Samuel Suchodolec

Samuel Suchodolec

Samuel Suchodolec, poln. auch Suchodolski, später dt. auch von Suchodoletz[1] (* 1649 in Lublin; † 22. Februar 1727 auf Gut Alt-Rosenthal bei Rastenburg, Ostpreußen) war ein polnischer Adliger, Mathematiker, Kartograf in preußischen Diensten und Schöpfer der preußischen Militärtopografie.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Suchodolec entstammte einem polnischen Adelsgeschlecht. Um 1660 zog er als Reformierter aus Glaubensgründen nach Kozinowen (deutsch: Andreaswalde, heute ein Ortsteil von Prostki) im Landkreis Johannisburg (Ostpreußen).[2]

Suchodolec war zunächst ab 1672 in kurbrandenburgischen Kriegsdiensten (Regiment Flemming). Am 8. November 1679 wurde er als Geodät und Ingenieur im Amt Potsdam angestellt. Seit Frühjahr 1683 war er Nachfolger von Józef Naronowicz-Naroński (1610–1678) im Vermessen Preußens.

Suchodolec schuf im Auftrag des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg und dessen Nachfolger mit den Ansichten von „Potstamb“ die ersten genauen preußischen Landkarten. Diese enthalten auch den ersten Potsdamer Stadtplan, der den Beginn der Gestaltung des „Eilands“ Potsdam markiert. Die Vermessungsarbeiten für dieses Kartenwerk dauerten fünf Jahre. Sie haben im Vergleich zu aktuellen Karten nur eine Abweichung von etwa einem Prozent. Bei der kartografischen Arbeit wurde er auch von seinem Sohn Jan Ladislaus (1687–1751) unterstützt.

In seiner Karte der „Churfürstlichen Herschafft Potstamb“ (1683) bezeichnete Suchodolec das Gebiet der Berliner Vorstadt noch als das „Postambsche[s] Stopelfeld“. Erst Ende des 17. Jahrhunderts begann unter dem Großen Kurfürsten die Anbindung an Potsdam.

Im Jahr 1713 wurde er entlassen. Anschließend war Suchodolec bis 1718 Dezernent für litauische Bauvorhaben. Er starb im Jahr 1727 auf seinem Gut Alt-Rosenthal.[3]

Suchodolec heiratete 1682 Elisabeth von Biberstein-Kasimirski (1658–1727) und hatte mit ihr die drei Söhne Jan Ladislaus, Stefan Tobias (1695–1762) und Friedrich Samuel.

Literatur

  • Jan Szeliga: Dzialalnosc kartograficzna Samuela i Jana Wladyslawa Suchodolców w Prusach w XVII i XVIII wieku, Biblioteka Narodowa, Warschau 2004
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XIV, Seite 258, Band 131 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2003, ISBN 3-7980-0831-0

Anmerkungen / Einzelnachweise

  1. Nach GHdA-Adelslexikon durfte erst sein Urenkel Gottlieb (1742-1814), Deputierter der Landschaft Ostpreußen, mit seinen Nachkommen unbeanstandet den Namen von Suchodoletz führen.
  2. Quelle: GHdA-Adelslexikon
  3. Lebenslauf aus Helmuth von Strombeck: Das preußische Kataster, in: NöV-Nachrichten 7. Jahrgang Heft 1, Februar 1974

Weblinks


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