen der Anden. Sie liegen auf über 4.000 m in außergewöhnlicher Landschaft.
  • Die Ruinen von Tulor, ein ehemaliges Dorf der Atacameños.

Verkehrsanbindung

Tagsüber fährt mehrfach ein Bus nach Calama, wo sich der nächstgelegenen Flughafen und der weltgrößte Kupfer-Tagebau Chuquicamata befindet.

Die 92 km lange Straße nach Calama ist gut ausgebaut und asphaltiert. Die meisten umliegenden indigenen Dörfer, die nicht an der Hauptroute nach Argentinien liegen, sind nur mit einem Geländewagen erreichbar.

In San Pedro de Atacama hält ein Bus, der über die Anden nach Argentinien fährt. Es existiert eine Bahnverbindung von Calama aus nach Bolivien. Zudem ist von San Pedro de Atacama eine 4-Tages-Tour mit einem Jeep nach Uyuni (Bolivien) möglich.

Geschichte

Man schätzt, dass in der Region Puna im Norden von Chile bereits vor ca. 11.000 Jahren die ersten Siedlungen entstanden sind. Die Atacameños (die Ureinwohner der Atacama-Wüste) waren die Gründer der so genannte „San Pedro-Kultur“ und ließen sich in den Oasen der Atacamawüste nieder.

Sie waren die ersten Landwirte und damit auch die erste sesshafte Gruppe des Landes. Da die landwirtschaftlich bearbeitbare Zone sehr klein war, konstruierten sie Terrassen, die sie künstlich bewässerten und mit Lamakot düngten. Es wurden verschiedene Maissorten, Reis, Bohnen, Feigen, Baumwolle, Kürbisse und Kartoffeln angebaut.

Lamas und Alpakas wurden zur Fleischherstellung und Nutzung der Felle gehalten. Auch wurden sie als Transportmittel genutzt, um mit den Städten an der Küste Handel zu treiben.

Die handwerkliche und künstlerische Entwicklung der Atacameños zeigt sich in der Herstellung von Tonwaren, Gewebe, Flechtwerk und Holzschnitzereien. Außerdem beherrschten sie früh die Metallurgie und die Herstellung von Kupfer und Bronze.

Die Atacameños glaubten an ein Leben nach dem Tod, weshalb die Toten mit Kleidung und Nahrung für ihren Weg in das nächste Leben begraben wurden. Sie verehrten verschiedene Naturkräfte, nutzten aber keine Tempel oder Gebetsräume.

Mitte des 16. Jahrhunderts kamen die Spanier im Gefolge der Expeditionen von Diego de Almagro und Pedro de Valdivia in das Dorf, um sich dort mit Vorräten zu versorgen.

Zeitweilig gehörte San Pedro de Atacama zu Bolivien.

In der Nähe von San Pedro de Atacama befindet sich das Atacama Large Millimeter Array,welches im Jahr 2011 fertiggestellt wurde.

Städtepartnerschaft

San Pedro de Atacama hat eine Partnerschaft mit Magdalena (New Mexico) in den USA.

Literatur

2007 ist eine Trekkingkarte mit Karten in drei Maßstäben der Salar-de-Atacama-Region erschienen, die am Institut für Kartographie der TU Dresden hergestellt wurde.

Weblinks

 Commons: San Pedro de Atacama – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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